AUMA - Herbst - Pressegespräch: Erstmals seit 2001 wieder mehr Messebesucher
AUMA-Vorsitzender Hagen: Handelsschranken weiter abbauen
29.11.2006 Die Erholung der Messekonjunktur in Deutschland hat sich 2006 fortgesetzt und jetzt auch die Besucherzahlen erfasst. Erstmals seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der Besucher der internationalen Messen wieder gewachsen – nach vorläufigen Berechnungen des AUMA um rund 2,5 % gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen. Nach dem Ende der wirtschaftlichen Stagnation erlebt der Messebesuch offensichtlich wieder eine Renaissance. Gleichzeitig signalisiert der AUMA-MesseTrend, eine repräsentative Befragung deutscher Aussteller durch TNS Emnid, dass fast 85 % der deutschen Aussteller ihre Messe-Etats in den beiden nächsten Jahren steigern oder konstant halten wollen. Das betonte Thomas H.
Hagen, Vorsitzender des AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, im Herbst-Pressegespräch des Verbandes am
29. November 2006 in Berlin.
Alle Kennzahlen der 163 internationalen Messen in Deutschland – Aussteller-, Flächen- und Besucherzahlen – liegen für 2006 im Plus, dank deutlich anziehender Konjunktur und besserer Stimmung bei den Konsumenten. Das sei, so Hagen, seit 2001 nicht mehr vorgekommen. So hätten die Besucherzahlen vor einem Jahr noch mit 2 % im Minus gelegen. Dieser Sprung in den Plusbereich zeige, dass Messen in den letzten Jahren der wirtschaftlichen Stagnation nicht an Akzeptanz verloren haben.
Auch die Ausstellerzahlen der deutschen Messen haben im Durchschnitt erneut positive Vorzeichen. Die Zahl der Beteiligungen steigt 2006 voraussichtlich um rund 1,5 %. Die Zahl der deutschen Aussteller ist etwa konstant geblieben, obwohl bei vielen Messen die Beteiligungen aus dem Inland angezogen haben. Bei einigen handwerksorientierten Messen ist aber die Talsohle immer noch nicht erreicht - mit entsprechenden Ausstellerrückgängen.
Die ausländischen Aussteller waren deshalb erneut für das Wachstum der Ausstellerzahl verantwortlich mit einem Plus von rund 2,5 %.
Der AUMA-Vorsitzende: „Eine gute Nachricht ist, dass sich die vermieteten Flächen nochmals leicht erholt haben, auch wenn es nur in kleinen Schritten aufwärts geht: Vor einem Jahr hatten wir einen Zuwachs der Standfläche von 0,5 %, für 2006 rechnen wir mit knapp 1 %.“ Größere Sprünge erwartet der AUMA auch künftig nicht, denn trotz Aufschwung wird in den Unternehmen unverändert knapp kalkuliert. Der weitaus größte Teil aller Aussteller kalkuliere sehr nüchtern, wie viel Fläche sie für die Erreichung ihrer Messeziele benötigten. Dies könne der Branche nur gut tun, denn bei Messebeteiligungen sollte kühles Kosten-Nutzen-Denken im Vordergrund stehen. Hagen kritisierte Unternehmen, die Messebeteiligungen kurzfristig absagten und ein oder zwei Jahre später wieder zurückkehrten. Das habe mit strategischem Marketing wenig zu tun und sei oft nur Spiegelbild einer unklaren Unternehmensstrategie.
Insgesamt erwartet der AUMA auf den internationalen Messen dieses Jahres 171.000 Aussteller, davon 89.000 aus dem Ausland, 6,5 Mio. m² vermietete Fläche und 9,6 Mio. Besucher.
AUMA_MesseTrend 2007
Die positive Grundstimmung in der Messewirtschaft spiegelt sich auch im Ergebnis des aktuellen AUMA_MesseTrend wider, der jährlichen
repräsentativen Befragung von 500 deutschen Ausstellern durch TNS Emnid.
