Die Zukunft beginnt jeden Tag neu
Köln, 24. 06. 2009 Ein exklusives Programm startete die Visual Merchandising Initiative e. V. für ihre Mitglieder in Zürich und Bern. Hochkarätige Dozenten, Visionäre, innovative Unternehmer und Forscher diskutierten mit dem Auditorium über gesellschaftliche und soziale Veränderungen und daraus sich ableitende Trends und Entwicklungen für Handelsunternehmen. Konkrete, bereits in der Praxis bewährte Lösungen für das visuelle Merchandising wurden ebenso vorgestellt wie Forschungsprojekte, die zukünftige Lösungen beeinflussen oder bestimmen werden. Das Rahmenprogramm bildete eine Exkursion zur Mirgros in Bern, verbunden mit dem Besuch von „Westside“, einem der modernsten Einkaufszentren Europas.
Menschen entwickeln Technologien…
… und Technologien entwickeln die Gesellschaft. Heute heranwachsende Kinder werden die Welt und ihre Zusammenhänge so gut verstehen, wie noch niemals zuvor in der Geschichte. Das war die Quintessenz des Vortrags von Zukunftsforscher Moshe Rappoport, zweifelsohne das Highlight dieser VMI-Konferenz.
Moshe Rappaport ist „Executive Technology Briefer“ im IBM Industry Solutions Lab in Zürich, eines von acht Forschungs- und Entwicklungszentren des Unternehmens weltweit, an denen über 3000 Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten. Das Züricher Labor brachte zwei Nobelpreisträger für Physik (1986 und 1987) hervor.
„Technologische Entwicklungen müssen abschätzbar in ihrer praktischen Anwendung sein“, betonte Rappoport. Nicht das technische Machbare, sondern der Nutzen steht im Vordergrund. Deshalb stellt sich immer die Frage, was der Anwender gebrauchen kann und das erfährt nur wer seine Märkte kennt, sie analysieren und zuhören kann. Auf diese Weise entstanden in Zürich die modernsten Chip-Designs, die Rechenleistung auf die Plastikkarten brachten (Kundenkarten, Bankkarten usw.), und hier wurden auch die Ideen für den Metro Future Store geschmiedet.
Spätestens seit der globalen Nutzungsmöglichkeit des worldwide Web beeinflusst die Informationstechnologie nachhaltig die Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen und die Entstehung neuer Vertriebsformen. Amazon und eBay würde es ohne das www nicht geben, Angebote heutigen Umfangs (z. B. im Einzelhandel) währen ohne Informationstechnologie gar nicht aufzubauen und große internationale Filialunternehmen gar nicht steuerbar.
Faszinierend einfach schildert Moshe Rappoport welche Wege die rasante Entwicklung der Informationstechnologie in kürzester Zeit nahm. Seit den 60er Jahren wurde die Größe von Speichermedien alle zwei Jahre um die Hälfte reduziert. Halbe Größe heißt jeweils auch doppelte Geschwindigkeit, weil sich die Wege halbieren, die eine Information im Speicher zurückzulegen hat. Im gleichen Maße sinken auch die Produktionskosten solcher Bauteile. Erst dadurch konnte die Kommunikations- und Informationsindustrie Produkte bereitstellen wie das i-phone aber auch einfache Mobiltelefone, Navigationssysteme, RFID-Lösungen, elektronische Kameras usw. Erst dadurch konnten Lösungen aufgebaut werden, die Medien auf unterschiedlichsten Ebenen miteinander verknüpfen. Praktisch umgesetzt sind das Beispiele wie die intelligente Umkleidekabine, in der der Kunde auf dem Bildschirm sieht wie er mit seiner ausgewählten neuen Kleidung wirkt, bevor er sie anzieht; oder „Information-on-demand-systeme“ bei denen z. B. eine Kamera einen Kunden erkennt dessen Typus einordnen, seine Stimmungslage einschätzen und auf einem Bildschirm aufgrund dieser Informationen sofort ein auf diesen Kunden bezogenes Angebot abgeben kann. Pilotanwendungen erzielen dafür bereits Trefferquoten von mehr als 70 Prozent. Wie hoch die Trefferquote bei anonymer Werbung ist, mag jeder für sich beantworten. Auch RFID-Anwendungen , vor allem im Bereich der Logistik, sind vor diesem technologischen Hintergrund zu sehen. Dabei übernimmt ein Stecknadelkopf großer Chip die Computerleistung (Rechnen und Speichern) und die Gestaltung und Leistungsfähigkeit der ihn umgebenden Antenne sorgt dafür, dass Informationen dort ankommen, wo sie benötigt werden und unbefugte Abfrage verhindert wird.
