Yahoo! kommentiert: Wie viel Offenheit darf sein? Vom Umgang mit persönlichen Daten im Netz
München, 18. August 2010 – Wir bloggen, wir tweeten, wir posten private Fotos und Videos in Social Networks, wir teilen unsere Erfahrungen in Online-Communities mit und wir wollen stets über die Aktivitäten unserer Freunde und Bekannten auf dem Laufenden sein – Selbstdarstellung, Austausch und Offenheit sind im „Mitmach-Web“ für viele Nutzer inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Auf der anderen Seite mehren sich kritische Stimmen, die vor zu großer Offenheit im Umgang mit Privatem im Netz warnen und stärkere Kontrollen, mehr Transparenz und ein höheres Maß an Sicherheit fordern. Andreas Krawczyk, Chefredakteur Yahoo! Deutschland, über die Frage, wie viel Offenheit im Netz sein darf und worauf jeder einzelne Nutzer achten kann und muss und formuliert zehn leicht zu befolgende Sicherheitstipps.
„Du hast das Recht deine Information, deine Identität und deine Kreationen zu kontrollieren“, fasst der US-amerikanische Journalist und Internet-Guru Jeff Jarvis seine Position zur Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz im Internet zusammen.1 Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Auch ein Teil der deutschen Internetgemeinde plädiert für mehr Eigenverantwortung und fordert „Datenschutz ist Bürgerrecht.“2 Ähnlich sehen es Politiker wie die Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner, die mit der Kündigung ihres Facebook-Accounts ein Zeichen für mehr Datenschutz setzen wollte. Grundsätzlich, so die Ministerin, sind die Internetnutzer für ihre persönlichen Daten im Netz selbst verantwortlich. Auf der anderen Seite beurteilt Aigner die Praktiken einiger Internetanbieter im Umgang mit persönlichen Daten kritisch und will mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern.3
Dass das Thema an Relevanz gewinnt, belegen auch aktuelle Marktforschungsergebnisse. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbands BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) hatten im vergangenen Jahr 40 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren, das sind 28 Millionen Bundesbürger, persönliche Informationen wie Profile, Bilder und Gedanken im Internet veröffentlicht. 2008 waren es erst 23 Prozent. Besonders beliebt sind Profile in Online-Communities. 60 Prozent aller Internetnutzer gehören einer Community an. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind laut Studie sogar neun von zehn Surfern in Social Networks aktiv.4
Online-Kompetenz ist Pflicht
Eine aktive Beteiligung im Internet, und vor allem in sozialen Netzwerken, ist grundsätzlich nicht bedenklich, sondern fester Bestandteil der Online-Welt. Gerade unter Jugendlichen ist die Präsenz in einem sozialen Netzwerk eine Selbstverständlichkeit, die längst auch von vielen Arbeitgebern in verschiedensten Branchen vorausgesetzt wird. Bei Bewerbern und Mitarbeitern spielt Online-Kompetenz eine entscheidende Rolle. Wer gar nicht im Internet in Erscheinung tritt und keine Erfahrung aufweist, hat bei einer Bewerbung nicht unbedingt Vorteile. Unabhängig von der Arbeitswelt sind das Internet und vor allem das Social Web aus dem Alltag und der Kommunikation der Menschen nicht mehr wegzudenken. In „24 hours unplugged“, einem Versuch der University of Maryland, mussten Studenten einen ganzen Tag lang auf Facebook, Twitter & Co. verzichten. Das Ergebnis: Ein Leben ohne soziale Medien ist für sie gleichbedeutend mit einem Leben ohne Freunde und Familie.5
Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir über Social Networks, Instant Messenger oder E-Mail jederzeit mit Menschen, die uns wichtig sind, in Verbindung treten können, mit ihnen Fotos, Videos, Musik und Infos austauschen und das jederzeit und an jedem Ort. Wir wissen es zu schätzen, dass wir mit wenigen Klicks auf das Wissen der Welt zugreifen und von den persönlichen Erfahrungen anderer Nutzer profitieren können. Das Internet wird ja gerade dadurch lebendig, interessant und interaktiv, indem seine Nutzer ihre Erlebnisse, Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Talente mit anderen teilen. Und die Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende Offenheit und eben auch Öffentlichkeit.
