Verbotene Suchmaschinen-Tricks und Spam-Techniken
Der newsletter rechtaktuell Januar 2006 der TH. KRONENBERGHS - RECHTSANWALT UND SICHERHEITSBERATER, hat sich aus damals aktuellem Anlass mit der Herausnahme der BMW doorway-pages aus dem Google-Index befasst. Im Nachgang hierzu stellt Fabian Brüssel, Geschäftsführer der Alpha9 Marketing KG - Full Service Agentur für Suchmaschinenoptimierung und Online Marketing, http://www.alpha9marketing.com/ , Ihnen einige der populärsten Tricks vor, die Sie auf jeden Fall vermeiden sollten, wenn Sie möchten, dass Ihre Internetpräsenz weiter bei der deutschlandweit mit Abstand populärsten Suchmaschine Google gelistet wird.
Was Sie vermeiden sollten, wenn Sie nicht wie BMW aus dem Google-Index fliegen wollen
Webmaster und Suchmaschinenoptimierer hatten es bislang in Deutschland nicht schwer. Während Google & Co. in den USA bereits verstärkt auch manuell gegen "Spam" vorgingen, fand der deutsche Suchindex bislang nur wenig Beachtung. So ist es nicht verwunderlich, dass neben den privaten Webmastern sich auch viele Unternehmen dazu entschlossen haben, ihre Positionen durch mehr oder weniger gute "Tricks" zu verbessern.
Geblendet von den neu errungenen Spitzenpositionen sind sich aber viele nicht über die möglichen Konsequenzen bewusst. Auch die selbsternannten Spezialisten, die SEO Agenturen, weisen ihre Kunden meist nur unzureichend auf die Risiken von solchen "Black Hat"-Techniken hin. Das ist auch nicht verwunderlich, denn wer offenbart seinem Kunden schon gerne, dass die Optimierung wohlmöglich einen monatelangen Rauswurf aus dem Suchmaschinen-Index zur Folge haben kann? Google's taktischer "Kick" von BMW hat auf jeden Fall seine Wirkung nicht verfehlt, spätestens jetzt weiß auch der letzte Webmaster, was passieren kann.
Was BMW falsch gemacht hat
Die Homepage von BMW zählt sicherlich mit zu den technisch Aufwändigsten in Deutschland. Kein Wunder, denn wer die "Freude am Fahren" über eine Webseite rüberbringen will, kommt an Javascript, Flash & Co. nicht vorbei. Der große Nachteil bei diesen Technologien ist aber, dass die Crawler der Suchmaschinen diese Techniken nicht verstehen. Google ist bislang nicht in der Lage, Javascript Code auszuführen. Und somit bleiben die eigentlichen Inhalte von BMW auch heute noch dem Google Index fern. Im Grunde ist es nicht verwunderlich, dass BMW dieses Manko mit Doorway-Pages, Keywordstuffing und JS-Redirects zu lösen versuchte. Natürlich nicht unter dem Vorsatz, gegen die Richtlinien von Google zu verstoßen, sondern vielmehr um "Service für die Kunden" (Zitat: BMW-Pressesprecher) zu bieten.
Was sie vermeiden sollten
Google's Qualitätsrichtlinien sprechen eine deutliche Sprache. Webseiten sollen immer für den User erstellt werden und nicht für die Suchmaschinen. Ihre Webseiten sind also immer dann von einem Rauswurf gefährdet, wenn Sie die Frage "Hätte ich die Seite auch so gestaltet wenn es keine Suchmaschine gäbe?" mit "Nein" beantworten würden.
Lesen Sie sich die folgenden Fragen genau durch und entscheiden Sie selbst, ob Sie vielleicht schon auf der Abschussliste von Google stehen.
Gibt es bei Ihnen weißen Text auf weißem Hintergrund? Weißer Text auf weißem Hintergrund ist die einfachste Methode, um zusätzliche Texte vor dem Benutzer zu verbergen. Google ist bereits automatisiert in der Lage, solche Täuschungen zu erkennen und entsprechend "abzustrafen".
Arbeiten Sie mit versteckten DIV-Layern? DIV-Layer werden über das CSS in Ihren Seiten gesteuert. Dabei ist es möglich, DIV-Layer mit zusätzlichen Texten und Keywords "vollzustopfen" und dann auszublenden. Für den Benutzer sieht die Seite ganz normal aus, lediglich die Suchmaschine hat mehr Content zur Verfügung.
Verwenden Sie Cloaking Techniken? Unter Cloaking versteht man eine Methode, die dem Crawler einer Suchmaschine eine andere Seite ausliefert als dem normalen Seitebesucher. Dabei entscheidet ein speziell vorgeschaltes Script, welches Dokument angezeigt wird. Das Script entscheidet anhand des User-Agents, ob es sich um einen Suchmaschinen-Crawler handelt oder um einen ganz normalen Besucher.