Ein Drittel der Unternehmen wollen in den Jahren 2007 und 2008 mehr Geld für Messebeteiligungen ausgeben, die Hälfte gleich viel und nur
17 % wollen ihre Messeinvestitionen reduzieren. Dieses Ergebnis ist, so Hagen, noch etwas besser als im letzten Jahr und es zeigt, dass die deutschen Aussteller ihre Zurückhaltung der letzten Jahre aufgegeben haben.
Besonders bemerkenswert sei, dass Firmen, die viel exportieren, ihre Messeinvestitionen überdurchschnittlich ausweiten wollen. 40 % der Aussteller mit einem Exportanteil von über einem Viertel wollen ihre Messeausgaben erhöhen. Wer viel exportiere, wisse offensichtlich, dass Messen ihm dabei noch zusätzlich helfen können. Immerhin 40 % der in Deutschland aktiven Aussteller stellen auch im Ausland aus. Investitionsgüter-Aussteller nutzen Auslandsmessen besonders intensiv: Hier liegt der Anteil bei fast 50 %, während nur 34 % der deutschen Konsumgüter-Aussteller auch auf Auslandsmessen präsent sind, offensichtlich auch eine Folge der hohen Exportquoten in der deutschen Investitionsgüterindustrie.
Der durchschnittliche Messe-Etat für die beiden nächsten Jahre liegt bei rund 270.000 Euro, knapp 1 % mehr als in den Jahren 2005 und 2006. Firmen, die mehr Geld für Messebeteiligungen ausgeben wollen, investieren dies vorrangig in mehr Messebeteiligungen und in größere Stände. Es folgen Mehrausgaben für Standbau und Standpersonal.
Mehr Messebeteiligungen rangieren erstmals seit Jahren vor der Vergrößerung der Stände. Der AUMA-Vorsitzende: „Das zeigt die wachsende Bereitschaft der deutschen Aussteller, ihr Messe-Engagement substantiell auszuweiten und nicht nur ein paar Quadratmeter mehr zu mieten.“ Wer weniger für Messen ausgibt, reduziert zunächst die Zahl der Beteiligungen, mit großem Abstand folgen dann Reduzierungen der Standgröße sowie Einsparungen bei Standbau und beim Personal.
Der Anteil der Messen am gesamten Kommunikations-Etat liegt bei rund 41 % und damit leicht über der Größenordnung der letzten Jahre. Zu ähnlichen Ergebnissen sind auch aktuelle Untersuchungen der großen Industrie-Fachverbände gekommen wie die Verbände des Maschi-nenbaus und der Elektrotechnik.
Die deutschen Aussteller wollen die Zahl ihrer Messebeteiligungen im Wesentlichen konstant halten. Jeweils rund 23 % der Firmen planen in den nächsten beiden Jahren mehr bzw. weniger Beteiligungen.
Die Bedeutung der Messen innerhalb der Business-to-Business-Kommunikation ist in den ausstellenden Unternehmen weiterhin sehr hoch. 79 % der Unternehmen betrachten Messen als sehr wichtig oder wichtig. Es folgt der Außendienst mit 78 %. Erheblichen Abstand haben Direct Mailing mit 54 %, Werbung in Fachzeitschriften mit 48 % und Events mit 42 %. Instrumente, die echte persönliche Kommunikation ermöglichen, stehen also, so Hagen, unverändert hoch in der Gunst der Unternehmen.
Fast 260 Veranstaltungen im Auslandsmesseprogramm
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie will im nächsten Jahr auf 259 Auslandsmessen Export-plattformen für deutsche Firmen zur Verfügung stellen. Mit 56 Beteiligungen bleibt China der wichtigste Ziel-markt, auch wenn hier offensichtlich der Höhepunkt des Interesses überschritten ist. Für dieses Jahr wurden 65 Beteiligungen in das Programm aufgenommen. Deutlich mehr Beteiligungen sind 2007 in Russland, in der Ukraine, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Indien geplant. Die stärksten Messeplätze im Programm 2007 werden Moskau mit 42 Beteiligungen sein, Shanghai mit 30, Dubai mit 27,
Peking mit 11 und Tokio mit 10.