Transparenz und Vernetzung gehören zu den Grundideen des „World Wide Web“, die es uns ermöglichen, mit Menschen auf der ganzen Welt in Verbindung zu treten und sich auszutauschen. Das Web ist kein „Walled Garden“, wo sich jeder hinter virtuellen Mauern und Zugangsbeschränkungen verschanzt. Öffentlichkeit ist sozusagen Medium-immanent. Aber: Je offener und öffentlicher ein Medium, ein System ist, desto größer und realer ist auch die Gefahr des Missbrauchs. Deshalb stellen sich die Fragen „Wie freizügig kann ich mit meinen Daten umgehen?“ und „Wo sind die Grenzen?“
Tatsache ist, dass viele Internetnutzer die Digitalisierung und Bündelung persönlicher Daten im Internet kritisch sehen. In einem vor Kurzem vom Expertenkreis Internet & Gesellschaft Co:llaboratory veröffentlichten Bericht6 forderten die befragten Internetnutzer, der Staat müsse für den nötigen Datenschutz im Internet sorgen. Er solle, so heißt es, einen funktionierenden Regelungsrahmen schaffen und seinen Bürgern Werkzeuge in die Hand geben, damit sie auf den Missbrauch der Daten reagieren können.
Viele Internetnutzer schöpfen ihre Möglichkeiten nicht aus
Dabei schöpfen die Internetnutzer ihre eigenen Möglichkeiten oft nicht vollständig aus. Denn Sicherheitsfunktionen, mit denen sich unerwünschte Zugriffe auf persönliche Daten verhindern lassen, gibt es im Internet und vor allem in Social Networks zur Genüge. Ein mangelndes Risikobewusstsein im Umgang mit dem Internet haben erstaunlicherweise gerade die Digital Natives, also Jugendliche, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Das zeigt die Studie „JIM 2009 – Jugend, Information, (Multi-)Media“: 72 Prozent der befragten Jugendlichen sind täglich oder mehrmals in der Woche in Social Networks unterwegs. Aber nicht einmal die Hälfte von ihnen nutzt die Privacy-Optionen, um festzulegen, wer ihre persönlichen Informationen, Kontaktdaten, Fotos und Filme einsehen darf und wer nicht.7 Dass Teenager wenig auf ihre Sicherheit im Netz achten, führt die Studie auf die „Freude an Selbstdarstellung und Selbstinszenierung gepaart mit einer generellen Sorglosigkeit im Umgang mit persönlichen Daten“ zurück.
Vor allem beim Blick auf junge Internetnutzer tragen Unternehmen damit eine besondere Verantwortung, wenn es um Aufklärung und den Schutz persönlicher Daten geht. So haben auf Initiative der Europäischen Kommission verschiedene große Internetfirmen, zu denen auch Yahoo! gehört, bereits 2008 die „Safer Social Networking Principles“ unterzeichnet, mit denen sie sich verpflichten, die Daten von Minderjährigen in Social Networks noch stärker gegen Missbrauch abzusichern.8
Als Internetpionier, der die Entwicklung hin zum Mitmachweb miterlebt und von Anfang an mit gestaltet hat, war es Yahoo! seit jeher wichtig, seinen Nutzern das World Wide Web in seiner ganzen Vielfalt zu erschließen. Unser Ziel ist es, den Menschen die Inhalte zur Verfügung zu stellen, die für sie relevant sind, und sie mit den Menschen zu verbinden, die ihnen wichtig sind. Deshalb ist Offenheit seit Jahren einer der Grundpfeiler der Geschäftsstrategie von Yahoo!. Wir sind der Überzeugung, dass Interaktion und Vernetzung eine große Bereicherung darstellen, und plädieren damit für eine lebendige und aktive Internetnutzung, die nicht neue Barrieren errichtet und Vorschriften erlässt, sondern auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung basiert.
