ProSiebenSat.1-Gruppe erzielt Rekordergebnis
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat im
Geschäftsjahr 2005 ein Rekordergebnis erzielt. Deutschlands größtes
kommerzielles Fernsehunternehmen steigerte nach vorläufigen Zahlen
seinen Umsatz um 8,4 Prozent auf 1,990 Mrd Euro. Damit hat die Gruppe
155,0 Mio Euro mehr Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahr (1,835 Mrd
Euro). Das EBITDA liegt bei 418,5 Mio Euro und damit um 30 Prozent
über dem Wert des Vorjahres (321,3 Mio Euro). Das Vorsteuerergebnis
stieg um 61 Prozent auf 350,7 Mio Euro nach 217,5 Mio Euro im Jahr
2004. Der Jahresüberschuss kletterte um 65 Prozent auf 220,9 Mio Euro
nach 133,6 Mio Euro im Jahr 2004. Die EBITDA-Marge im Geschäftsjahr
2005 verbesserte sich auf 21,0 Prozent nach 17,5 Prozent im Vorjahr.
"Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2005 ein
hervorragendes Ergebnis erzielt. Es ist uns gelungen, unser
Kerngeschäft Fernsehen in einem stagnierenden Markt weiter zu
stärken. Sat.1, kabel eins und N24 haben ihre Leistung und ihre
Profitabilität deutlich gesteigert. Die höchste Gewinnmarge hat
jedoch erneut ProSieben erzielt", sagte Guillaume de Posch,
Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Zum Wachstum der
Gruppe haben auch unsere neuen Aktivitäten im Geschäftsbereich
Diversifikation und die Akquisition von 9Live beigetragen."
Die deutliche Steigerung von EBITDA und Vorsteuerergebnis ist auf
den Umsatzanstieg im zweiten Halbjahr und insbesondere im vierten
Quartal zurückzuführen. Dazu trugen sowohl der Anstieg der
Werbeerlöse als auch die Umsatzsteigerung im Bereich Diversifikation,
unter anderem durch die Vollkonsolidierung von 9Live, bei.
Bei den Werbeerlösen machte sich die Leistungssteigerung der
Senderfamilie bemerkbar. Sat.1, ProSieben, kabel eins und N24
erzielten im Fernsehjahr 2005 einen gemeinsamen Zuschauermarktanteil
von 30,3 Prozent. Damit liegt die Senderfamilie 0,9 Prozentpunkte
über dem Vorjahr und erreichte das beste Ergebnis seit fünf Jahren.
Im vierten Quartal 2005 stieg der Umsatz der Gruppe um 18 Prozent
auf 636,0 Mio Euro im Vergleich zu 540,2 Mio Euro im
Vergleichsquartal. Das EBITDA steigerte sich um 50 Prozent auf 167,8
Mio Euro nach 112,2 Mio Euro im vierten Quartal 2004. Der
Jahresüberschuss kletterte um 66 Prozent von 58,3 Mio Euro auf 96,9
Mio Euro.
Kosten Die operativen Kosten der ProSiebenSat.1-Gruppe sind im
abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,7 Prozent von 1,577 Mrd Euro auf
1,620 Mrd Euro gestiegen. Bereinigt um die Kosten von 9Live lagen die
Gesamtkosten der Gruppe annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Der
Werteverzehr des Programmvermögens betrug 947,2 Mio Euro. Damit
reduzierte sich der größte Kostenblock um 1,1 Prozent im Vergleich zu
2004 (957,6 Mio Euro).
Nettofinanzverschuldung Die Netto-Finanzverschuldung der
ProSiebenSat.1-Gruppe hat sich trotz einer höheren Dividendenzahlung
und der Akquisition von 9Live mit einem Netto- Effekt von rund 113
Mio Euro weiter reduziert. Zum 31. Dezember 2005 belief sie sich auf
227,2 Mio Euro gegenüber 278,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2004. Dies
entspricht einer Reduktion um 18 Prozent.
Programmvermögen Das Programmvermögen in Höhe von 1,057 Mrd Euro
ist mit einem Anteil von 52 Prozent der wichtigste Aktivposten der
ProSiebenSat.1-Gruppe. Die ProSiebenSat.1-Gruppe verfügt über
Verträge mit fast allen US-Majors, so dass eine hervorragende
Versorgung mit hochwertigen Spielfilmen gewährleistet ist. Im
Vergleich zum Vorjahr ging das Programmvermögen leicht zurück (2004:
1,110 Mrd Euro). Allerdings wurden in den Vorjahren bereits hohe
Investitionen in langfristige Filmverträge getätigt, die eine
hervorragende Versorgung der Sender sicherstellen.