Für dieses Programm werden aller Voraussicht nach wieder 36 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Das ist jedenfalls Ergebnis der Haushaltsberatungen im Bundestag. Die Zustimmung des Bundesrates dürfte nur eine Formsache sein.
Jedoch steigt das Interesse an diesem höchst effizienten Instrument unvermindert. Der AUMA-Vorsitzende: „Der AUMA will erreichen, dass künftig noch mehr Firmen dieses Programm nutzen können. Das darf aber nicht zulasten der Qualität der Durchführung und der Gestaltung gehen. Deshalb sollte der Auslandsmesse-Etat mittelfristig maßvoll erhöht werden“.
Es sei aber schon eine gute Ausgangsposition, dass in der Finanzplanung des Bundes bis 2009 jeweils 36 Mio. Euro eingestellt sind. Der AUMA werde die verbesserte Haushaltslage nutzen, um den Parlamentariern auch in den nächsten Jahren die hohe Wirksamkeit des Auslands-messeprogramms nahe zu bringen. Steuermehreinnahmen seien hier gut angelegt.
Deutsche Veranstalter planen erstmals über 200 Auslandsmessen
Die deutschen Veranstalter weiten ihr Auslandsmesse-Engagement unvermindert aus. Für 2007 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt 203
Messen auf allen Kontinenten geplant. Vor einem Jahr waren zum gleichen Zeitpunkt 186 Messen in Planung.
Die wichtigsten Länder im nächsten Jahr sind erneut China mit 54 Auslandsmessen, Russland mit 33 und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 17. Auf dem vierten Platz folgen, so Hagen, erstmals die USA mit 11 Messen. In den letzten Jahren hatte jeweils Indien diesen Platz inne. Das zeige, dass die deutschen Veranstalter auch einen der schwierigsten Messemärkte der Welt, nämlich die USA, in Angriff nehmen. Die wichtigsten Städte sind fast gleichrangig Shanghai mit 30 und Moskau mit 29 Messen.
Der AUMA-Vorsitzende begrüßte die zunehmenden Kooperationen deutscher Messegesellschaften mit in- und ausländischen Veranstaltern. Sie können so Chancen besser nutzen und Risiken begrenzen. Oft führten dabei einfache projektbezogene Kooperationen schneller und nachhaltiger zum Erfolg als z. B. die oft komplexe Gründung gemeinsamer Unternehmen, was manchmal die spätere Tagesarbeit belaste.
Hagen sprach sich außerdem dafür aus, Handelsschranken weiter abzubauen. Das hohe internationale Engagement der deutschen Aussteller und Veranstalter sei nur möglich, wenn die Märkte in aller Welt möglichst frei zugänglich seien. Hier gebe es im Einzelfall immer noch Nachholbedarf, insbesondere in China. Aber man dürfe sich auch umgekehrt nicht von anderen Märkten abschotten. Der AUMA-Vorsitzende: „Deshalb sehe ich mit erheblicher Skepsis Pläne, eine transatlantische Freihandelszone zu schaffen. Solche gemeinsamen Märkte bauen auch immer Barrieren gegenüber anderen auf. Wenn Deutschland weiterhin hochwertige Produkte z. B. Richtung China verkaufen will und möglichst in noch größerem Umfang, werden wir auch damit leben müssen, dass China in wachsendem Umfang Produkte Richtung Europa exportiert. Ich glaube nicht, dass wir unsere Probleme durch Einfuhrkontingente oder Zölle lösen können und der Messewirtschaft nutzt dies schon gar nicht“.
Deshalb plädiere er dafür, weiter auf multilaterale Handelsabkommen zu setzen. Man solle Länder wie China oder künftig auch Russland regelmäßig und nachdrücklich daran erinnern, welche Verpflichtungen sie mit einer WTO-Mitgliedschaft eingingen.