Eine der Grundregeln: Das Internet vergisst nichts
Auch der im Dezember vergangenen Jahres eingeführte Ad Interest Manager ist ein Beleg dafür, dass die Themen Anonymität, Transparenz und Kontrolle für die Nutzer bei Yahoo! höchste Priorität haben. Der Ad Interest Manager liefert den Besuchern von Yahoo! eine präzise Übersicht über ihre eigenen Online-Aktivitäten und ermöglicht ihnen zu entscheiden, ob und welche interessenbasierte Online-Werbung für sie über das Yahoo! Network eingeblendet werden soll.
Darüber hinaus haben Yahoo!-Nutzer Zugriff auf Sicherheitslösungen, die den neuesten Stand der Technik repräsentieren und erhalten außerdem Tipps, wie sie ihre Privatsphäre im Internet bewahren können. Allerdings schützen die besten Sicherheitsfunktionen nur, wenn sie auch aktiviert werden. Nur regelmäßige Software-Updates bewahren vor Viren, Trojanern und Phishing-Attacken und nur bestimmte Einstellungen schützen davor, dass nicht alle Informationen für jeden zugänglich sind.
„Das Netz ist immer so dumm wie seine Nutzer“, stellte Jeff Jarvis kürzlich im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt fest. Und er hat ja Recht! Das Internet vergisst nichts: Inhalte, die einmal eingestellt wurden, sind oft nur sehr schwer wieder zu löschen. Darüber muss sich jeder Nutzer, der ein persönliches Foto, einen Blogkommentar oder einen Tweet veröffentlicht, im Klaren sein. Deshalb lautete beispielsweise auch das diesjährige Motto des Safer Internet Day 2010 „Think before you post!“ - veröffentliche also nur die Inhalte, zu denen du auch morgen noch stehen kannst!
Sicher unterwegs: Zehn Tipps für sicheres Surfen
1. Vorsicht vor neuen Kontakten – Auch online gilt: Am besten nur die Menschen kontaktieren, die man auch offline kennt.
2. Persönliche Daten unter Verschluss – Der sorglose Umgang mit persönlichen Daten kann sich rächen. Bei der Kommunikation im Netz sollten persönliche Daten wie Passwörter oder vollständige Namen und Adressen außen vor bleiben. Für Foreneinträge oder auf Twitter empfiehlt es sich, ein Pseudonym zu wählen.
3. Maßgeschneiderte Einstellungen – Nehmen Sie sich die Zeit, um die Einstellungen auf Webseiten und in sozialen Netzwerken genau zu studieren und an Ihren persönlichen Wunsch nach Privatsphäre anzupassen.
4. Privatsphäre respektieren – Sowohl Ihre als auch die von anderen. Denken Sie daran, dass eine Veröffentlichung von Fotos und Videos dritter Personen grundsätzlich deren Zustimmung bedarf. Und auch sonst gilt: Stellen Sie keine unvorteilhaften oder peinlichen Fotos von sich oder von anderen Personen online. Nicht nur, dass das die Höflichkeit und der Respekt gegenüber anderen gebietet: Es wirft auch ein schlechtes Licht auf denjenigen, der die Bilder veröffentlicht hat.
5. Anbieter überprüfen – Vor der Eingabe von Daten ist es ratsam, auf den Umgang des Anbieters mit Daten zu achten und die Datenschutzerklärung zu studieren. Falls etwas unverständlich ist: nachfragen!
6. Freundlich bleiben – Behandeln Sie andere im Netz genauso wie Sie selbst behandelt werden wollen. Sollte sich jemand Ihnen gegenüber nicht respektvoll verhalten, nutzen Sie die zur Verfügung stehenden „Privatsphäre“-Einstellungen, um ihr Profil für den betreffenden Nutzer zu blocken.
7. Erst nachdenken, dann posten – Wenn Sie etwas online stellen, ist es schwer, die Informationen wieder zurückzuholen. Überlegen Sie sich deshalb genau, welche Texte, Bilder und Videos Sie ins Netz stellen.
