Ab- und Aufschwung am Bau
München, 30.11.2009, Die Deloitte-Studie "European Powers of Construction 2009" nennt die 100 größten Bauunternehmen Europas. Ganz vorne mit dabei sind zwei deutsche Unternehmen: Hochtief ist nach Umsatz unverändert der drittgrößte europäische Baukonzern, Bilfinger Berger der achtgrößte. Insgesamt ist Deutschland mit neun Unternehmen in den Top 100 vertreten, Großbritannien mit 27 ist am häufigsten vertreten. Frankreich stellt zwar gleich drei der zehn größten Unternehmen der Liste, ist allerdings insgesamt nur mit fünf dabei. Der am schnellsten wachsende Konzern stammt aus Österreich: Strabag wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 27,9 Prozent und belegt mit rund 13,7 Mrd. Euro Umsatz Platz fünf. Die Lage der Riesen ist jedoch trotz solcher Wachstumszahlen durchwachsen: Sie haben einerseits mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu kämpfen, andererseits profitieren sie von den Infrastrukturinvestitionen, mit denen die öffentliche Hand die Märkte stützt. Entsprechend uneinheitlich zeigt sich die Umsatzentwicklung. 42 der 100 Unternehmen mussten Umsatzrückgänge hinnehmen, 58 konnten hingegen wachsende Umsätze verzeichnen.
"Das Ranking basiert auf den Jahresumsätzen von 2008, als die Bauindustrie bereits die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekam. Die Zahlen zeigen, dass viele der ganz Großen trotzdem gewachsen sind - dank ihrer weltweit breiten Aufstellung konnten sie den einsetzenden Abschwung am besten abfedern", erklärt Franz Klinger, Partner Real Estate bei Deloitte.
Durchwachsene Marktentwicklung
Die Umsätze der 100 größten Bauunternehmen haben sich teilweise sehr unterschiedlich entwickelt, dies liegt vor allem an den Marktstrukturen. Die Wirtschaftskrise hat Teilmärkte verschieden stark getroffen: Die größten Auftrags- und Umsatzrückgänge zeigten sich im Haus- und Wohnungsbau, weniger stark betroffen waren Gewerbe- und Infrastruktur-Bauvorhaben. Letztgenannte profitieren außerdem stärker von staatlichen Konjunkturprogrammen. Dazu kommt, dass in vielen kleinen Märkten freier Wettbewerb herrscht, während z.B. in Frankreich oder Spanien Gesetze den Markteintritt ausländischer Bauunternehmen erschweren.
Deutsche Top-10-Unternehmen wachsen zweistellig
Hochtief, Deutschlands größtes Bauunternehmen, wuchs trotz der schwierigen Marktlage 2008 um 15,3 Prozent. Wachstumstreiber waren vor allem gute Geschäfte im amerikanischen und asiatischpazifischen Wirtschaftsraum. Die Hochtief-Tochter Turner konnte ihre Stellung als US-Marktführer behaupten und eine große Zahl staatlicher Aufträge gewinnen, etwa zum Bau von Krankenhäusern und Schulen. Bilfinger Berger wuchs ebenfalls, das Unternehmen verbuchte 2008 ein Plus von 16,5 Prozent. Wesentlich dazu beigetragen hat die breite Aufstellung des Unternehmens - Bilfinger Berger erbringt neben reinen Bau- auch viele Service-Dienstleistungen wie z.B. Facility Management.
Neue Strategien sichern Wettbewerbsfähigkeit
Wachstum war bislang das wichtigste Ziel der Bauunternehmen - jetzt ist es für viele die Liquidität. Viele Unternehmen setzen alles daran, bislang ungenutzte Geldreserven zu finden und auszuschöpfen, weil sie nur noch schwer an Kredite herankommen. Allein in Deutschland stieg die Zahl der Unternehmen, die eigenen Angaben zufolge Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme haben, um 15 Prozent. Für die großen Bauunternehmen ist das weniger bedrohlich, als es zunächst klingt, denn Untersuchungen haben gezeigt, dass sie ihre ungenutzten Geldreserven in den letzten Jahren nahezu verdoppelt haben.