Messeförderung für junge Unternehmen startet 2007
Der Geschäftsführer des AUMA, Dr. Peter Neven, erläuterte das neue Förderprogramm der Bundesregierung für Messebeteiligungen junger innovativer Unternehmen, das im Sommer 2007 starte.
Dafür ständen für das Restjahr 2007 rund 1,5 Mio. € bereit. Ein wesentliches Ziel des Programms sei die Stärkung des Exports junger Unternehmen. Deshalb habe das Ministerium zunächst 10 Messen mit einem hohen Anteil ausländischer Besucher ausgewählt. Messen der Ernährungswirtschaft konnten nicht in das Programm einbezogen werden, da es von der EU bereits zahlreiche Vermarktungshilfen für diesen Sektor gibt.
Wie das Programm im Detail funktioniert, ist gegenwärtig innerhalb der Bundesregierung noch in der Abstimmung. Jedenfalls ist geplant, dass die Veranstalter Gemeinschaftsstände organisieren und die Aussteller die Standmiete und den Standbau vom Wirtschaftsministerium erstattet bekommen. Das Programm soll 2008 fortgesetzt werden mit voraussichtlich verdoppeltem Umfang.
Föderalismusreform: Noch keine Auswirkungen auf Messen absehbar
In diesem Sommer wurde im Rahmen der Föderalismusreform das Recht der Messen und Märkte auf die Länder übertragen. Dies ermöglicht den Ländern im Prinzip, individuell in den Messemarkt einzugreifen. Gespräche des AUMA mit den Landeswirtschaftsministerien haben aber ergeben, dass es großes Interesse an einer bundesweit einheitlichen Regelung ohne Markteingriffe gibt. Auch ist geplant, eventuelle Änderungen zwischen allen Ländern abzustimmen.
Pressekontakt:
Harald Kötter;
Telefon: 030/24 000-140,
Fax: 030/24 000-340,
E-Mail: h.koetter@auma.de
Diesen Text sowie druckfähige Grafiken finden Sie im Internet unter
http://www.auma-messen.de / Presse.
29.11.2006 Die Erholung der Messekonjunktur in Deutschland hat sich 2006 fortgesetzt und jetzt auch die Besucherzahlen erfasst. Erstmals seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der Besucher der internationalen Messen wieder gewachsen – nach vorläufigen Berechnungen des AUMA um rund 2,5 % gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen. Nach dem Ende der wirtschaftlichen Stagnation erlebt der Messebesuch offensichtlich wieder eine Renaissance. Gleichzeitig signalisiert der AUMA-MesseTrend, eine repräsentative Befragung deutscher Aussteller durch TNS Emnid, dass fast 85 % der deutschen Aussteller ihre Messe-Etats in den beiden nächsten Jahren steigern oder konstant halten wollen. Das betonte Thomas H.
Hagen, Vorsitzender des AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, im Herbst-Pressegespräch des Verbandes am
29. November 2006 in Berlin.
Alle Kennzahlen der 163 internationalen Messen in Deutschland – Aussteller-, Flächen- und Besucherzahlen – liegen für 2006 im Plus, dank deutlich anziehender Konjunktur und besserer Stimmung bei den Konsumenten. Das sei, so Hagen, seit 2001 nicht mehr vorgekommen. So hätten die Besucherzahlen vor einem Jahr noch mit 2 % im Minus gelegen. Dieser Sprung in den Plusbereich zeige, dass Messen in den letzten Jahren der wirtschaftlichen Stagnation nicht an Akzeptanz verloren haben.
Auch die Ausstellerzahlen der deutschen Messen haben im Durchschnitt erneut positive Vorzeichen. Die Zahl der Beteiligungen steigt 2006 voraussichtlich um rund 1,5 %. Die Zahl der deutschen Aussteller ist etwa konstant geblieben, obwohl bei vielen Messen die Beteiligungen aus dem Inland angezogen haben. Bei einigen handwerksorientierten Messen ist aber die Talsohle immer noch nicht erreicht - mit entsprechenden Ausstellerrückgängen.