8. Spielräume festlegen – Überlegen Sie genau, welche Rechte Sie den Betreibern sozialer Netzwerke an den von Ihnen eingestellten Inhalten einräumen.
9. Passwörter variieren – Das Motto „Eines für alle“ ist zwar praktisch, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Am besten für jede Internetanwendung, vor allem in sozialen Netzwerken, ein eigenes sicheres Passwort verwenden.
10. PC schützen – Die Programmierer von Viren und Spähprogrammen sind erfinderisch. Wappnen Sie sich mit Antivirus-Software und Firewall sowie regelmäßigen Updates gegen das Abschöpfen Ihrer Daten.
Diese zehn Tipps finden Sie auch als Yahoo!-Guide auf Slideshare.
Quellen:
1 http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article7186665/Das-Netz-ist-so-dumm-wie-seine-Nutzer.html
2 www.datenschutz-ist-buergerrecht.de
3 Der Spiegel, Nr.30/10, vom 26.07.2010, S.132 ff
4 Bundesverbraucherschutzministerium, Pressemitteilung, 032 vom 10.02.2010
5 „24 hours unplugged“, University of Maryland, April 2010
http://www.newsdesk.umd.edu/undergradexp/release.cfm?ArticleID=2144
6 http://www.collaboratory.de/home/abschlussbericht-innovationskultur-in-der-digitalen-gesellschaft
7 „JIM 2009 - Jugend, Information, (Multi-)Media“
Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, November 2009
8 http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/10/144&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
Ein Bild von Andreas Krawczyk, Chefredakteur Yahoo! Deutschland, finden Sie unter folgendem Link: http://yahoo.enpress.de/Yahoo_Sprecher.aspx
Über Yahoo!
Yahoo! erreicht mit innovativen Technologien, attraktiven Inhalten und anwenderfreundlichen Diensten jeden Monat mehrere hundert Millionen Nutzer. Damit ist Yahoo! eine der meistbesuchten Internetseiten weltweit und zählt zu den führenden Online-Medienunternehmen. Die Vision von Yahoo! ist es, durch die Vermittlung persönlich relevanter Internetangebote der Mittelpunkt der Online-Aktivitäten der Menschen zu sein. Yahoo! hat seinen Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien/USA. Sitz der Yahoo! Deutschland GmbH ist München.
Weitere Informationen sind verfügbar unter http://www.yahoo.enpress.de/ oder im Unternehmens-Blog Yodel Anecdotal http://yodel.yahoo.com.
Neues von Yahoo! erfahren Sie auch auf Twitter: http://twitter.com/YahooDE
„Du hast das Recht deine Information, deine Identität und deine Kreationen zu kontrollieren“, fasst der US-amerikanische Journalist und Internet-Guru Jeff Jarvis seine Position zur Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz im Internet zusammen.1 Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Auch ein Teil der deutschen Internetgemeinde plädiert für mehr Eigenverantwortung und fordert „Datenschutz ist Bürgerrecht.“2 Ähnlich sehen es Politiker wie die Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner, die mit der Kündigung ihres Facebook-Accounts ein Zeichen für mehr Datenschutz setzen wollte. Grundsätzlich, so die Ministerin, sind die Internetnutzer für ihre persönlichen Daten im Netz selbst verantwortlich. Auf der anderen Seite beurteilt Aigner die Praktiken einiger Internetanbieter im Umgang mit persönlichen Daten kritisch und will mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern.3
Dass das Thema an Relevanz gewinnt, belegen auch aktuelle Marktforschungsergebnisse. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbands BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) hatten im vergangenen Jahr 40 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren, das sind 28 Millionen Bundesbürger, persönliche Informationen wie Profile, Bilder und Gedanken im Internet veröffentlicht. 2008 waren es erst 23 Prozent. Besonders beliebt sind Profile in Online-Communities. 60 Prozent aller Internetnutzer gehören einer Community an. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind laut Studie sogar neun von zehn Surfern in Social Networks aktiv.4
