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Ergebnisse des GfK-Finanzklimaindex: Deutsche sparen weniger

GfK SE | 16.10.2009
Nürnberg, Oktober 2009 – Der Finanzmarkt steht derzeit ganz im Zeichen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Mit einem Indexwert von 51 auf einer Skala von 0 bis 100 ist das derzeitige Finanzklima in den deutschen Haushalten eher moderat ausgeprägt.

Der Index setzt sich aus der Einkommens- und Konjunkturerwartung sowie der generellen Einstellung zum Sparen und dem konkreten künftigen Sparverhalten zusammen.

Die deutschen Verbraucher überdenken derzeit ihr persönliches Sparverhalten. Dennoch halten 65 Prozent aller Befragten Sparen auch in der derzeitigen Situation für sinnvoll. Insgesamt 52 Prozent der Befragten wollen in den nächsten sechs Monaten genausoviel sparen wie bisher. Etwa 16 Prozent haben vor, ihre Sparleistung in einzelnen Produktfeldern sogar zu erhöhen. Allerdings wird jeder Dritte Deutsche (32 Prozent) künftig weniger Geld zurücklegen. Viele Konsumenten investieren lieber in konkrete Anschaffungen, als Geld "auf die hohe Kante" zu legen. Dieser Effekt wird sowohl durch das niedrige Zinsniveau und das fehlende Vertrauen an den Finanzmärkten als auch durch die vom Handel angebotenen Rabatte verstärkt.

Die Veränderung des Sparverhaltens entwickelt sich über alle betrachteten Zielgruppen hinweg ähnlich, lediglich das Niveau ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Während etwa jeder Dritte in der Einkommensklasse bis 1.500 Euro pro Monat im nächsten halben Jahr weniger sparen will oder kann, ist es in der Einkommensschicht von 4.000 Euro und mehr nur noch jeder Fünfte.

Tagesgeld trotz niedriger Zinsen attraktiv
Das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld hat zu einer spürbaren Zurückhaltung der Bankkunden beim Abschluss neuer Finanzprodukte beigetragen. Trotz der aktuell niedrigen Zinsen bleibt das Tagesgeld für über die Hälfte der Befragten die beliebteste Sparanlage. Ebenso viele Deutsche halten Wohneigentum für eine lohnenswerte Alternative. Als vergleichsweise uninteressant gelten vor dem Hintergrund der Finanzkrise Aktien, Investmentfonds, aber auch fondsgebundene Lebensversicherungen.

Trend zu kurzfristigen und sicheren Anlageformen
Wie attraktiv einzelne Produktfelder sind, zeigt sich auch daran, wie die Haushalte in den nächsten sechs Monaten ihre Anlagen umschichten wollen. Hier stehen kurzfristige und sichere Geldanlageformen im Fokus. Mehr als ein Drittel der Befragten plant, auf einem Tagesgeldkonto Geld "zu parken". Auch Bausparen ist bedingt durch seinen sicheren Charakter weiterhin ein beliebtes Produkt. Jeder fünfte Befragte kann sich vorstellen, mehr in Bausparverträge zu investieren. Überraschenderweise deponieren 18 Prozent der Bürger ihr Geld am liebsten zu Hause. Dieses Phänomen ist auf die Angst vor Verlust, derzeit fehlende attraktive kurzfristige Produktangebote und die geringe Bereitschaft zurückzuführen, sich in unsicheren Zeiten langfristig an Anlage- und Vorsorgeprodukte zu binden.

Während jüngere und weniger einkommensstarke Haushalte eher auf sichere Geldanlagen fokussiert sind, ist derzeit nur die kleine Zielgruppe der hohen Einkommensbezieher und vermögenden Privatkunden bereit, wieder in Aktien und Fonds zu investieren.

Insgesamt zeigt sich der GfK-Finanzklimaindex im Oktober 2009 mit einem Wert von 51 Punkten auf einem eher verhaltenen Niveau. Wesentliche neue Impulse für den Finanzmarkt sind aktuell nicht zu erwarten, so dass die Sparquote bis zum Jahresende voraussichtlich weiter sinken wird.

Zur Studie
Um das Spar- und Anlageverhalten der deutschen Haushalte auch in schwierigen Zeiten valide prognostizieren zu können, ermittelt die GfK Finanzmarktforschung parallel zum GfK-Konsumklima den GfK-Finanzklimaindex. Der Index setzt sich aus der Einkommens- und Konjunkturerwartung sowie der Einstellung zum Sparen und dem konkreten künftigen Sparverhalten zusammen. Weitere Schwerpunkte der Untersuchung liegen auf der Attraktivität verschiedener Anlageformen sowie der Planung von Umschichtungen im Anlage- und Vorsorgeportfolio.

Die Studie wurde erstmalig im September 2009 durchgeführt und erscheint in Zukunft vierteljährlich. Basis sind 2.000 repräsentativ durchgeführte Interviews mit Finanzentscheidern in deutschen Haushalten.

Weitere Informationen: Markus Schmidt, GfK Marktforschung,
Tel: +49 911 395-3160, markus.schmidt@gfk.com

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