Die Investitionen der ProSiebenSat.1-Gruppe bestehen im
Wesentlichen aus Investitionen in das Programmvermögen. Im Jahr 2005
hat die ProSiebenSat.1-Gruppe 907,3 Mio Euro in den Erwerb von
Programmrechten investiert nach 923,4 Mio Euro im Jahr 2004.
Personal Die ProSiebenSat.1-Gruppe beschäftigte 2005 im
Durchschnitt 2.788 Mitarbeiter (2004: 2.699). Gegenüber dem Vorjahr
ist dies ein Anstieg um 89 Mitarbeiter oder 3,3 Prozent. Dieser
Zuwachs resultiert vor allem aus der Übernahme von 9Live. Der
Personalaufwand stieg konzernweit von 200,6 Mio Euro auf 212,6 Mio
Euro. Dies entspricht einem Kostenanstieg von sechs Prozent.
Segmentüberblick Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat mit dem Abschluss
des Geschäftsjahres 2005 eine Segmentberichterstattung eingeführt. Im
Segment Free TV werden neben den vier Sendern Sat.1, ProSieben, kabel
eins und N24 auch die Sat.1- Regionalgesellschaften, der Vermarkter
SevenOne Media sowie die Tochter ProSiebenSat.1 Produktion und die
Konzerntöchter in Österreich und der Schweiz konsolidiert. Free TV
ist das Hauptgeschäftsfeld der ProSiebenSat.1 Media AG. Neben dem
Segment Free TV weist die ProSiebenSat.1-Gruppe im Geschäftsbereich
Diversifikation die Segmente "Transaktions TV" und "Sonstige
Diversifikation" aus.
Segment Free TV Das Segment Free TV hat sich im Geschäftsjahr 2005
sehr positiv entwickelt. Beim Umsatz konnte eine Steigerung von sechs
Prozent von 1,757 Mrd Euro auf 1,860 Mrd Euro erreicht werden. Das
EBITDA belief sich auf 379,0 Mio Euro nach 299,0 Mio Euro im Vorjahr.
Das Betriebsergebnis dieses Segments verbesserte sich von 267,0 Mio
Euro auf 353,6 Mio Euro. Die positive Entwicklung beruht vor allem
auf der positiven Entwicklung bei den Werbeeinnahmen.
Sat.1 Sat.1 hat das Jahr 2005 hervorragend abgeschlossen. Der
Sender konnte seinen Umsatz von 773,9 Mio Euro im Vorjahr auf 830,9
Mio Euro steigern. Dies entspricht einem Zuwachs von 7,4 Prozent. Das
EBITDA lag bei 161,3 Mio Euro gegenüber 97,8 Mio Euro im Jahr 2004.
Das Ergebnis vor Steuern stieg um 79,5 Prozent von 89,7 Mio Euro auf
161,0 Mio Euro. Dieser überproportionale Ertragsanstieg resultiert
aus den gestiegenen Umsatzerlösen, deutlichen Kosteneinsparungen
sowie einem verbesserten Finanzergebnis.
Der Sender, der erst im Jahr 2003 die schwarzen Zahlen erreicht
hatte, konnte seine Profitabilität deutlich steigern. Die
Umsatzrendite verbesserte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 11,6
Prozent auf 19,4 Prozent. Damit rückt Sat.1 in die Riege der
profitabelsten deutschen TV-Sender auf.
Sat.1 konnte als einziger großer Sender im deutschen TV-Markt im
vergangenen Jahr seinen Marktanteil signifikant erhöhen: Mit
durchschnittlich 12,3 Prozent bei der für die Werbewirtschaft
relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer gelang ein
Zugewinn von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2004. Damit
verbesserte Sat.1 nicht nur zum dritten Mal hintereinander seine
Leistung, sondern schloss das Jahr erstmals seit 1995 wieder als
Nummer 2 im werberelevanten Zuschauermarkt ab.
