Unternehmen gehen optimistisch wie nie in das Jahr 2011
8. Februar 2011 - Das Geschäftsklima der mittelständischen Unternehmen bleibt über den Jahreswechsel hinweg nicht nur sehr gut; es hat sich gegenüber dem Dezember 2010 sogar nochmals auf einen erneuten Rekordwert verbessert. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen steigt dieser zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Januar 2011 um 0,9 Zähler auf 28,4 Saldenpunkte, der Vergleichswert der Großunternehmen zieht um 1,9 Zähler auf 32,9 Saldenpunkte an. Für die Mittelständler bedeutet dies den zweiten und für die großen Firmen sogar den vierten Rekordstand in Folge.
Im Unterschied zu den Vormonaten stützt sich der neuerliche Klimaanstieg im Januar aber ausschließlich auf die verbesserten Geschäftserwartungen an das kommende Halbjahr (Mittelstand: +2,2 Zähler auf 24,8 Saldenpunkte; Großunternehmen: +5,9 Zähler auf 27,9 Saldenpunkte). So positiv waren die Erwartungen an die nähere Zukunft noch nie seit Beginn der Berechnungen des Indikators im Januar 1991. Demgegenüber gehen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Mittelstand minimal um 0,4 Zähler auf 31,7 Saldenpunkte zurück. Dies ist der erste marginale Rückgang seit Februar 2010. Bei den Großunternehmen fällt das Minus mit -2,3 Zählern auf 37,4 Saldenpunkte zwar etwas ausgeprägter aus, bewegt sich aber noch deutlich unterhalb einer durchschnittlichen Monatsschwankung, so dass insgesamt von einer Stagnation der Lageurteile auf einem im historischen Vergleich sehr hohen Niveau zu sprechen ist.
Parallel zu den weiter steigenden Klimawerten zeigen sich auch die Beschäftigungspläne der Firmen zu Jahresbeginn 2011 weiter ausgesprochen expansiv. So sind sie im Mittelstand ein weiteres Mal auf ein neues Allzeithoch angezogen und halten sich bei den Großunternehmen auf dem zuvor erreichten Rekordniveau. Demnach dürfte sich der Abbau der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr weiter fortsetzen.
Nochmals an Dynamik gewonnen haben zudem die Preiserwartungen der Unternehmen, was angesichts der guten Konjunkturperspektiven allerdings zu erwarten war (Mittelstand: +3,7 Zähler auf 15,2 Saldenpunkte; Großunternehmen: +3,6 Zähler auf 12,9 Saldenpunkte). Der Januarstand entspricht in etwa den Spitzenniveaus während des Vorkrisenaufschwungs 2006 bis 2008, als sich die jährliche Inflationsrate zwischen 1,6 % und 2,6 % bewegte. Insofern sind inzwischen zwar eine gewisse Wachsamkeit aber noch keine übertriebenen Inflationsbefürchtungen angebracht.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Deutschland dürfte auch 2011 mit überdurchschnittlichem Wachstum das konjunkturelle Zugpferd der Eurozone sein. Wir erwarten ein Realwachstum von 2,6%. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass aufgrund des hohen Wachstumsüberhangs aus 2010 von rund 1,4 Prozentpunkten die konjunkturelle Verlaufsdynamik wesentlich schwächer ist. Zudem bestehen beträchtliche Risiken: Neben der weiter schwelenden Eurokrise sind dies mögliche Störungen der Weltwirtschaft. Diese könnten durch die Entwicklung im arabischen Raum, aber auch durch protektionistische Tendenzen - besonders aus dem angespannten wirtschaftlichen Verhältnis der USA und Chinas heraus - ausgelöst werden. Eine weiterer Risikofaktor wäre eine unerwartet stark anziehende Inflationsrate, die die reale Kaufkraft der Verbraucher beschneiden und die EZB rascher als erwartet zu einer konjunkturdämpfenden Zinserhöhung veranlassen könnte."
Für Rückfragen der Presse:
Wolfram Schweickhardt
Telefon: 069 7431-1778
Wolfram.Schweickhardt@kfw.de
Im Unterschied zu den Vormonaten stützt sich der neuerliche Klimaanstieg im Januar aber ausschließlich auf die verbesserten Geschäftserwartungen an das kommende Halbjahr (Mittelstand: +2,2 Zähler auf 24,8 Saldenpunkte; Großunternehmen: +5,9 Zähler auf 27,9 Saldenpunkte). So positiv waren die Erwartungen an die nähere Zukunft noch nie seit Beginn der Berechnungen des Indikators im Januar 1991. Demgegenüber gehen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Mittelstand minimal um 0,4 Zähler auf 31,7 Saldenpunkte zurück. Dies ist der erste marginale Rückgang seit Februar 2010. Bei den Großunternehmen fällt das Minus mit -2,3 Zählern auf 37,4 Saldenpunkte zwar etwas ausgeprägter aus, bewegt sich aber noch deutlich unterhalb einer durchschnittlichen Monatsschwankung, so dass insgesamt von einer Stagnation der Lageurteile auf einem im historischen Vergleich sehr hohen Niveau zu sprechen ist.
Parallel zu den weiter steigenden Klimawerten zeigen sich auch die Beschäftigungspläne der Firmen zu Jahresbeginn 2011 weiter ausgesprochen expansiv. So sind sie im Mittelstand ein weiteres Mal auf ein neues Allzeithoch angezogen und halten sich bei den Großunternehmen auf dem zuvor erreichten Rekordniveau. Demnach dürfte sich der Abbau der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr weiter fortsetzen.
Nochmals an Dynamik gewonnen haben zudem die Preiserwartungen der Unternehmen, was angesichts der guten Konjunkturperspektiven allerdings zu erwarten war (Mittelstand: +3,7 Zähler auf 15,2 Saldenpunkte; Großunternehmen: +3,6 Zähler auf 12,9 Saldenpunkte). Der Januarstand entspricht in etwa den Spitzenniveaus während des Vorkrisenaufschwungs 2006 bis 2008, als sich die jährliche Inflationsrate zwischen 1,6 % und 2,6 % bewegte. Insofern sind inzwischen zwar eine gewisse Wachsamkeit aber noch keine übertriebenen Inflationsbefürchtungen angebracht.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Deutschland dürfte auch 2011 mit überdurchschnittlichem Wachstum das konjunkturelle Zugpferd der Eurozone sein. Wir erwarten ein Realwachstum von 2,6%. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass aufgrund des hohen Wachstumsüberhangs aus 2010 von rund 1,4 Prozentpunkten die konjunkturelle Verlaufsdynamik wesentlich schwächer ist. Zudem bestehen beträchtliche Risiken: Neben der weiter schwelenden Eurokrise sind dies mögliche Störungen der Weltwirtschaft. Diese könnten durch die Entwicklung im arabischen Raum, aber auch durch protektionistische Tendenzen - besonders aus dem angespannten wirtschaftlichen Verhältnis der USA und Chinas heraus - ausgelöst werden. Eine weiterer Risikofaktor wäre eine unerwartet stark anziehende Inflationsrate, die die reale Kaufkraft der Verbraucher beschneiden und die EZB rascher als erwartet zu einer konjunkturdämpfenden Zinserhöhung veranlassen könnte."
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Wolfram Schweickhardt
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