Unter dem Stichwort „digital Divide“ erläutert der Zukunftsforscher die Fähigkeit digitale Abläufe verstehen zu können und führt dem Auditorium die Veränderungen unserer Gesellschaft vor, die bereits im vollen Gange sind. Dazu teilt er die Weltbevölkerung ganz einfach in zwei Kategorien ein: Die vor 1970 geborenen sind die „digital immigrants“ und die nach 1980 geborenen die „digital natives“. Die letzten sind also mit den „Segnungen“ der Informations- und Kommunikationstechnologien aufgewachsen, die anderen sind noch in konventionellen technischen Umfeldern verhaftet und müssen mühsam lernen, was die Jüngeren praktisch mit der Muttermilch aufsaugen. Auch dazu gibt Rappoport einleuchtende Beispiele: Ein heute 20-jähriger, der als Kind durchschnitlich eine Stunde täglich mit Computersystemen umgeht, hat mehr als 5000 Stunden „Computererfahrung“. Selbst wenn sich dieser Umgang auf Computersspiele beschränkt, dann hat er die Fähigkeit erlernt, auf dem Bildschirm dargestellte komplexe Zusammenhänge blitzschnell zu erkennen und daraus Situationen herauszufiltern. Sein Ziel ist es ja, das Computerspiel zu gewinnen. Das Bewusstsein, dass es sich dabei „nur“ um ein Spiel handelt fördert zudem seine Risikobereitschaft, denn hier einmal zu verlieren zieht ja kaum Konsequenzen nach sich. Mit diesen Fähigkeiten, die früher eher eine Ausnahmeerscheinung waren, wachsen weltweit unsere Kinder auf und die erste Generation dieser „Computerkids“ ist bereits in das Berufsleben eingetreten. Hier bahnt sich die wohl größte Umformung der menschlichen Gesellschaft an. Darauf müssen wir uns einstellen.
Weitere Informationen über das VMI-Tagungsprogramm in Zürich und Bern unter http://www.visual-merchandining-initiative.com
Für Rückfragen:
Visual Merchandising Initiative e.V.
Helmut Sartorius
Geschäftsführung
Bachstr. 18
D 50996 Köln
Telefon: +49 221 9356154
Telefax: +49 221 9256153
e-mail: info@visual-merchandising-initiative.org
www.visual-merchandising-initiative.org
Menschen entwickeln Technologien…
… und Technologien entwickeln die Gesellschaft. Heute heranwachsende Kinder werden die Welt und ihre Zusammenhänge so gut verstehen, wie noch niemals zuvor in der Geschichte. Das war die Quintessenz des Vortrags von Zukunftsforscher Moshe Rappoport, zweifelsohne das Highlight dieser VMI-Konferenz.
Moshe Rappaport ist „Executive Technology Briefer“ im IBM Industry Solutions Lab in Zürich, eines von acht Forschungs- und Entwicklungszentren des Unternehmens weltweit, an denen über 3000 Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten. Das Züricher Labor brachte zwei Nobelpreisträger für Physik (1986 und 1987) hervor.
„Technologische Entwicklungen müssen abschätzbar in ihrer praktischen Anwendung sein“, betonte Rappoport. Nicht das technische Machbare, sondern der Nutzen steht im Vordergrund. Deshalb stellt sich immer die Frage, was der Anwender gebrauchen kann und das erfährt nur wer seine Märkte kennt, sie analysieren und zuhören kann. Auf diese Weise entstanden in Zürich die modernsten Chip-Designs, die Rechenleistung auf die Plastikkarten brachten (Kundenkarten, Bankkarten usw.), und hier wurden auch die Ideen für den Metro Future Store geschmiedet.
Spätestens seit der globalen Nutzungsmöglichkeit des worldwide Web beeinflusst die Informationstechnologie nachhaltig die Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen und die Entstehung neuer Vertriebsformen. Amazon und eBay würde es ohne das www nicht geben, Angebote heutigen Umfangs (z. B. im Einzelhandel) währen ohne Informationstechnologie gar nicht aufzubauen und große internationale Filialunternehmen gar nicht steuerbar.
