Studie: Zahlungsausfälle machen Online-Händlern zu schaffen
Von drei Viertel der Unternehmen wird die Vermeidung von Zahlungsausfällen als eine der drei größten Herausforderungen bei der Gestaltung von Zahlungsabwicklungsprozessen im elektronischen Handel genannt. Hintergrund sind zunehmende Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle: Jeweils etwa die Hälfte der Unternehmen ist der Ansicht, die Häufigkeit von Zahlungsausfällen habe in den vergangenen beiden Jahren zugenommen bzw. werde in den nächsten beiden Jahren weiter zunehmen. Nur etwas über fünf Prozent sehen eine rückläufige Entwicklung der Zahlungsausfälle.
Vier Wochen nach dem Start der Umfrage „Zahlungsabwicklung im Internet“ haben bereits fast 500 Unternehmen den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Als größte Herausforderung für die Händler zeichnet sich bereits jetzt die sinkende Zahlungsmoral der Kunden ab. Insbesondere in den Bereichen Risikoprüfung und Mahnwesen / Inkasso suchen die Unternehmen deshalb die Unterstützung spezialisierter Dienstleister.
Angesichts von Warenwerten, die bei über der Hälfte der Unternehmen zumindest gelegentlich auch über 500 Euro liegen, sind geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Zahlungsausfällen erforderlich. Vor allem bei Neukunden oder bei Forderungen ab einer bestimmten Höhe liefern deshalb fast drei Viertel der Unternehmen nur gegen Nachnahme oder gegen Vorkasse. Etwas mehr als die Hälfte überprüft die Existenz der Kundenadresse oder limitiert die Höhe der offenen Forderungen je Kunde.
Werden Kreditkartenzahlungen akzeptiert, so sind Prüfziffernkontrollen und Abfragen der Kartenprüfnummer bereits weitgehend etabliert. Zudem lässt sich ein Trend zur Verwendung von Kennwort-Überprüfungen (MasterCard SecureCode bzw. Verified by Visa) erkennen: Von den befragten Unternehmen setzen 11% dieses Verfahren bereits ein, weitere 11% planen die zukünftige Einführung.
Hilfestellungen bei der Gestaltung ihrer Zahlungsabwicklungsprozesse suchen die befragten Unternehmen am häufigsten bei befreundeten Unternehmen, bei spezialisierten Zahlungsdienstleistern oder bei Banken. Während jedoch 85% bzw. 70% angeben, mit den Informationen von befreundeten Unternehmen bzw. Zahlungsdienstleistern zufrieden zu sein, sind dies bei den Banken nur 50% (bei der Hausbank) bzw. 35% (bei einer anderen Bank). Gut aufgehoben fühlen sich die Unternehmen dagegen auch bei Steuerberatern, Rechtsanwälten oder EDV-Dienstleistern.
Auf die Frage, welche Aufgaben die Unternehmen zukünftig gerne an einen externen Dienstleister vergeben möchten, nannten 51% die Risikoprüfung des Kunden und 36% den Bereich Mahnwesen / Inkasso. Allerdings können die Finanzdienstleistungspartner der Unternehmen diesem Wunsch offensichtlich nicht immer gerecht werden: Neben den Konditionen sind die „Vermeidung von Zahlungsausfällen“ und die „Breite des Leistungsangebots“ die Aspekte, mit denen die Unternehmen derzeit am wenigsten zufrieden sind.
ibi research bedankt sich bei den teilnehmenden Unternehmen bereits jetzt sehr herzlich für ihre Unterstützung. Nach Abschluss der Umfrage werden weitere Ergebnisse bekannt gegeben. Online-Händler, die sich noch bis 31. März unter http://www.ibi.de/umfrage an der Umfrage beteiligen, erhalten auf Wunsch eine Zusammenfassung der Ergebnisse und können an der Verlosung attraktiver Preise teilnehmen.
Hintergrund der Umfrage:
Zweistellige Wachstumsraten der Umsätze im elektronischen Handel und weiter zunehmende Internet-Nutzerzahlen machen ein attraktives Internet-Angebot mit Online-Bestellmöglichkeit immer wichtiger. Wer im elektronischen Handel erfolgreich sein will, muss jedoch auch sicherstellen, dass die Zahlungsabwicklungsprozesse reibungslos ablaufen und Zahlungsausfälle vermieden werden. Um Anbieter von Waren und Dienstleistungen im Internet bei dieser Aufgabe zukünftig besser zu unterstützen, hat das Universitätsinstitut ibi research gemeinsam mit Partnern aus der Finanzdienstleistungsbranche und aus Industrie und Handel ein Forschungsprojekt initiiert, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Die Umfrage soll sicherstellen, dass Dienstleistungsangebote zukünftig besser auf die Bedürfnisse der Händler abgestimmt werden können.