ProSieben ProSieben konnte das hohe Umsatzniveau des vergangenen
Jahres von 749,9 Mio Euro um 0,2 Prozent auf 751,7 Mio Euro leicht
steigern. Allerdings beruht dieses Umsatzwachstum fast ausschließlich
auf höheren internen Programmverkäufen. Nach Bereinigung ergibt sich
eine rückläufige Umsatzentwicklung, die die Marktanteilsentwicklung
des Senders abbildet. Das EBITDA des Senders betrug 165,6 Mio Euro
nach 175,5 Mio Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern belief sich
auf 167,1 Mio Euro nach 175,1 Mio Euro im Vergleichszeitraum. Dennoch
lag die Umsatzrendite des Senders bei 22,2 Prozent. Damit ist
ProSieben der profitabelste Sender der Gruppe.
ProSieben schloss 2005 mit einem durchschnittlichen Marktanteil
von 11,7 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis
49-Jährigen ab (2004: 12,1%). In der Zielgruppe der 14- bis
29-Jährigen erzielte ProSieben sogar einen Marktanteil von 17,2
Prozent.
kabel eins kabel eins konnte im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz
von 223,3 Mio Euro erwirtschaften, das entspricht einem Wachstum von
30,4 Mio Euro oder 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die positive
Umsatzentwicklung beruht vor allem auf einer gesteigerten
Programmleistung. Das EBITDA verbesserte sich um 75,8 Prozent auf
46,6 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 47,0 Mio Euro
nach 27,3 Mio Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite konnte um 48,7
Prozent von 14,2 Prozent auf 21,0 Prozent verbessert werden.
kabel eins schließt das Jahr 2005 mit 5,5 Prozent Marktanteil bei
den 14- bis 49-Jährigen ab. Damit hat der Sender 0,3 Prozentpunkte im
Vergleich zum Vorjahr gewonnen und den höchsten Zuschauermarktanteil
seit Senderbestehen erreicht.
N24 Der Nachrichtensender N24 hat seinen Erfolgskurs im
Geschäftsjahr 2005 fortgesetzt. Dem Sender gelang ein Umsatzwachstum
von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt erzielte der Sender
83,0 Mio Euro nach 73,2 Mio Euro im Jahr 2004. Das EBITDA betrug 10,0
Mio Euro nach 2,8 Mio Euro im Vorjahr. Beim Ergebnis vor Steuern
baute N24 das Ergebnis von 1,8 Mio Euro auf 9,4 Mio Euro aus und
erreichte eine Umsatzrendite von 11,3 Prozent nach 2,5 Prozent im
Vorjahr. Hierbei machte sich vor allem die stabile Kostenstruktur
bemerkbar.
Der führende deutsche Nachrichtensender N24 hat seine
Leistungswerte im Zuschauermarkt 2005 deutlich gesteigert. In der
werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielte N24 einen
durchschnittlichen Jahresmarktanteil von 0,8 Prozent. Das entspricht
einer Steigerung von 0,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Geschäftsbereich Diversifikation Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat
alle vom TV-Werbemarkt unabhängigen Aktivitäten im Geschäftsbereich
Diversifikation angesiedelt. Der Geschäftsbereich Diversifikation
umfasst die Segmente "Transaktions TV" und "Sonstige
Diversifikation."
Transaktions TV: 9Live Mit der Übernahme der Euvia-Gruppe durch
die ProSiebenSat.1 Media AG zum 1. Juni 2005 wurde das Segment
Transaktions TV begründet. Mit dem Erwerb der restlichen 51,6 Prozent
der Euvia Media AG & Co. KG zum 1. Juni 2005 durch die
ProSiebenSat.1-Gruppe wird die Euvia-Gruppe auch erstmalig in den
Konzernabschluss mit einbezogen. Umsatzträger ist 9Live, Deutschlands
erster Quizsender, der seine Umsätze hauptsächlich durch
Telefonanrufe generiert.
Für den Zeitraum Juni bis Dezember 2005 trug 9Live 54,0 Mio Euro
zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. Der Umsatz stammt neben dem
regulären Quizsenderbetrieb vor allem aus der Steigerung der
Auftragsproduktionen und dem Start des 9Live Bonusprogramms, das Ende
2005 insgesamt 400.000 registrierte Kunden verzeichnete. Darüber
hinaus wurden neue Show- Highlights wie "Geld oder Risiko", "Werd
Reich" oder der "Cash-Koffer" erfolgreich eingeführt. Der Beitrag von
9Live zum Konzern-EBITDA betrug 18,6 Mio Euro.
Das Segment Transaktions TV wies insgesamt einen Umsatz von 54,9
Mio Euro und ein EBITDA von 14,0 Mio Euro aus. Auf Grund von
einmaligen Konsolidierungseffekten liegt das Segment-EBITDA um 4,6
Mio Euro unter dem Beitrag von 9Live zum Konzern-EBITDA.