Faszinierend einfach schildert Moshe Rappoport welche Wege die rasante Entwicklung der Informationstechnologie in kürzester Zeit nahm. Seit den 60er Jahren wurde die Größe von Speichermedien alle zwei Jahre um die Hälfte reduziert. Halbe Größe heißt jeweils auch doppelte Geschwindigkeit, weil sich die Wege halbieren, die eine Information im Speicher zurückzulegen hat. Im gleichen Maße sinken auch die Produktionskosten solcher Bauteile. Erst dadurch konnte die Kommunikations- und Informationsindustrie Produkte bereitstellen wie das i-phone aber auch einfache Mobiltelefone, Navigationssysteme, RFID-Lösungen, elektronische Kameras usw. Erst dadurch konnten Lösungen aufgebaut werden, die Medien auf unterschiedlichsten Ebenen miteinander verknüpfen. Praktisch umgesetzt sind das Beispiele wie die intelligente Umkleidekabine, in der der Kunde auf dem Bildschirm sieht wie er mit seiner ausgewählten neuen Kleidung wirkt, bevor er sie anzieht; oder „Information-on-demand-systeme“ bei denen z. B. eine Kamera einen Kunden erkennt dessen Typus einordnen, seine Stimmungslage einschätzen und auf einem Bildschirm aufgrund dieser Informationen sofort ein auf diesen Kunden bezogenes Angebot abgeben kann. Pilotanwendungen erzielen dafür bereits Trefferquoten von mehr als 70 Prozent. Wie hoch die Trefferquote bei anonymer Werbung ist, mag jeder für sich beantworten. Auch RFID-Anwendungen , vor allem im Bereich der Logistik, sind vor diesem technologischen Hintergrund zu sehen. Dabei übernimmt ein Stecknadelkopf großer Chip die Computerleistung (Rechnen und Speichern) und die Gestaltung und Leistungsfähigkeit der ihn umgebenden Antenne sorgt dafür, dass Informationen dort ankommen, wo sie benötigt werden und unbefugte Abfrage verhindert wird.
Unter dem Stichwort „digital Divide“ erläutert der Zukunftsforscher die Fähigkeit digitale Abläufe verstehen zu können und führt dem Auditorium die Veränderungen unserer Gesellschaft vor, die bereits im vollen Gange sind. Dazu teilt er die Weltbevölkerung ganz einfach in zwei Kategorien ein: Die vor 1970 geborenen sind die „digital immigrants“ und die nach 1980 geborenen die „digital natives“. Die letzten sind also mit den „Segnungen“ der Informations- und Kommunikationstechnologien aufgewachsen, die anderen sind noch in konventionellen technischen Umfeldern verhaftet und müssen mühsam lernen, was die Jüngeren praktisch mit der Muttermilch aufsaugen. Auch dazu gibt Rappoport einleuchtende Beispiele: Ein heute 20-jähriger, der als Kind durchschnitlich eine Stunde täglich mit Computersystemen umgeht, hat mehr als 5000 Stunden „Computererfahrung“. Selbst wenn sich dieser Umgang auf Computersspiele beschränkt, dann hat er die Fähigkeit erlernt, auf dem Bildschirm dargestellte komplexe Zusammenhänge blitzschnell zu erkennen und daraus Situationen herauszufiltern. Sein Ziel ist es ja, das Computerspiel zu gewinnen. Das Bewusstsein, dass es sich dabei „nur“ um ein Spiel handelt fördert zudem seine Risikobereitschaft, denn hier einmal zu verlieren zieht ja kaum Konsequenzen nach sich. Mit diesen Fähigkeiten, die früher eher eine Ausnahmeerscheinung waren, wachsen weltweit unsere Kinder auf und die erste Generation dieser „Computerkids“ ist bereits in das Berufsleben eingetreten. Hier bahnt sich die wohl größte Umformung der menschlichen Gesellschaft an. Darauf müssen wir uns einstellen.
Weitere Informationen über das VMI-Tagungsprogramm in Zürich und Bern unter http://www.visual-merchandining-initiative.com
Für Rückfragen:
Visual Merchandising Initiative e.V.
Helmut Sartorius
Geschäftsführung
Bachstr. 18
D 50996 Köln
Telefon: +49 221 9356154
Telefax: +49 221 9256153
e-mail: info@visual-merchandising-initiative.org
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