Die ausländischen Aussteller waren deshalb erneut für das Wachstum der Ausstellerzahl verantwortlich mit einem Plus von rund 2,5 %.
Der AUMA-Vorsitzende: „Eine gute Nachricht ist, dass sich die vermieteten Flächen nochmals leicht erholt haben, auch wenn es nur in kleinen Schritten aufwärts geht: Vor einem Jahr hatten wir einen Zuwachs der Standfläche von 0,5 %, für 2006 rechnen wir mit knapp 1 %.“ Größere Sprünge erwartet der AUMA auch künftig nicht, denn trotz Aufschwung wird in den Unternehmen unverändert knapp kalkuliert. Der weitaus größte Teil aller Aussteller kalkuliere sehr nüchtern, wie viel Fläche sie für die Erreichung ihrer Messeziele benötigten. Dies könne der Branche nur gut tun, denn bei Messebeteiligungen sollte kühles Kosten-Nutzen-Denken im Vordergrund stehen. Hagen kritisierte Unternehmen, die Messebeteiligungen kurzfristig absagten und ein oder zwei Jahre später wieder zurückkehrten. Das habe mit strategischem Marketing wenig zu tun und sei oft nur Spiegelbild einer unklaren Unternehmensstrategie.
Insgesamt erwartet der AUMA auf den internationalen Messen dieses Jahres 171.000 Aussteller, davon 89.000 aus dem Ausland, 6,5 Mio. m² vermietete Fläche und 9,6 Mio. Besucher.
AUMA_MesseTrend 2007
Die positive Grundstimmung in der Messewirtschaft spiegelt sich auch im Ergebnis des aktuellen AUMA_MesseTrend wider, der jährlichen
repräsentativen Befragung von 500 deutschen Ausstellern durch TNS Emnid.
Ein Drittel der Unternehmen wollen in den Jahren 2007 und 2008 mehr Geld für Messebeteiligungen ausgeben, die Hälfte gleich viel und nur
17 % wollen ihre Messeinvestitionen reduzieren. Dieses Ergebnis ist, so Hagen, noch etwas besser als im letzten Jahr und es zeigt, dass die deutschen Aussteller ihre Zurückhaltung der letzten Jahre aufgegeben haben.
Besonders bemerkenswert sei, dass Firmen, die viel exportieren, ihre Messeinvestitionen überdurchschnittlich ausweiten wollen. 40 % der Aussteller mit einem Exportanteil von über einem Viertel wollen ihre Messeausgaben erhöhen. Wer viel exportiere, wisse offensichtlich, dass Messen ihm dabei noch zusätzlich helfen können. Immerhin 40 % der in Deutschland aktiven Aussteller stellen auch im Ausland aus. Investitionsgüter-Aussteller nutzen Auslandsmessen besonders intensiv: Hier liegt der Anteil bei fast 50 %, während nur 34 % der deutschen Konsumgüter-Aussteller auch auf Auslandsmessen präsent sind, offensichtlich auch eine Folge der hohen Exportquoten in der deutschen Investitionsgüterindustrie.
Der durchschnittliche Messe-Etat für die beiden nächsten Jahre liegt bei rund 270.000 Euro, knapp 1 % mehr als in den Jahren 2005 und 2006. Firmen, die mehr Geld für Messebeteiligungen ausgeben wollen, investieren dies vorrangig in mehr Messebeteiligungen und in größere Stände. Es folgen Mehrausgaben für Standbau und Standpersonal.
Mehr Messebeteiligungen rangieren erstmals seit Jahren vor der Vergrößerung der Stände. Der AUMA-Vorsitzende: „Das zeigt die wachsende Bereitschaft der deutschen Aussteller, ihr Messe-Engagement substantiell auszuweiten und nicht nur ein paar Quadratmeter mehr zu mieten.“ Wer weniger für Messen ausgibt, reduziert zunächst die Zahl der Beteiligungen, mit großem Abstand folgen dann Reduzierungen der Standgröße sowie Einsparungen bei Standbau und beim Personal.
