Operator im Festnetz- und Mobilfunkgeschäft vor neuen Herausforderungen
Hannover, www.ne-na.de - Die Verschmelzung von Festnetz und Mobilfunk zählte zu den zentralen Themen der diesjährigen CeBIT. Bei einem Expertengespräch äußerte Bernhard Steimel von Mind Business Conultants die Vermutung, dass eine Reihe von Herstellern große Investitionspotentiale bei den Netzanbietern sehen. „Hier steht eine neue Runde bevor, da die Netzinfrastrukturen für das Internet Protokoll (IP) technisch aufgerüstet werden müssen. Durch den Einzug von IP in den Unternehmen überlegt man zudem, wie man die TK-Anlagen stärker mit den Mobilfunknetzen verbinden kann“, so Steimel.
Es gibt nach Ansicht von Mehdi Schröder, Sales Director bei Ericsson Deutschland, verschiedenste Gründe für den hohen Stellenwert der Konvergenz. „Bei Ericsson betrachten wir dabei nicht nur die Integration von Sprache und Daten, sondern wir sehen das etwas komplexer in Richtung Multikonvergenz. Das Ganze betrifft auch die öffentlichen und privaten Netze, das betrifft die Kommunikation im Unternehmen und das Home Office. Auf verschiedensten Ebenen kommen die Dinge jetzt zusammen – technologisch, kommerziell und prozesstechnisch“, sagte Schröder.
Die Unternehmen würden dabei immer mehr von der Überlegung getrieben, über die IP-Technik Kosten zu senken. „Aber IP alleine bringt gar nichts. Deshalb kann man nicht unbedient besser telefonieren. Entscheidend ist, dass jetzt Netz-Topologien zusammen kommen. Darüber hinaus werden die Geschäftsmodelle und Tarife der Netz-Anbieter für Unternehmenskunden immer attraktiver“, erklärte Schröder. Ein weiteren Treiber für diese Entwicklung sieht Johannes Lenz-Hawliczek vom Branchendienst Portel.de bei den neuen Playern, die auf den TK-Markt drängen. „Man kann das daran erkennen, dass beispielsweise auf Siemens-Telefonen Yahoo-Messenger oder Skype-Applikationen integriert werden. Mittlerweile basiert sogar der Kundendienst der niederländischen Postbank auf Skype. Man kann als Web-Nutzer einfach einen Call Center-Agenten über Skype ansprechen. Diesen Trends kann sich niemand verschließen, so dass auch die klassischen Telcos nach neuen Geschäftsmodellen in der IP-Welt suchen müssen, um zu überleben“, so Lenz-Hawliczek.
Die Zeit der technischen Spielereien sei endgültig vorbei, so die Prognose von Michael Sander vom Beratungshaus Terra Consulting Partner. „Ich sehe in diesem Jahr die CeBIT an einem Wendepunkt. Jetzt beginnt die Schlacht in der ITK-Welt erst richtig. Welche Strategien setzen sich im Markt durch? Da haben wir sehr viele Anbieter im Spiel. Die traditionellen Festnetzanbieter, die Mobilfunkbranche, die Daten-Carrier, die Kabelnetzbetreiber und die Content-Anbieter. Wir haben plötzlich eine Arena, wo Unternehmen wie Google und Microsoft noch ein Wörtchen mitreden werden“, sagte Sander beim Expertengespräch.
Ganz so dramatisch werde der Markt nicht durcheinander gerüttelt, glaubt Ericsson-Manager Mehdi Schröder. „Es wird sicherlich neue Allianzen geben“. Ein reiner Verdrängungswettbewerb werde nicht stattfinden. Eine funktionale Zusammenführung der Netze, der Applikationen und der Endgeräte stehe ganz oben auf der Agenda. „Alle ITK-Anbieter werden sich verstärkt mit der Mobilität auseinandersetzen. Bei den Anwendern auf der Unternehmensseite sind die mobilen Anwendungen bislang noch kein fester strategischer Bestandteil der gesamten Firmenkommunikation. Hier entstehen neue Märkte für die Beratung, für Service und Technikeinsatz. Für den Anwender muss das alles einfach zu handhaben sein. Zur Zeit kommunizieren Mitarbeiter noch über einen festen Apparat, über schnurlose Dect-Telefone, Handys und externe Push-Mail-Geräte. Man kommt locker auf drei bis vier Endgeräte. Das wird in Zukunft über ein einziges mobiles Endgerät abgebildet“, so der Ausblick von Schröder. Bei Kommunikationslösungen für große Unternehmen sieht der Ericsson-Manager die Notwendigkeit eines Zusammenspiels zwischen Operator, Systemintegratoren, vorgelagerten Consulting-Unternehmen und Technologie-Firmen.