Sonstige Diversifikation Im Segment Sonstige Diversifikation sind
alle Unternehmen des Geschäftsbereichs Diversifikation außer 9Live
konsolidiert. In diesem Segment konnte im Jahr 2005 eine
Umsatzsteigerung von 13,3 Prozent von 119,2 Mio Euro im Vorjahr auf
135,0 Mio Euro erzielt werden. Beim EBITDA lag die Steigerungsrate
mit 13,6 Prozent noch leicht darüber. Das EBITDA belief sich auf 25,1
Mio Euro nach 22,1 Mio Euro im Jahr 2004. Als operatives Ergebnis
konnte mit 21,5 Mio Euro ein Zuwachs von 14,4 Prozent zum Vorjahr
verbucht werden. Zur Ergebnisverbesserung des Segments trugen
insbesondere das Wachstum bei Online-Werbung, Telefonmehrwertdiensten
und Teletext bei.
Ausblick Eine verlässliche Prognose für den deutschen
TV-Werbemarkt lässt sich auf Grund des kurzfristigen
Buchungsverhaltens der Werbekunden nur schwer erstellen. Das World
Advertising Research Center (WARC) hat kalkuliert, dass der deutsche
TV-Markt 2006 netto um 3,1 Prozent wächst. ZenithOptimedia rechnet
mit einer Steigerung der Netto-TV-Umsätze von 1,3 Prozent.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe geht davon aus, dass sich das Anziehen
der Gesamtkonjunktur und die erwartete leichte Belebung des privaten
Konsums positiv auf den TV-Werbemarkt auswirken werden. Als Faktoren
des Wachstums dürften die Fußball-Weltmeisterschaft und der
Mehrwertsteuereffekt im zweiten Halbjahr eine Rolle spielen. Die
ProSiebenSat.1-Gruppe rechnet damit, dass der deutsche TV-Werbemarkt
im Jahr 2006 netto um circa zwei Prozent wachsen wird. Die
ProSiebenSat.1- Gruppe wird trotz der Olympischen Winterspiele und
der Fußball- Weltmeisterschaft, deren TV-Rechte bei ARD und ZDF
liegen, versuchen, besser abzuschneiden als der TV-Werbemarkt.
Das Ziel der ProSiebenSat.1-Gruppe ist, dass die Senderfamilie
trotz der großen Sportereignisse einen Zuschauermarktanteil von rund
30 Prozent bei der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der
14- bis 49-Jährigen erreicht.
Guillaume de Posch: "Wir erwarten, dass die ProSiebenSat.1-Gruppe
auch im Geschäftsjahr 2006 ihren Umsatz und ihr Ergebnis weiter
verbessern wird. Die Umsatzsteigerung wird sich zum einen aus dem
Wachstum des TV-Markts ergeben. Zum anderen wird der Ausbau der
Aktivitäten im Geschäftsbereich Diversifikation dazu beitragen sowie
die Konsolidierung von 9Live über 12 Monate."
Das Unternehmen legt eine leichte Steigerung der Kosten zugrunde,
so dass sich die Umsatzsteigerung im Ergebnis bemerkbar machen wird.
Erhöhte Aufwendungen sind insbesondere für Programm geplant.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe erlöste im vergangenen Jahr 91 Prozent
ihrer Umsätze im Segment Free TV. Das Unternehmen plant, den Anteil
der Erlöse, die nicht aus TV-Werbung stammen, bis 2007 auf 15 Prozent
zu erhöhen. Im laufenden Jahr sollen rund 12 Prozent des
Gesamtumsatzes im Geschäftsbereich Diversifikation erlöst werden.
Zum organischen Wachstum im Bereich Diversifikation werden zwei
neue Geschäftsfelder beitragen. Mit zwei neuen Kanälen wird die
ProSiebenSat.1- Gruppe im laufenden Jahr zum ersten Mal Pay TV
anbieten. Ein digitaler Movie- und ein Comedy-Sender starten im
zweiten Quartal 2006 in den Kabelnetzen von Unity Media und Kabel
Deutschland. Als zweite Neuerung soll die Distribution von Programmen
über DSL weitere Erlösquellen erschließen.
Alle Zahlen zum vorläufigen Jahresabschluss 2005 finden Sie im
Internet unter www.ProSiebenSat1.com.