Der Anteil der Messen am gesamten Kommunikations-Etat liegt bei rund 41 % und damit leicht über der Größenordnung der letzten Jahre. Zu ähnlichen Ergebnissen sind auch aktuelle Untersuchungen der großen Industrie-Fachverbände gekommen wie die Verbände des Maschi-nenbaus und der Elektrotechnik.
Die deutschen Aussteller wollen die Zahl ihrer Messebeteiligungen im Wesentlichen konstant halten. Jeweils rund 23 % der Firmen planen in den nächsten beiden Jahren mehr bzw. weniger Beteiligungen.
Die Bedeutung der Messen innerhalb der Business-to-Business-Kommunikation ist in den ausstellenden Unternehmen weiterhin sehr hoch. 79 % der Unternehmen betrachten Messen als sehr wichtig oder wichtig. Es folgt der Außendienst mit 78 %. Erheblichen Abstand haben Direct Mailing mit 54 %, Werbung in Fachzeitschriften mit 48 % und Events mit 42 %. Instrumente, die echte persönliche Kommunikation ermöglichen, stehen also, so Hagen, unverändert hoch in der Gunst der Unternehmen.
Fast 260 Veranstaltungen im Auslandsmesseprogramm
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie will im nächsten Jahr auf 259 Auslandsmessen Export-plattformen für deutsche Firmen zur Verfügung stellen. Mit 56 Beteiligungen bleibt China der wichtigste Ziel-markt, auch wenn hier offensichtlich der Höhepunkt des Interesses überschritten ist. Für dieses Jahr wurden 65 Beteiligungen in das Programm aufgenommen. Deutlich mehr Beteiligungen sind 2007 in Russland, in der Ukraine, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Indien geplant. Die stärksten Messeplätze im Programm 2007 werden Moskau mit 42 Beteiligungen sein, Shanghai mit 30, Dubai mit 27,
Peking mit 11 und Tokio mit 10.
Für dieses Programm werden aller Voraussicht nach wieder 36 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Das ist jedenfalls Ergebnis der Haushaltsberatungen im Bundestag. Die Zustimmung des Bundesrates dürfte nur eine Formsache sein.
Jedoch steigt das Interesse an diesem höchst effizienten Instrument unvermindert. Der AUMA-Vorsitzende: „Der AUMA will erreichen, dass künftig noch mehr Firmen dieses Programm nutzen können. Das darf aber nicht zulasten der Qualität der Durchführung und der Gestaltung gehen. Deshalb sollte der Auslandsmesse-Etat mittelfristig maßvoll erhöht werden“.
Es sei aber schon eine gute Ausgangsposition, dass in der Finanzplanung des Bundes bis 2009 jeweils 36 Mio. Euro eingestellt sind. Der AUMA werde die verbesserte Haushaltslage nutzen, um den Parlamentariern auch in den nächsten Jahren die hohe Wirksamkeit des Auslands-messeprogramms nahe zu bringen. Steuermehreinnahmen seien hier gut angelegt.
Deutsche Veranstalter planen erstmals über 200 Auslandsmessen
Die deutschen Veranstalter weiten ihr Auslandsmesse-Engagement unvermindert aus. Für 2007 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt 203
Messen auf allen Kontinenten geplant. Vor einem Jahr waren zum gleichen Zeitpunkt 186 Messen in Planung.
Die wichtigsten Länder im nächsten Jahr sind erneut China mit 54 Auslandsmessen, Russland mit 33 und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 17. Auf dem vierten Platz folgen, so Hagen, erstmals die USA mit 11 Messen. In den letzten Jahren hatte jeweils Indien diesen Platz inne. Das zeige, dass die deutschen Veranstalter auch einen der schwierigsten Messemärkte der Welt, nämlich die USA, in Angriff nehmen. Die wichtigsten Städte sind fast gleichrangig Shanghai mit 30 und Moskau mit 29 Messen.