„Die Mobilität in Verbindung mit IP ist dabei das Top-Thema. Und hier geht es vor allen Dingen um die Einsparung von Kosten. Darum geht es beim One Phone-Konzept von Ericsson. Die Anwender wollen die Kommunikation einfacher haben. Die Technologie wollen die Firmenkunden jederzeit und überall nutzen. Auch auf die Datenbank soll der Zugriff mobil möglich sein. Wenn ich in das Unternehmen bei uns anrufe, rufe ich mit meinem GSM-Handy an, als ob ich eine Nebenstelle wähle. Ich habe die gesamten Funktionen einer Nebenstelle. So zieht sich das durch in die Datenwelt. Pushmail-Funktionen und andere Funktionen – das alles wird zusammenkommen. Das ist ein Treiber bei den Geschäftskunden unterschiedlicher Couleur, unterschiedlicher Größe. Dieser Weg ist nicht aufzuhalten“, sagte Schröder. Michael Sander warf die Frage auf, wo bei diesen Trends die rund 2,2 Millionen Mittelständler bleiben. Die haben nicht die Größe, um sich eine ITK-Abteilung zu leisten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie auch ihre gesamte Kommunikationsinfrastruktur besser in den Griff kriegen. Da sehe ich keine Lösung“, bemerkte Sander.
Für den Sales Director von Ericsson stellt das kein Problem dar. „Da gibt es Möglichkeiten. Die Modelle gibt es heute schon. Die Schlagworte dafür sind hosted PBX, IP-PBX. Es wird Unternehmen geben, die gehostete TK-Anlagen auf IP-Basis anbieten für kleine und mittelständische Firmen. Entsprechend werden dafür auch Vertriebskanäle zur Verfügung stehen. Von Rechtsanwalt bis Getränke. Der klassische Mittelstand wird heute bedient durch den Bürokommunikationslieferanten um die Ecke. Also jemand, der regional, lokal, citynah arbeitet. Der mir auch meinen PC geliefert, meinen Drucker, meine Patronen. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, die beispielsweise im Distributionsbereich unterwegs sind. Das Ganze wollen wir zu einem Gestirn zusammenbringen. Wir nennen das Bundling, eine Leistung - zwischen der centrischen Leistung, die aus dem Operator-Umfeld kommt mit der Technologie, die aus unserem Haus kommen kann, mit der Vertriebskapazität des Resellers. Mit diesem Paket wird der Mittelstand mit Technik und Service versorgt. Operator haben dafür keine Feldorganisation. Weder im Service, noch wirklich im Vertrieb. Deswegen sind Kooperationen wichtig. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass der eine oder andere Operator in Zukunft darüber nachdenkt, sich einen Systemintegrator zu kaufen, um genau das zu machen“, führte Schröder aus.
Auch für die Geschäftswelt sei der Grundsatz wichtig: „Keep it easy, keep it simple“. Die Technologie müsse von den Anbietern so bequem wie möglich platziert werden. Das gelte auch für das Zusammenwachsen von Festnetz und Mobilfunk. Neben den Vorteilen von mobilen Lösungen zeige eine Studie von Arthur D. Little und Ericsson die Herausforderungen und Probleme bei deren Implementierung auf. "Es bedarf einer sorgsamen Auswahl und Integration der mobilen Lösungen in die bestehenden Prozesse des Unternehmens, um den Erfolg zu gewährleisten", so Schröder. Je nach anvisierter Lösung seien Unternehmen mit einer hohen Integrationskomplexität konfrontiert, da nur selten ein Anbieter die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und somit alle erforderlichen Integrationsaufgaben erfüllen könne. Generell werde die Attraktivität von mobilen Lösungen beeinflusst durch Faktoren wie Verfügbarkeit einer geeigneten Netzinfrastruktur, Netzabdeckungsgrad, verfügbare Bandbreite, dem Preisniveau für Mobilfunkdienste oder der Verfügbarkeit preiswerter, einsatzadäquater Endgeräte. „Der Erfolg von mobilen Lösungen hängt außerdem maßgeblich von der Akzeptanz der Mitarbeiter ab. Die Studien-Interviews haben gezeigt, dass ohne die Akzeptanz der Nutzer, die täglich mit den mobilen Lösungen arbeiten, die Nutzung der möglichen Flexibilitäts-, Produktivitäts- und letztlich Kostensenkungspotenziale durch mobile Lösungen nicht möglich ist", resümierte Schröder.
