DJV sieht Leserreporter kritisch
Der Deutsche Journalisten-Verband warnt vor einer Aufweichung journalistischer Standards durch die so genannten Leserreporter. "Es entwertet die Arbeit von Redaktionen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, "wenn ambitionierte Amateure die Aufgaben professioneller Journalisten übernehmen. Der Mitmachjournalismus schadet auf Dauer dem Qualitätsprodukt Zeitung."
Mehrere Zeitungen, darunter Bild, Südkurier und Saarbrücker Zeitung, animieren Leser, als so genannte Leserreporter tätig zu werden. Sie sollen kleine Berichte über Lokalereignisse schreiben und an die Redaktion schicken, die sich dann nur noch um Nachrecherche und Formulierung zu kümmern braucht. Wenn überhaupt, erhalten die schreibenden Leser ein Mini-Honorar. "Themenfindung und Recherche vor Ort sind wesentliche Bestandteile des Qualitätsjournalismus", betonte Konken, "die so unter die Räder kommen. Es wäre fatal, die Lokaljournalisten zu Sitzredakteuren zu degradieren." Wichtige Hinweise und Informationen von Bürgern bekämen die Redaktionen auch ohne Leserreporter. Sie seien für die Leserblattbindung deshalb nicht erforderlich. "Da liegt der Schluss nahe, dass es beim Einsatz der Leserreporter den Verlagen um die Einsparung von Personalkosten ihrer Redakteure geht."
Andere Blätter, darunter Bild, setzen Leserreporter vor allem als Fotografen ein. Ihnen geht es um Schnappschüsse - gerne von Prominenten aus deren Privatleben. Bild zahlt für ein solches Foto 500 Euro. "Die dadurch betriebene Förderung des privaten Paparazzi-Unwesens schadet den Bildjournalisten, die von ihrer Arbeit leben müssen", kritisierte der DJV-Vorsitzende. Außerdem sei zu befürchten, dass noch mehr Prominente ihre Pressekontakte auf Anwaltsschreiben und Gerichtsverhandlungen beschränkten. "Das Nachsehen haben letztlich alle Journalistinnen und Journalisten."
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter www.djv.de
Mehrere Zeitungen, darunter Bild, Südkurier und Saarbrücker Zeitung, animieren Leser, als so genannte Leserreporter tätig zu werden. Sie sollen kleine Berichte über Lokalereignisse schreiben und an die Redaktion schicken, die sich dann nur noch um Nachrecherche und Formulierung zu kümmern braucht. Wenn überhaupt, erhalten die schreibenden Leser ein Mini-Honorar. "Themenfindung und Recherche vor Ort sind wesentliche Bestandteile des Qualitätsjournalismus", betonte Konken, "die so unter die Räder kommen. Es wäre fatal, die Lokaljournalisten zu Sitzredakteuren zu degradieren." Wichtige Hinweise und Informationen von Bürgern bekämen die Redaktionen auch ohne Leserreporter. Sie seien für die Leserblattbindung deshalb nicht erforderlich. "Da liegt der Schluss nahe, dass es beim Einsatz der Leserreporter den Verlagen um die Einsparung von Personalkosten ihrer Redakteure geht."
Andere Blätter, darunter Bild, setzen Leserreporter vor allem als Fotografen ein. Ihnen geht es um Schnappschüsse - gerne von Prominenten aus deren Privatleben. Bild zahlt für ein solches Foto 500 Euro. "Die dadurch betriebene Förderung des privaten Paparazzi-Unwesens schadet den Bildjournalisten, die von ihrer Arbeit leben müssen", kritisierte der DJV-Vorsitzende. Außerdem sei zu befürchten, dass noch mehr Prominente ihre Pressekontakte auf Anwaltsschreiben und Gerichtsverhandlungen beschränkten. "Das Nachsehen haben letztlich alle Journalistinnen und Journalisten."
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