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Hightech-Unternehmen überwiegend zuversichtlich

BITKOM-Umfrage: 62 Prozent erwarten im Jahr 2008 ein Umsatzplus / Gerätehersteller und Telekommunikation in schwierigem Fahrwasser
bitkom | 24.06.2008
Berlin, 24. Juni 2008

Die Stimmung in der Hightech-Branche ist überwiegend zuversichtlich. 62 Prozent der Unternehmen erwarten im Jahr 2008 steigende Umsätze, nur 15 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Das hat die aktuelle Quartalsbefragung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in der ITK-Branche ergeben. Dabei hat die Dynamik nach einem erfreulichen Jahresauftakt in einigen Marktsegmenten leicht nachgelassen. Parallel zum Ifo-Konjunkturindex geht der BITKOM-Branchenindex im zweiten Quartal um vier Punkte auf 36 Punkte zurück. „Die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologie ist weiterhin hoch“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Wirtschaft und öffentliche Hand investieren kräftig in die Modernisierung ihrer Hightech-Systeme. Stark zulegen werden im laufenden Jahr Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, die Unternehmen und öffentliche Verwaltungen bei der Einführung und dem Betrieb von IT-Systemen unterstützen. 72 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in diesem Segment im Jahr 2008 ein Umsatzplus und mehr als die Hälfte wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen.



Etwas schwieriger ist die Lage bei den Herstellern von IT-Geräten. Zwar erwartet fast die Hälfte der Hersteller von Computern und digitaler Bürotechnik trotz des scharfen Preiswettbewerbs im laufenden Jahr ein Umsatzplus. 38 Prozent der Firmen rechnen mit stabilen Erlösen und nur 16 Prozent mit sinkenden Umsätzen. Allerdings gingen im Vorquartal noch zwei Drittel von einem Umsatzplus im Jahr 2008 aus. „Vollwertige Notebooks haben die untere Preisschranke von 500 Euro durchbrochen“, sagte Scheer. Mit den neuen Mini-Notebooks, die ab 200 Euro kosten, hat sich zudem ein neues Marktsegment etabliert. „Die Kunden können im Sommergeschäft mit vielen attraktiven Angeboten rechnen“, sagte Scheer. Angespannt bleibt die Situation bei den Herstellern von Kommunikationstechnik, zu denen Endgerätehersteller und Produzenten von Netzwerktechnik für Telefon- und Datennetze zählen. 38 Prozent dieser Unternehmen rechnen mit einem Umsatzplus, jeder dritte mit einem Umsatzminus.



Das größte Hemmnis der Branche ist trotz der Anspannung in einigen Marktsegmenten weiterhin der Mangel an qualifiziertem Personal. 58 Prozent aller Unternehmen geben an, dass der Expertenmangel ihre Geschäfte bremst. Trotz leicht steigender Erstsemesterzahlen in den technischen Studienfächern und einem Plus bei den Anfängern in IT-Berufen hat sich das Problem nicht entschärft. „Alarmierend ist der anhaltend geringe Frauenanteil in den wichtigsten Qualifizierungswegen“, sagte Scheer. Nur 17 Prozent der Studienanfänger in der Informatik und nur 9 Prozent der neuen IT-Auszubildenden sind Frauen. Der BITKOM unterstützt daher die Initiative der Bundesregierung, mehr junge Frauen für technische Themen zu begeistern und fordert, Informatik als Pflichtfach an den Schulen einzuführen. „Das Interesse an einem Informatikstudium steigt, wenn die Schülerinnen und Schüler das Fach in der Schule in interessanter Form kennengelernt haben“, sagte Scheer.



Dabei müsse man sich von der Vorstellung lösen, eine Verbesserung des Bildungssystems sei ohne zusätzliche Finanzmittel zu leisten. Scheer: „Bildung gibt es nicht zum Nulltarif.“ Steigende Steuereinnahmen sollten aus Sicht des BITKOM nicht nur zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, sondern ebenso für Zukunftsinvestitionen verwendet werden. Das sind an erster Stelle Investitionen in das Bildungssystem und für Forschung und Entwicklung. „Die öffentlichen Haushalte müssen ausgeglichen werden, damit der gigantische Schuldenberg abgebaut werden kann“, sagte Scheer. Nur so könne die Politik finanzpolitische Spielräume zurückgewinnen. „Gleichzeitig aber braucht Deutschland Steuerentlastungen und Investitionen, wo sie direkt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stärken und damit zu mehr Wachstum und Beschäftigung führen“, sagte Scheer. Ein anerkanntes Instrument ist die steuerliche Förderung von Investitionen in Forschung und Entwicklung. Nach den Erfahrungen in den USA, Japan oder Frankreich führt eine steuerliche Förderung zu unmittelbar steigenden F&E-Ausgaben in der Wirtschaft. Scheer: „Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten und des Vorsprungs anderer FuE-Standorte ist Deutschland auf diese neuen Impulse dringend angewiesen.“



Ansprechpartner
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Wirtschaftspolitik und Konjunktur
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