Online-Kompetenz ist Pflicht
Eine aktive Beteiligung im Internet, und vor allem in sozialen Netzwerken, ist grundsätzlich nicht bedenklich, sondern fester Bestandteil der Online-Welt. Gerade unter Jugendlichen ist die Präsenz in einem sozialen Netzwerk eine Selbstverständlichkeit, die längst auch von vielen Arbeitgebern in verschiedensten Branchen vorausgesetzt wird. Bei Bewerbern und Mitarbeitern spielt Online-Kompetenz eine entscheidende Rolle. Wer gar nicht im Internet in Erscheinung tritt und keine Erfahrung aufweist, hat bei einer Bewerbung nicht unbedingt Vorteile. Unabhängig von der Arbeitswelt sind das Internet und vor allem das Social Web aus dem Alltag und der Kommunikation der Menschen nicht mehr wegzudenken. In „24 hours unplugged“, einem Versuch der University of Maryland, mussten Studenten einen ganzen Tag lang auf Facebook, Twitter & Co. verzichten. Das Ergebnis: Ein Leben ohne soziale Medien ist für sie gleichbedeutend mit einem Leben ohne Freunde und Familie.5
Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir über Social Networks, Instant Messenger oder E-Mail jederzeit mit Menschen, die uns wichtig sind, in Verbindung treten können, mit ihnen Fotos, Videos, Musik und Infos austauschen und das jederzeit und an jedem Ort. Wir wissen es zu schätzen, dass wir mit wenigen Klicks auf das Wissen der Welt zugreifen und von den persönlichen Erfahrungen anderer Nutzer profitieren können. Das Internet wird ja gerade dadurch lebendig, interessant und interaktiv, indem seine Nutzer ihre Erlebnisse, Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Talente mit anderen teilen. Und die Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende Offenheit und eben auch Öffentlichkeit.
Transparenz und Vernetzung gehören zu den Grundideen des „World Wide Web“, die es uns ermöglichen, mit Menschen auf der ganzen Welt in Verbindung zu treten und sich auszutauschen. Das Web ist kein „Walled Garden“, wo sich jeder hinter virtuellen Mauern und Zugangsbeschränkungen verschanzt. Öffentlichkeit ist sozusagen Medium-immanent. Aber: Je offener und öffentlicher ein Medium, ein System ist, desto größer und realer ist auch die Gefahr des Missbrauchs. Deshalb stellen sich die Fragen „Wie freizügig kann ich mit meinen Daten umgehen?“ und „Wo sind die Grenzen?“
Tatsache ist, dass viele Internetnutzer die Digitalisierung und Bündelung persönlicher Daten im Internet kritisch sehen. In einem vor Kurzem vom Expertenkreis Internet & Gesellschaft Co:llaboratory veröffentlichten Bericht6 forderten die befragten Internetnutzer, der Staat müsse für den nötigen Datenschutz im Internet sorgen. Er solle, so heißt es, einen funktionierenden Regelungsrahmen schaffen und seinen Bürgern Werkzeuge in die Hand geben, damit sie auf den Missbrauch der Daten reagieren können.
Viele Internetnutzer schöpfen ihre Möglichkeiten nicht aus
Dabei schöpfen die Internetnutzer ihre eigenen Möglichkeiten oft nicht vollständig aus. Denn Sicherheitsfunktionen, mit denen sich unerwünschte Zugriffe auf persönliche Daten verhindern lassen, gibt es im Internet und vor allem in Social Networks zur Genüge. Ein mangelndes Risikobewusstsein im Umgang mit dem Internet haben erstaunlicherweise gerade die Digital Natives, also Jugendliche, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Das zeigt die Studie „JIM 2009 – Jugend, Information, (Multi-)Media“: 72 Prozent der befragten Jugendlichen sind täglich oder mehrmals in der Woche in Social Networks unterwegs. Aber nicht einmal die Hälfte von ihnen nutzt die Privacy-Optionen, um festzulegen, wer ihre persönlichen Informationen, Kontaktdaten, Fotos und Filme einsehen darf und wer nicht.7 Dass Teenager wenig auf ihre Sicherheit im Netz achten, führt die Studie auf die „Freude an Selbstdarstellung und Selbstinszenierung gepaart mit einer generellen Sorglosigkeit im Umgang mit persönlichen Daten“ zurück.
