Verbraucherstimmung in Deutschland so gut wie zuletzt 2005
Frankfurt am Main, 01.11.2010, .
- Stimmung in gesamter DACH-Region derzeit über europäischem Schnitt
- Steigende Wohnnebenkosten aktuell größte Sorge der Verbraucher
Entgegen dem weltweiten Trend ist das Vertrauen der Verbraucher in Deutschland erneut angestiegen und hat nun wieder einen Wert wie vor der Krise erreicht. Für diesen starken Schub sorgt vor allem die sprunghaft gestiegene Bewertung der Berufsaussichten. Diese Zahlen stammen aus der regelmäßigen Nielsen Global Online Survey, an der im September 2010 rund 30.000 Internet-User aus 54 Ländern teilnahmen.
Während im zweiten Quartal 2010 knapp ein Drittel der deutschen Konsumenten die Berufsaussichten mit ausgezeichnet oder gut einstufte, sind es im dritten Quartal 2010 bereits 46 Prozent. Dieser starke Anstieg trägt maßgeblich dazu bei, dass der Vertrauensindex der Konsumenten in Deutschland nun auf 87 Punkte gestiegen ist und damit nun deutlich über dem europäischen Durchschnitt (78%) liegt. Generell differiert die Stimmung der Verbraucher in Europa stark: Rückläufigen Tendenzen in Südeuropa stehen positive Entwicklungen wie etwa in der DACH-Region gegenüber. In Großbritannien, Frankreich, Spanien liegt das Verbrauchervertrauen teilweise deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, und in Italien sank der Index im dritten Quartal 2010 sogar um sieben Punkte auf seinen bisher niedrigsten Wert.
So positiv sich die Berufsaussichten für die Konsumenten in Deutschland darstellen, ihre Einschätzung der Finanzlage wird davon noch nicht beeinflusst und stagniert. Dazu Petra Kacnik, Director Consumer Research Nielsen DACH: "Angesichts demnächst steigender Beiträge zum Gesundheitsfonds sowie weiterer Sparbeschlüsse der Bundesregierung rechnen die Verbraucher in Deutschland offenbar erst einmal nicht mit einer Verbesserung ihrer Finanzlage." Die Bereitschaft für persönliche Anschaffungen ist sogar leicht gesunken (-2 Punkte), liegt aber immer noch auf höherem Niveau als zu Jahresbeginn (siehe Abb. 1).
Kleidung, Freizeit und Altersvorsorge
Wenn die Lebenserhaltungskosten gedeckt sind, haben Verbraucher hierzulande beim Geldausgeben durchaus andere Prioritäten als im europäischen Vergleich: Relativ viele deutsche Verbraucher geben an, verfügbares Geld in Kleidung und Freizeitaktivitäten zu investieren. An dritter Stelle der Ausgaben folgt Urlaub/Reisen. Den größten Unterschied im EU-Vergleich gibt es bei der Altersvorsorge, in die immerhin noch 22 Prozent der Deutschen verfügbare Beträge investieren (EU-Schnitt 10%). Fast jeder fünfte Befragte in Deutschland gibt indessen an, über die Deckung der Lebenshaltungskosten hinaus kein Geld zur Verfügung zu haben (siehe Abb. 2).
Wohnnebenkosten als neue Top-Sorge
War es vor drei Monaten noch die wirtschaftliche Lage, die den Deutschen die meisten Sorgen machte, hat sich dieses Bild nun geändert: Mittlerweile verursachen steigende Wohnnebenkosten die meisten Sorgen (30% der Nennungen), die wirtschaftliche Lage ist an zweite Stelle (22%) gerückt. Danach folgen die Sorgen um steigende Lebensmittelkosten sowie Arbeitsplatzsicherheit.
Allen Integrations- und Einwanderungsdebatten der letzten Monate zum Trotz scheint das Thema Einwanderung immer noch die geringste Sorge der Verbraucher in Deutschland (2% der Nennungen) zu sein, während das Thema in Österreich (11%) und der Schweiz (8%) weiter oben auf der Agenda der Sorgen und Ängste steht (siehe Abb. 3).
In ganz Europa haben die Sorgen um steigende Wohnnebenkosten die Führung übernommen, Wirtschaft und Arbeitsplatzsicherheit stehen insgesamt nicht mehr an erster Stelle. "Auch die steigenden Lebensmittelkosten haben sich europaweit mit 17 Prozent der Nennungen zu den TOP-5 Sorgen und Ängsten entwickelt", ergänzt Kacnik.
Sparen wird weniger wichtig
Passend zur positiven Entwicklung in der DACH-Region wollen die Verbraucher dieser drei Länder im Gegensatz zum europäischen Trend etwas weniger sparen: Deutlich weniger Verbraucher als im europäischen Schnitt erklären, ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr gesenkt zu haben. Gaben im ersten Quartal 2010 noch 43 Prozent der Befragten in Deutschland an, ihre Ausgaben gesenkt zu haben, waren es im dritten Quartal 36 Prozent, während dieser Wert im europäischen Schnitt nur um zwei Prozentpunkte gesunken ist.
Wenn aber gespart wird, dann steht der Kauf von günstigeren Lebensmittelmarken in allen drei Ländern weit oben auf der Hitliste der Sparmaßnahmen (76% der Nennungen in Deutschland). Am unteren Ende, aber dennoch mit durchaus hohen Werten, stehen Einsparungen bei Alkohol und Tabakprodukten (siehe Abb. 4).