Da ein User-Agent keine fälschungssichere Identifikation darstellt, ist diese Art der Erkennung nicht optimal. Es gibt bereits Crawler von Google, die sich als "Mozilla Firefox"-Browser zu erkennen geben. In diesem Fall bemerkt der Crawler, dass er plötzlich eine ganz andere Seite bekommt als seine Crawler-Kollegen. Um dieses Problem zu umgehen, sind die meisten SEO's auf ein IP basiertes Cloaking übergegangen. Hierbei bedient man sich spezieller IP-Listen von Suchmaschinen, welche zur Auswertung herangezogen werden. Auch diese Methode birgt Risiken, da die Listen selten alle IP-Adressen der Suchmaschinen enthalten.
Kaufen Sie hohen PR (PageRank) von fremden Seiten? Linkkauf ist für Google eine vorsätzliche Manipulation des Suchmaschinen-Algorithmus und ist daher nicht gerne gesehen. Gerade die PR starken Links (PR8 - PR9) sind beim Einkauf sehr beliebt. Denken Sie immer daran, dass auch Google die Seiten kennt, auf denen Sie Links kaufen.
Betreiben Sie offensichtlichen Linktausch über Ihre Seiten? Generell gesagt: Achten Sie immer darauf, dass Ihre Seiten nach außen natürlich wirken. Versuchen Sie nicht, im Footer Ihrer Seite ein Arsenal an Keywords aufzubauen (Keywordstuffing), um so Ihre Postionen bei den Suchmaschinen zu verbessern. Eine Keywortdichte von 3-5% gilt als natürlich und sollte im Regelfall nicht überschritten werden. Wenn Ihre Seite jahrelang nur aus 20 Dokumenten bestand, und von heute auf morgen im Zuge einer "Optimierung" mehrere 100.000 Dokumente aufweist, sollten nicht nur bei Google die Alarmglocken angehen.
Lassen Sie sich nicht erwischen
Zugegeben, die Konkurenz im Internet wird immer größer. Die meisten Unternehmen sehen nicht ein, wieso ihr Mitbewerber seit Jahren erfolgreich mit Spam-Techniken arbeitet, während die eigene Homepage, obwohl ausschließlich legitime Methoden eingesetzt werden, nur auf den hinteren Plätzen dümpelt. Wenn Sie das Risiko eingehen wollen, ein guter Rat: "Lassen Sie sich nicht erwischen".
Arbeiten sie nicht mit technisch überholten Methoden. Beauftragen Sie keine Agenturen für Suchmaschinenoptimierung, die in Ihrem Namen "spammen". Auch hier ist Google's Position eindeutig: "Letztendlich sind Sie selbst dafür verantwortlich, was eine von Ihnen beauftragte Firma unternimmt."
Text mit freundlicher Genehmigung von Fabian Brüssel, Alpha9 Marketing, http://www.alpha9marketing.com/
Ältere rechtaktuell-Ausgaben finden Sie in unserem newsticker-Archiv, es sei denn, deren Aktualität spricht gegen ein "längeres Aufbewahren".
http://www.rechtlegal.de
Was Sie vermeiden sollten, wenn Sie nicht wie BMW aus dem Google-Index fliegen wollen
Webmaster und Suchmaschinenoptimierer hatten es bislang in Deutschland nicht schwer. Während Google & Co. in den USA bereits verstärkt auch manuell gegen "Spam" vorgingen, fand der deutsche Suchindex bislang nur wenig Beachtung. So ist es nicht verwunderlich, dass neben den privaten Webmastern sich auch viele Unternehmen dazu entschlossen haben, ihre Positionen durch mehr oder weniger gute "Tricks" zu verbessern.
Geblendet von den neu errungenen Spitzenpositionen sind sich aber viele nicht über die möglichen Konsequenzen bewusst. Auch die selbsternannten Spezialisten, die SEO Agenturen, weisen ihre Kunden meist nur unzureichend auf die Risiken von solchen "Black Hat"-Techniken hin. Das ist auch nicht verwunderlich, denn wer offenbart seinem Kunden schon gerne, dass die Optimierung wohlmöglich einen monatelangen Rauswurf aus dem Suchmaschinen-Index zur Folge haben kann? Google's taktischer "Kick" von BMW hat auf jeden Fall seine Wirkung nicht verfehlt, spätestens jetzt weiß auch der letzte Webmaster, was passieren kann.
Was BMW falsch gemacht hat
Die Homepage von BMW zählt sicherlich mit zu den technisch Aufwändigsten in Deutschland. Kein Wunder, denn wer die "Freude am Fahren" über eine Webseite rüberbringen will, kommt an Javascript, Flash & Co. nicht vorbei. Der große Nachteil bei diesen Technologien ist aber, dass die Crawler der Suchmaschinen diese Techniken nicht verstehen. Google ist bislang nicht in der Lage, Javascript Code auszuführen. Und somit bleiben die eigentlichen Inhalte von BMW auch heute noch dem Google Index fern. Im Grunde ist es nicht verwunderlich, dass BMW dieses Manko mit Doorway-Pages, Keywordstuffing und JS-Redirects zu lösen versuchte. Natürlich nicht unter dem Vorsatz, gegen die Richtlinien von Google zu verstoßen, sondern vielmehr um "Service für die Kunden" (Zitat: BMW-Pressesprecher) zu bieten.