Vor allem beim Blick auf junge Internetnutzer tragen Unternehmen damit eine besondere Verantwortung, wenn es um Aufklärung und den Schutz persönlicher Daten geht. So haben auf Initiative der Europäischen Kommission verschiedene große Internetfirmen, zu denen auch Yahoo! gehört, bereits 2008 die „Safer Social Networking Principles“ unterzeichnet, mit denen sie sich verpflichten, die Daten von Minderjährigen in Social Networks noch stärker gegen Missbrauch abzusichern.8
Als Internetpionier, der die Entwicklung hin zum Mitmachweb miterlebt und von Anfang an mit gestaltet hat, war es Yahoo! seit jeher wichtig, seinen Nutzern das World Wide Web in seiner ganzen Vielfalt zu erschließen. Unser Ziel ist es, den Menschen die Inhalte zur Verfügung zu stellen, die für sie relevant sind, und sie mit den Menschen zu verbinden, die ihnen wichtig sind. Deshalb ist Offenheit seit Jahren einer der Grundpfeiler der Geschäftsstrategie von Yahoo!. Wir sind der Überzeugung, dass Interaktion und Vernetzung eine große Bereicherung darstellen, und plädieren damit für eine lebendige und aktive Internetnutzung, die nicht neue Barrieren errichtet und Vorschriften erlässt, sondern auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung basiert.
Eine der Grundregeln: Das Internet vergisst nichts
Auch der im Dezember vergangenen Jahres eingeführte Ad Interest Manager ist ein Beleg dafür, dass die Themen Anonymität, Transparenz und Kontrolle für die Nutzer bei Yahoo! höchste Priorität haben. Der Ad Interest Manager liefert den Besuchern von Yahoo! eine präzise Übersicht über ihre eigenen Online-Aktivitäten und ermöglicht ihnen zu entscheiden, ob und welche interessenbasierte Online-Werbung für sie über das Yahoo! Network eingeblendet werden soll.
Darüber hinaus haben Yahoo!-Nutzer Zugriff auf Sicherheitslösungen, die den neuesten Stand der Technik repräsentieren und erhalten außerdem Tipps, wie sie ihre Privatsphäre im Internet bewahren können. Allerdings schützen die besten Sicherheitsfunktionen nur, wenn sie auch aktiviert werden. Nur regelmäßige Software-Updates bewahren vor Viren, Trojanern und Phishing-Attacken und nur bestimmte Einstellungen schützen davor, dass nicht alle Informationen für jeden zugänglich sind.
„Das Netz ist immer so dumm wie seine Nutzer“, stellte Jeff Jarvis kürzlich im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt fest. Und er hat ja Recht! Das Internet vergisst nichts: Inhalte, die einmal eingestellt wurden, sind oft nur sehr schwer wieder zu löschen. Darüber muss sich jeder Nutzer, der ein persönliches Foto, einen Blogkommentar oder einen Tweet veröffentlicht, im Klaren sein. Deshalb lautete beispielsweise auch das diesjährige Motto des Safer Internet Day 2010 „Think before you post!“ - veröffentliche also nur die Inhalte, zu denen du auch morgen noch stehen kannst!
Sicher unterwegs: Zehn Tipps für sicheres Surfen
1. Vorsicht vor neuen Kontakten – Auch online gilt: Am besten nur die Menschen kontaktieren, die man auch offline kennt.
2. Persönliche Daten unter Verschluss – Der sorglose Umgang mit persönlichen Daten kann sich rächen. Bei der Kommunikation im Netz sollten persönliche Daten wie Passwörter oder vollständige Namen und Adressen außen vor bleiben. Für Foreneinträge oder auf Twitter empfiehlt es sich, ein Pseudonym zu wählen.
3. Maßgeschneiderte Einstellungen – Nehmen Sie sich die Zeit, um die Einstellungen auf Webseiten und in sozialen Netzwerken genau zu studieren und an Ihren persönlichen Wunsch nach Privatsphäre anzupassen.
