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"Gefällt mir" ist kein Liebesbeweis

Wirksame Kundenbindung sieht anders aus - Jetzt gute Netzwerkvorsätze für 2012 fassen.
Magda Bleckmann | 05.12.2011
Soziale Netzwerke haben Konjunktur - immer noch und immer mehr. "Freunde", "Follower" und "Fans" werden zum Statussymbol der persönlichen Beliebtheit und Integrität. Wer viele "Freunde" auf Facebook hat, ist vermeintlich beliebt und hat Erfolg. Aber der Schein trügt: "Gefällt mir" ist kein Liebesbeweis und bedeutet nicht "Ich mag Dich" und schon gar nicht "Ich bin Dir treu". Virtuelle Freunde sind kein stabiles Fundament - weder für das geschäftliche Vorankommen noch für private Empfehlungen und persönliche Unterstützung. "Jetzt ist es an der Zeit umzudenken", sagt die Expertin für Karriere- und Kundennetzwerke Magda Bleckmann.

Die ehemalige Spitzenpolitikerin und Buchautorin geht davon aus, dass sich im kommenden Jahr die Einstellung gegenüber den Social Media verändern wird. "Die Menschen erkennen immer mehr, dass sich echtes Business und belastbare Beziehungen hier nicht aufbauen lassen." Es bedürfe der menschlichen Begegnung in der realen Welt. Nur im wirklichen Leben könne Vertrauen entstehen, würden Einstellungen und Charaktere sichtbar und könnten Werteinstellungen überprüft werden. Bleckmann: "Der Anonymität des Internet wird wieder die Identität und Persönlichkeit des Einzelnen folgen". Viele, die ausschließlich im Web "genetzwerkt" haben, seien enttäuscht worden.

Sie, verdeutlicht die Karrierenetzwerk- und Kundenbeziehungsexpertin, habe nichts gegen Facebook, Twitter, XING, Google+ und Co., aber man müsse die Grenzen klar erkennen. Für den ersten Kontakt, als ergänzendes Kommunikationsmittel und als sich selbst aktualisierendes Adressbuch seien sie tolle Hilfsmittel und geradezu unverzichtbar. Aber eben auch nicht mehr. Vereine, Berufsverbände, Messen und der persönliche Kundenkontakt seien unmöglich durch virtuelle Plattformen zu ersetzen. Dem Internet fehle am Ende die Menschlichkeit und die Möglichkeit "das eigene Bauchgefühl zu überprüfen".

Außerdem, so Bleckmann, müsse man "mit der Mär der großen Zahl aufräumen". Es komme nicht darauf an, wie viele Freunde oder Fans man habe, sondern darauf, wie intensiv man diese pflegen könne. Die Zahl der Kontakte zu einer bestimmten Person sei wichtiger als die Anzahl der Kontaktpersonen an sich. Lieber regelmäßig Kontakt zu wenigen als wenige Kontakte zu vielen. "Schon die Marketinglehre weiß, dass es sieben Kontakte zu einer Person bedarf, bevor ein Interessent zum Kunden wird." Das sei beim professionellen Netzwerken auch nicht anders.

"Wer geschäftlich aufsteigen möchte oder gezielt nach neuen Kunden sucht, braucht einen Netzwerk-Master-Plan", sagt Bleckmann abschließend. Einen solchen zu entwickeln und strategisch und nachhaltig die eigenen Beziehungen zu gestalten, Kontakte zu überprüfen und eventuell neu zu ordnen, sei ein guter Vorsatz für 2012.

Zusammen mit dem Social Media Experten Günter Jaritz wird Magda Bleckmann einen Workshop anbieten. Dieser findet am 3. und 4. Februar 2012 in Innsbruck statt. Beide werden dort praxisnahe und wirksame Methoden vermitteln, wie man die Onlinemedien und die eigene Netzwerkstrategie miteinander in Einklang bringen kann.

Weitere Informationen über Magda Bleckmann, ihre Coachings für Unternehmen und Einzelpersonen, den Themen Netzwerke und Kundenbeziehungen sowie über weitere Vortrags- und Seminartermine gibt es unter www.magdableckmann.at.