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Nanotechnik: Die Deutschen forschen auf höchstem Niveau – Das Geschäft machen die anderen

In den Vereinigten Staaten klappt das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft besser.
marketing-BÖRSE | 02.04.2007
Bonn/Neuss – www.ne-na.de Die Deutschen forschen, die Geschäfte machen die anderen. Auf diese Formel lässt sich die Analyse eines Beitrags aus der Financial Times Deutschland (FTD) http://www.ftd.de bringen, der sich mit Zukunftstechniken beschäftigt. „Deutsche Wissenschaftler sind in der Nanotechnologie spitze. Doch sie versäumen, ihre Erfindungen mittels Normen in marktfähige Produkte zu verwandeln. Das große Geschäfte machen die anderen“, schreibt FTD-Autorin Tina Klopp. Um die finanzielle Dimension des Ganzen zu demonstrieren, kann auf eine Aussage des BASF-Vorstandsmitglieds http://www.basf.de Stefan Marcinowski verwiesen werden. Er bezeichnete die Nanotechnik jüngst als „zentralen Baustein für profitables Wachstum durch Innovation“. Bis zu 180 Millionen Euro wolle das Unternehmen bis 2008 in die Erforschung dieser Technik stecken.



Nach Darstellung der FTD gehen in Deutschland fast 300 Millionen Euro allein in die öffentlich finanzierte Forschung. Die Förderung innerhalb der Europäischen Union erreiche mit 750 Millionen Euro fast das Niveau der Vereinigten Staaten. Doch obwohl Deutschland neben den USA führend sei in der Nanotechnikforschung, mehrten sich die Sorgen, dass trotzdem die anderen das große Geschäft machen werden. Tobias Janßen von der Neusser Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft Goldfish Holdings http://www.goldfish-holdings.com zeigt sich wenig überrascht von diesem Befund. „Der Mensch lebt nicht von Ideen allein. Sie müssen auch in konkrete Projekte umgesetzt werden“, sagt Janßen. „Das Beispiel Nanotechnologie ist kein Einzelfall. Der deutschen Forschung fehlt es meiner Meinung nach an einer umfassenden Marktorientierung. In den Vereinigten Staaten klappt das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft besser. Wir beobachten das hier zu Lande schon seit langem: Es reicht nicht aus, bei Patentanmeldungen oder in bestimmten Forschungsdisziplinen spitze zu sein. Die daraus entstehenden Produkte müssen auch zur Marktreife gebracht werden. Man muss mit ihnen Geld verdienen können.“



„Deutsche Forscher kümmern sich zu wenig um internationale Normen“, warnt der Wirtschaftswissenschaftler Knut Blind http://www.isi.tu-berlin.de/kb.htm. Im Auftrag des Deutschen Instituts für Normung (DIN) http://www.din.de hat sein Team vor kurzem eine Methode zur Identifizierung zukünftiger Standardisierungsfelder entwickelt. Neben der Nanotechnik gelten auch noch die Themen Sicherheits- und Medizin- sowie Biotechnik als dringend normungsbedürftig. Diese Felder, so Klopp, zeichneten sich dadurch aus, dass sie besonders innovativ seien, aber noch wenige Produkte zur Massenanwendung gebracht hätten. So setzten heute andere Länder die Standards in der Nanotechnik, trotz der Spitzenposition deutscher Forscher. Gerade für einen kleinen Betrieb sei der Verweis auf den Standard häufig das beste Verkaufsargument. „Die Kunden wollen sichergehen, dass sie dem System vertrauen und später auch auf andere Hersteller ausweichen können“, so Jens Albers, Geschäftsführer von Nanotron Technologies http://www.nanotron.com. Nur eine große Marke schaffe ähnliches Vertrauen.


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