Was sie vermeiden sollten
Google's Qualitätsrichtlinien sprechen eine deutliche Sprache. Webseiten sollen immer für den User erstellt werden und nicht für die Suchmaschinen. Ihre Webseiten sind also immer dann von einem Rauswurf gefährdet, wenn Sie die Frage "Hätte ich die Seite auch so gestaltet wenn es keine Suchmaschine gäbe?" mit "Nein" beantworten würden.
Lesen Sie sich die folgenden Fragen genau durch und entscheiden Sie selbst, ob Sie vielleicht schon auf der Abschussliste von Google stehen.
Gibt es bei Ihnen weißen Text auf weißem Hintergrund? Weißer Text auf weißem Hintergrund ist die einfachste Methode, um zusätzliche Texte vor dem Benutzer zu verbergen. Google ist bereits automatisiert in der Lage, solche Täuschungen zu erkennen und entsprechend "abzustrafen".
Arbeiten Sie mit versteckten DIV-Layern? DIV-Layer werden über das CSS in Ihren Seiten gesteuert. Dabei ist es möglich, DIV-Layer mit zusätzlichen Texten und Keywords "vollzustopfen" und dann auszublenden. Für den Benutzer sieht die Seite ganz normal aus, lediglich die Suchmaschine hat mehr Content zur Verfügung.
Verwenden Sie Cloaking Techniken? Unter Cloaking versteht man eine Methode, die dem Crawler einer Suchmaschine eine andere Seite ausliefert als dem normalen Seitebesucher. Dabei entscheidet ein speziell vorgeschaltes Script, welches Dokument angezeigt wird. Das Script entscheidet anhand des User-Agents, ob es sich um einen Suchmaschinen-Crawler handelt oder um einen ganz normalen Besucher.
Da ein User-Agent keine fälschungssichere Identifikation darstellt, ist diese Art der Erkennung nicht optimal. Es gibt bereits Crawler von Google, die sich als "Mozilla Firefox"-Browser zu erkennen geben. In diesem Fall bemerkt der Crawler, dass er plötzlich eine ganz andere Seite bekommt als seine Crawler-Kollegen. Um dieses Problem zu umgehen, sind die meisten SEO's auf ein IP basiertes Cloaking übergegangen. Hierbei bedient man sich spezieller IP-Listen von Suchmaschinen, welche zur Auswertung herangezogen werden. Auch diese Methode birgt Risiken, da die Listen selten alle IP-Adressen der Suchmaschinen enthalten.
Kaufen Sie hohen PR (PageRank) von fremden Seiten? Linkkauf ist für Google eine vorsätzliche Manipulation des Suchmaschinen-Algorithmus und ist daher nicht gerne gesehen. Gerade die PR starken Links (PR8 - PR9) sind beim Einkauf sehr beliebt. Denken Sie immer daran, dass auch Google die Seiten kennt, auf denen Sie Links kaufen.
Betreiben Sie offensichtlichen Linktausch über Ihre Seiten? Generell gesagt: Achten Sie immer darauf, dass Ihre Seiten nach außen natürlich wirken. Versuchen Sie nicht, im Footer Ihrer Seite ein Arsenal an Keywords aufzubauen (Keywordstuffing), um so Ihre Postionen bei den Suchmaschinen zu verbessern. Eine Keywortdichte von 3-5% gilt als natürlich und sollte im Regelfall nicht überschritten werden. Wenn Ihre Seite jahrelang nur aus 20 Dokumenten bestand, und von heute auf morgen im Zuge einer "Optimierung" mehrere 100.000 Dokumente aufweist, sollten nicht nur bei Google die Alarmglocken angehen.
Lassen Sie sich nicht erwischen
Zugegeben, die Konkurenz im Internet wird immer größer. Die meisten Unternehmen sehen nicht ein, wieso ihr Mitbewerber seit Jahren erfolgreich mit Spam-Techniken arbeitet, während die eigene Homepage, obwohl ausschließlich legitime Methoden eingesetzt werden, nur auf den hinteren Plätzen dümpelt. Wenn Sie das Risiko eingehen wollen, ein guter Rat: "Lassen Sie sich nicht erwischen".
Arbeiten sie nicht mit technisch überholten Methoden. Beauftragen Sie keine Agenturen für Suchmaschinenoptimierung, die in Ihrem Namen "spammen". Auch hier ist Google's Position eindeutig: "Letztendlich sind Sie selbst dafür verantwortlich, was eine von Ihnen beauftragte Firma unternimmt."
Text mit freundlicher Genehmigung von Fabian Brüssel, Alpha9 Marketing, http://www.alpha9marketing.com/
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