Es gibt nach Ansicht von Mehdi Schröder, Sales Director bei Ericsson Deutschland, verschiedenste Gründe für den hohen Stellenwert der Konvergenz. „Bei Ericsson betrachten wir dabei nicht nur die Integration von Sprache und Daten, sondern wir sehen das etwas komplexer in Richtung Multikonvergenz. Das Ganze betrifft auch die öffentlichen und privaten Netze, das betrifft die Kommunikation im Unternehmen und das Home Office. Auf verschiedensten Ebenen kommen die Dinge jetzt zusammen – technologisch, kommerziell und prozesstechnisch“, sagte Schröder.
Die Unternehmen würden dabei immer mehr von der Überlegung getrieben, über die IP-Technik Kosten zu senken. „Aber IP alleine bringt gar nichts. Deshalb kann man nicht unbedient besser telefonieren. Entscheidend ist, dass jetzt Netz-Topologien zusammen kommen. Darüber hinaus werden die Geschäftsmodelle und Tarife der Netz-Anbieter für Unternehmenskunden immer attraktiver“, erklärte Schröder. Ein weiteren Treiber für diese Entwicklung sieht Johannes Lenz-Hawliczek vom Branchendienst Portel.de bei den neuen Playern, die auf den TK-Markt drängen. „Man kann das daran erkennen, dass beispielsweise auf Siemens-Telefonen Yahoo-Messenger oder Skype-Applikationen integriert werden. Mittlerweile basiert sogar der Kundendienst der niederländischen Postbank auf Skype. Man kann als Web-Nutzer einfach einen Call Center-Agenten über Skype ansprechen. Diesen Trends kann sich niemand verschließen, so dass auch die klassischen Telcos nach neuen Geschäftsmodellen in der IP-Welt suchen müssen, um zu überleben“, so Lenz-Hawliczek.
Die Zeit der technischen Spielereien sei endgültig vorbei, so die Prognose von Michael Sander vom Beratungshaus Terra Consulting Partner. „Ich sehe in diesem Jahr die CeBIT an einem Wendepunkt. Jetzt beginnt die Schlacht in der ITK-Welt erst richtig. Welche Strategien setzen sich im Markt durch? Da haben wir sehr viele Anbieter im Spiel. Die traditionellen Festnetzanbieter, die Mobilfunkbranche, die Daten-Carrier, die Kabelnetzbetreiber und die Content-Anbieter. Wir haben plötzlich eine Arena, wo Unternehmen wie Google und Microsoft noch ein Wörtchen mitreden werden“, sagte Sander beim Expertengespräch.
Ganz so dramatisch werde der Markt nicht durcheinander gerüttelt, glaubt Ericsson-Manager Mehdi Schröder. „Es wird sicherlich neue Allianzen geben“. Ein reiner Verdrängungswettbewerb werde nicht stattfinden. Eine funktionale Zusammenführung der Netze, der Applikationen und der Endgeräte stehe ganz oben auf der Agenda. „Alle ITK-Anbieter werden sich verstärkt mit der Mobilität auseinandersetzen. Bei den Anwendern auf der Unternehmensseite sind die mobilen Anwendungen bislang noch kein fester strategischer Bestandteil der gesamten Firmenkommunikation. Hier entstehen neue Märkte für die Beratung, für Service und Technikeinsatz. Für den Anwender muss das alles einfach zu handhaben sein. Zur Zeit kommunizieren Mitarbeiter noch über einen festen Apparat, über schnurlose Dect-Telefone, Handys und externe Push-Mail-Geräte. Man kommt locker auf drei bis vier Endgeräte. Das wird in Zukunft über ein einziges mobiles Endgerät abgebildet“, so der Ausblick von Schröder. Bei Kommunikationslösungen für große Unternehmen sieht der Ericsson-Manager die Notwendigkeit eines Zusammenspiels zwischen Operator, Systemintegratoren, vorgelagerten Consulting-Unternehmen und Technologie-Firmen.
