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Royal Caribbean steuert massivem Imageverlust entgegen

ad.monitoring | 22.01.2010
Schon nach dem Tsunami wurde die Frage aufgeworfen, ob während der Bergungs- und Aufräumarbeiten der normale Tourismusbetrieb fortgesetzt werden darf, weil weite Teile der Bevölkerung wirtschaftlich davon abhängig sind.

Der Kreuzfahrt-Veranstalter Royal Caribbean hat sich dazu entschlossen, seine Schiffe auch nach dem Erdbeben weiterhin planmäßig vor seinem Beach Ressort Labadee im Norden von Haiti anlegen zu lassen. Während die Menschen im völlig zerstörten Port-au-Prince ums Überleben kämpfen, genossen am Montag rund 3.000 Passagiere etwa 100 km nördlich ein üppiges Barbecue am Strand. Auch wenn das Unternehmen damit argumentiert, dass hunderte von Haitianern direkt oder indirekt von diesem Ressort leben, ist die Reederei unter massive Kritik der Medien geraten.

Nach einem Bericht von adnews-online befürchten amerikanische Marketing- und PR-Experten einen langfristigen Image-Schaden, wenn Royal Caribbean seinen Gästen ein unbeschwertes Urlaubsvergnügen in der Nähe zerstörter Städte und hungernder Menschen bietet. Daran kann auch eine Geldspende von 1 Millionen Dollar wenig ändern und auch nicht der Hinweis darauf, dass die Kreuzfahrtschiffe neben Wasser und Lebensmitteln auch Liegestühle und Strandmöbel für die Obdachlosen zurücklassen.


Ein schneeweißes Luxus-Schiff sendet nach Meinung der meisten Medien das falsche Signal aus, wenn gleichzeitig die Verletzten auf ein Hospitalschiff warten. Zudem blockieren die Kreuzfahrtschiffe eine der wenigen intakten Anlegestellen, die man sinnvoller für Hilfslieferungen nutzen könnte.

Ungeachtet der massiven Kritik hält Royal Caribbean an seiner Strategie fest. Bereits am Freitag soll die Celebrity Solstice in Haiti anlegen. Schließlich läuft die aktuelle Werbekampagne unter dem Motto "The nation of Why Not".


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Kontakt: Claus Hoffmann
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