4. Privatsphäre respektieren – Sowohl Ihre als auch die von anderen. Denken Sie daran, dass eine Veröffentlichung von Fotos und Videos dritter Personen grundsätzlich deren Zustimmung bedarf. Und auch sonst gilt: Stellen Sie keine unvorteilhaften oder peinlichen Fotos von sich oder von anderen Personen online. Nicht nur, dass das die Höflichkeit und der Respekt gegenüber anderen gebietet: Es wirft auch ein schlechtes Licht auf denjenigen, der die Bilder veröffentlicht hat.
5. Anbieter überprüfen – Vor der Eingabe von Daten ist es ratsam, auf den Umgang des Anbieters mit Daten zu achten und die Datenschutzerklärung zu studieren. Falls etwas unverständlich ist: nachfragen!
6. Freundlich bleiben – Behandeln Sie andere im Netz genauso wie Sie selbst behandelt werden wollen. Sollte sich jemand Ihnen gegenüber nicht respektvoll verhalten, nutzen Sie die zur Verfügung stehenden „Privatsphäre“-Einstellungen, um ihr Profil für den betreffenden Nutzer zu blocken.
7. Erst nachdenken, dann posten – Wenn Sie etwas online stellen, ist es schwer, die Informationen wieder zurückzuholen. Überlegen Sie sich deshalb genau, welche Texte, Bilder und Videos Sie ins Netz stellen.
8. Spielräume festlegen – Überlegen Sie genau, welche Rechte Sie den Betreibern sozialer Netzwerke an den von Ihnen eingestellten Inhalten einräumen.
9. Passwörter variieren – Das Motto „Eines für alle“ ist zwar praktisch, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Am besten für jede Internetanwendung, vor allem in sozialen Netzwerken, ein eigenes sicheres Passwort verwenden.
10. PC schützen – Die Programmierer von Viren und Spähprogrammen sind erfinderisch. Wappnen Sie sich mit Antivirus-Software und Firewall sowie regelmäßigen Updates gegen das Abschöpfen Ihrer Daten.
Diese zehn Tipps finden Sie auch als Yahoo!-Guide auf Slideshare.
Quellen:
1 http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article7186665/Das-Netz-ist-so-dumm-wie-seine-Nutzer.html
2 www.datenschutz-ist-buergerrecht.de
3 Der Spiegel, Nr.30/10, vom 26.07.2010, S.132 ff
4 Bundesverbraucherschutzministerium, Pressemitteilung, 032 vom 10.02.2010
5 „24 hours unplugged“, University of Maryland, April 2010
http://www.newsdesk.umd.edu/undergradexp/release.cfm?ArticleID=2144
6 http://www.collaboratory.de/home/abschlussbericht-innovationskultur-in-der-digitalen-gesellschaft
7 „JIM 2009 - Jugend, Information, (Multi-)Media“
Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, November 2009
8 http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/10/144&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
Ein Bild von Andreas Krawczyk, Chefredakteur Yahoo! Deutschland, finden Sie unter folgendem Link: http://yahoo.enpress.de/Yahoo_Sprecher.aspx
Über Yahoo!
Yahoo! erreicht mit innovativen Technologien, attraktiven Inhalten und anwenderfreundlichen Diensten jeden Monat mehrere hundert Millionen Nutzer. Damit ist Yahoo! eine der meistbesuchten Internetseiten weltweit und zählt zu den führenden Online-Medienunternehmen. Die Vision von Yahoo! ist es, durch die Vermittlung persönlich relevanter Internetangebote der Mittelpunkt der Online-Aktivitäten der Menschen zu sein. Yahoo! hat seinen Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien/USA. Sitz der Yahoo! Deutschland GmbH ist München.
Weitere Informationen sind verfügbar unter http://www.yahoo.enpress.de/ oder im Unternehmens-Blog Yodel Anecdotal http://yodel.yahoo.com.
Neues von Yahoo! erfahren Sie auch auf Twitter: http://twitter.com/YahooDE