"Frisches Geld muss nicht immer von der Bank kommen. Für viele Bauunternehmen ist konsequentes Working Capital Management ein fast ebenso guter Weg Liquidität zu sichern. Wesentlich sind die Überwachung der Zahlungsfähigkeit aller Auftraggeber, die Steuerung ausgehender Zahlungen und das Management von Lagerbeständen. Wird all das geleistet, sind zudem auch Banken eher bereit, Kredite zu geben", kommentiert Franz Klinger.
"Das Ranking basiert auf den Jahresumsätzen von 2008, als die Bauindustrie bereits die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekam. Die Zahlen zeigen, dass viele der ganz Großen trotzdem gewachsen sind - dank ihrer weltweit breiten Aufstellung konnten sie den einsetzenden Abschwung am besten abfedern", erklärt Franz Klinger, Partner Real Estate bei Deloitte.
Durchwachsene Marktentwicklung
Die Umsätze der 100 größten Bauunternehmen haben sich teilweise sehr unterschiedlich entwickelt, dies liegt vor allem an den Marktstrukturen. Die Wirtschaftskrise hat Teilmärkte verschieden stark getroffen: Die größten Auftrags- und Umsatzrückgänge zeigten sich im Haus- und Wohnungsbau, weniger stark betroffen waren Gewerbe- und Infrastruktur-Bauvorhaben. Letztgenannte profitieren außerdem stärker von staatlichen Konjunkturprogrammen. Dazu kommt, dass in vielen kleinen Märkten freier Wettbewerb herrscht, während z.B. in Frankreich oder Spanien Gesetze den Markteintritt ausländischer Bauunternehmen erschweren.
Deutsche Top-10-Unternehmen wachsen zweistellig
Hochtief, Deutschlands größtes Bauunternehmen, wuchs trotz der schwierigen Marktlage 2008 um 15,3 Prozent. Wachstumstreiber waren vor allem gute Geschäfte im amerikanischen und asiatischpazifischen Wirtschaftsraum. Die Hochtief-Tochter Turner konnte ihre Stellung als US-Marktführer behaupten und eine große Zahl staatlicher Aufträge gewinnen, etwa zum Bau von Krankenhäusern und Schulen. Bilfinger Berger wuchs ebenfalls, das Unternehmen verbuchte 2008 ein Plus von 16,5 Prozent. Wesentlich dazu beigetragen hat die breite Aufstellung des Unternehmens - Bilfinger Berger erbringt neben reinen Bau- auch viele Service-Dienstleistungen wie z.B. Facility Management.
Neue Strategien sichern Wettbewerbsfähigkeit
Wachstum war bislang das wichtigste Ziel der Bauunternehmen - jetzt ist es für viele die Liquidität. Viele Unternehmen setzen alles daran, bislang ungenutzte Geldreserven zu finden und auszuschöpfen, weil sie nur noch schwer an Kredite herankommen. Allein in Deutschland stieg die Zahl der Unternehmen, die eigenen Angaben zufolge Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme haben, um 15 Prozent. Für die großen Bauunternehmen ist das weniger bedrohlich, als es zunächst klingt, denn Untersuchungen haben gezeigt, dass sie ihre ungenutzten Geldreserven in den letzten Jahren nahezu verdoppelt haben.
"Frisches Geld muss nicht immer von der Bank kommen. Für viele Bauunternehmen ist konsequentes Working Capital Management ein fast ebenso guter Weg Liquidität zu sichern. Wesentlich sind die Überwachung der Zahlungsfähigkeit aller Auftraggeber, die Steuerung ausgehender Zahlungen und das Management von Lagerbeständen. Wird all das geleistet, sind zudem auch Banken eher bereit, Kredite zu geben", kommentiert Franz Klinger.