- Stimmung in gesamter DACH-Region derzeit über europäischem Schnitt
- Steigende Wohnnebenkosten aktuell größte Sorge der Verbraucher
Entgegen dem weltweiten Trend ist das Vertrauen der Verbraucher in Deutschland erneut angestiegen und hat nun wieder einen Wert wie vor der Krise erreicht. Für diesen starken Schub sorgt vor allem die sprunghaft gestiegene Bewertung der Berufsaussichten. Diese Zahlen stammen aus der regelmäßigen Nielsen Global Online Survey, an der im September 2010 rund 30.000 Internet-User aus 54 Ländern teilnahmen.
Während im zweiten Quartal 2010 knapp ein Drittel der deutschen Konsumenten die Berufsaussichten mit ausgezeichnet oder gut einstufte, sind es im dritten Quartal 2010 bereits 46 Prozent. Dieser starke Anstieg trägt maßgeblich dazu bei, dass der Vertrauensindex der Konsumenten in Deutschland nun auf 87 Punkte gestiegen ist und damit nun deutlich über dem europäischen Durchschnitt (78%) liegt. Generell differiert die Stimmung der Verbraucher in Europa stark: Rückläufigen Tendenzen in Südeuropa stehen positive Entwicklungen wie etwa in der DACH-Region gegenüber. In Großbritannien, Frankreich, Spanien liegt das Verbrauchervertrauen teilweise deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, und in Italien sank der Index im dritten Quartal 2010 sogar um sieben Punkte auf seinen bisher niedrigsten Wert.
So positiv sich die Berufsaussichten für die Konsumenten in Deutschland darstellen, ihre Einschätzung der Finanzlage wird davon noch nicht beeinflusst und stagniert. Dazu Petra Kacnik, Director Consumer Research Nielsen DACH: "Angesichts demnächst steigender Beiträge zum Gesundheitsfonds sowie weiterer Sparbeschlüsse der Bundesregierung rechnen die Verbraucher in Deutschland offenbar erst einmal nicht mit einer Verbesserung ihrer Finanzlage." Die Bereitschaft für persönliche Anschaffungen ist sogar leicht gesunken (-2 Punkte), liegt aber immer noch auf höherem Niveau als zu Jahresbeginn (siehe Abb. 1).
Kleidung, Freizeit und Altersvorsorge
Wenn die Lebenserhaltungskosten gedeckt sind, haben Verbraucher hierzulande beim Geldausgeben durchaus andere Prioritäten als im europäischen Vergleich: Relativ viele deutsche Verbraucher geben an, verfügbares Geld in Kleidung und Freizeitaktivitäten zu investieren. An dritter Stelle der Ausgaben folgt Urlaub/Reisen. Den größten Unterschied im EU-Vergleich gibt es bei der Altersvorsorge, in die immerhin noch 22 Prozent der Deutschen verfügbare Beträge investieren (EU-Schnitt 10%). Fast jeder fünfte Befragte in Deutschland gibt indessen an, über die Deckung der Lebenshaltungskosten hinaus kein Geld zur Verfügung zu haben (siehe Abb. 2).
Wohnnebenkosten als neue Top-Sorge
War es vor drei Monaten noch die wirtschaftliche Lage, die den Deutschen die meisten Sorgen machte, hat sich dieses Bild nun geändert: Mittlerweile verursachen steigende Wohnnebenkosten die meisten Sorgen (30% der Nennungen), die wirtschaftliche Lage ist an zweite Stelle (22%) gerückt. Danach folgen die Sorgen um steigende Lebensmittelkosten sowie Arbeitsplatzsicherheit.
Allen Integrations- und Einwanderungsdebatten der letzten Monate zum Trotz scheint das Thema Einwanderung immer noch die geringste Sorge der Verbraucher in Deutschland (2% der Nennungen) zu sein, während das Thema in Österreich (11%) und der Schweiz (8%) weiter oben auf der Agenda der Sorgen und Ängste steht (siehe Abb. 3).
In ganz Europa haben die Sorgen um steigende Wohnnebenkosten die Führung übernommen, Wirtschaft und Arbeitsplatzsicherheit stehen insgesamt nicht mehr an erster Stelle. "Auch die steigenden Lebensmittelkosten haben sich europaweit mit 17 Prozent der Nennungen zu den TOP-5 Sorgen und Ängsten entwickelt", ergänzt Kacnik.
Sparen wird weniger wichtig
Passend zur positiven Entwicklung in der DACH-Region wollen die Verbraucher dieser drei Länder im Gegensatz zum europäischen Trend etwas weniger sparen: Deutlich weniger Verbraucher als im europäischen Schnitt erklären, ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr gesenkt zu haben. Gaben im ersten Quartal 2010 noch 43 Prozent der Befragten in Deutschland an, ihre Ausgaben gesenkt zu haben, waren es im dritten Quartal 36 Prozent, während dieser Wert im europäischen Schnitt nur um zwei Prozentpunkte gesunken ist.
Wenn aber gespart wird, dann steht der Kauf von günstigeren Lebensmittelmarken in allen drei Ländern weit oben auf der Hitliste der Sparmaßnahmen (76% der Nennungen in Deutschland). Am unteren Ende, aber dennoch mit durchaus hohen Werten, stehen Einsparungen bei Alkohol und Tabakprodukten (siehe Abb. 4).