„Die Mobilität in Verbindung mit IP ist dabei das Top-Thema. Und hier geht es vor allen Dingen um die Einsparung von Kosten. Darum geht es beim One Phone-Konzept von Ericsson. Die Anwender wollen die Kommunikation einfacher haben. Die Technologie wollen die Firmenkunden jederzeit und überall nutzen. Auch auf die Datenbank soll der Zugriff mobil möglich sein. Wenn ich in das Unternehmen bei uns anrufe, rufe ich mit meinem GSM-Handy an, als ob ich eine Nebenstelle wähle. Ich habe die gesamten Funktionen einer Nebenstelle. So zieht sich das durch in die Datenwelt. Pushmail-Funktionen und andere Funktionen – das alles wird zusammenkommen. Das ist ein Treiber bei den Geschäftskunden unterschiedlicher Couleur, unterschiedlicher Größe. Dieser Weg ist nicht aufzuhalten“, sagte Schröder. Michael Sander warf die Frage auf, wo bei diesen Trends die rund 2,2 Millionen Mittelständler bleiben. Die haben nicht die Größe, um sich eine ITK-Abteilung zu leisten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie auch ihre gesamte Kommunikationsinfrastruktur besser in den Griff kriegen. Da sehe ich keine Lösung“, bemerkte Sander.
Für den Sales Director von Ericsson stellt das kein Problem dar. „Da gibt es Möglichkeiten. Die Modelle gibt es heute schon. Die Schlagworte dafür sind hosted PBX, IP-PBX. Es wird Unternehmen geben, die gehostete TK-Anlagen auf IP-Basis anbieten für kleine und mittelständische Firmen. Entsprechend werden dafür auch Vertriebskanäle zur Verfügung stehen. Von Rechtsanwalt bis Getränke. Der klassische Mittelstand wird heute bedient durch den Bürokommunikationslieferanten um die Ecke. Also jemand, der regional, lokal, citynah arbeitet. Der mir auch meinen PC geliefert, meinen Drucker, meine Patronen. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, die beispielsweise im Distributionsbereich unterwegs sind. Das Ganze wollen wir zu einem Gestirn zusammenbringen. Wir nennen das Bundling, eine Leistung - zwischen der centrischen Leistung, die aus dem Operator-Umfeld kommt mit der Technologie, die aus unserem Haus kommen kann, mit der Vertriebskapazität des Resellers. Mit diesem Paket wird der Mittelstand mit Technik und Service versorgt. Operator haben dafür keine Feldorganisation. Weder im Service, noch wirklich im Vertrieb. Deswegen sind Kooperationen wichtig. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass der eine oder andere Operator in Zukunft darüber nachdenkt, sich einen Systemintegrator zu kaufen, um genau das zu machen“, führte Schröder aus.
Auch für die Geschäftswelt sei der Grundsatz wichtig: „Keep it easy, keep it simple“. Die Technologie müsse von den Anbietern so bequem wie möglich platziert werden. Das gelte auch für das Zusammenwachsen von Festnetz und Mobilfunk. Neben den Vorteilen von mobilen Lösungen zeige eine Studie von Arthur D. Little und Ericsson die Herausforderungen und Probleme bei deren Implementierung auf. "Es bedarf einer sorgsamen Auswahl und Integration der mobilen Lösungen in die bestehenden Prozesse des Unternehmens, um den Erfolg zu gewährleisten", so Schröder. Je nach anvisierter Lösung seien Unternehmen mit einer hohen Integrationskomplexität konfrontiert, da nur selten ein Anbieter die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und somit alle erforderlichen Integrationsaufgaben erfüllen könne. Generell werde die Attraktivität von mobilen Lösungen beeinflusst durch Faktoren wie Verfügbarkeit einer geeigneten Netzinfrastruktur, Netzabdeckungsgrad, verfügbare Bandbreite, dem Preisniveau für Mobilfunkdienste oder der Verfügbarkeit preiswerter, einsatzadäquater Endgeräte. „Der Erfolg von mobilen Lösungen hängt außerdem maßgeblich von der Akzeptanz der Mitarbeiter ab. Die Studien-Interviews haben gezeigt, dass ohne die Akzeptanz der Nutzer, die täglich mit den mobilen Lösungen arbeiten, die Nutzung der möglichen Flexibilitäts-, Produktivitäts- und letztlich Kostensenkungspotenziale durch mobile Lösungen nicht möglich ist", resümierte Schröder.