Der AUMA-Vorsitzende begrüßte die zunehmenden Kooperationen deutscher Messegesellschaften mit in- und ausländischen Veranstaltern. Sie können so Chancen besser nutzen und Risiken begrenzen. Oft führten dabei einfache projektbezogene Kooperationen schneller und nachhaltiger zum Erfolg als z. B. die oft komplexe Gründung gemeinsamer Unternehmen, was manchmal die spätere Tagesarbeit belaste.
Hagen sprach sich außerdem dafür aus, Handelsschranken weiter abzubauen. Das hohe internationale Engagement der deutschen Aussteller und Veranstalter sei nur möglich, wenn die Märkte in aller Welt möglichst frei zugänglich seien. Hier gebe es im Einzelfall immer noch Nachholbedarf, insbesondere in China. Aber man dürfe sich auch umgekehrt nicht von anderen Märkten abschotten. Der AUMA-Vorsitzende: „Deshalb sehe ich mit erheblicher Skepsis Pläne, eine transatlantische Freihandelszone zu schaffen. Solche gemeinsamen Märkte bauen auch immer Barrieren gegenüber anderen auf. Wenn Deutschland weiterhin hochwertige Produkte z. B. Richtung China verkaufen will und möglichst in noch größerem Umfang, werden wir auch damit leben müssen, dass China in wachsendem Umfang Produkte Richtung Europa exportiert. Ich glaube nicht, dass wir unsere Probleme durch Einfuhrkontingente oder Zölle lösen können und der Messewirtschaft nutzt dies schon gar nicht“.
Deshalb plädiere er dafür, weiter auf multilaterale Handelsabkommen zu setzen. Man solle Länder wie China oder künftig auch Russland regelmäßig und nachdrücklich daran erinnern, welche Verpflichtungen sie mit einer WTO-Mitgliedschaft eingingen.
Messeförderung für junge Unternehmen startet 2007
Der Geschäftsführer des AUMA, Dr. Peter Neven, erläuterte das neue Förderprogramm der Bundesregierung für Messebeteiligungen junger innovativer Unternehmen, das im Sommer 2007 starte.
Dafür ständen für das Restjahr 2007 rund 1,5 Mio. € bereit. Ein wesentliches Ziel des Programms sei die Stärkung des Exports junger Unternehmen. Deshalb habe das Ministerium zunächst 10 Messen mit einem hohen Anteil ausländischer Besucher ausgewählt. Messen der Ernährungswirtschaft konnten nicht in das Programm einbezogen werden, da es von der EU bereits zahlreiche Vermarktungshilfen für diesen Sektor gibt.
Wie das Programm im Detail funktioniert, ist gegenwärtig innerhalb der Bundesregierung noch in der Abstimmung. Jedenfalls ist geplant, dass die Veranstalter Gemeinschaftsstände organisieren und die Aussteller die Standmiete und den Standbau vom Wirtschaftsministerium erstattet bekommen. Das Programm soll 2008 fortgesetzt werden mit voraussichtlich verdoppeltem Umfang.
Föderalismusreform: Noch keine Auswirkungen auf Messen absehbar
In diesem Sommer wurde im Rahmen der Föderalismusreform das Recht der Messen und Märkte auf die Länder übertragen. Dies ermöglicht den Ländern im Prinzip, individuell in den Messemarkt einzugreifen. Gespräche des AUMA mit den Landeswirtschaftsministerien haben aber ergeben, dass es großes Interesse an einer bundesweit einheitlichen Regelung ohne Markteingriffe gibt. Auch ist geplant, eventuelle Änderungen zwischen allen Ländern abzustimmen.
Pressekontakt:
Harald Kötter;
Telefon: 030/24 000-140,
Fax: 030/24 000-340,
E-Mail: h.koetter@auma.de
Diesen Text sowie druckfähige Grafiken finden Sie im Internet unter
http://www.auma-messen.de / Presse.