Führungskräfte wünschen sich deutsche Alternative zu ChatGPT
ChatGPT erreicht Bekanntheitswerte, von denen so mancher Star träumt. Über 80 Prozent der Befragten kennen den Namen. Knapp 60 Prozent haben schon einmal mit der Anwendung gearbeitet. Wie sehr ChatGPT den Markt dominiert, zeigt ein Blick auf Platz zwei: Google Bard nutzten im gleichen Zeitraum nur 30 Prozent der Befragten. ChatGPT hat sich innerhalb eines Jahres als Oberbegriff für Anwendungen etabliert, die auf Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) basieren. Überraschend ist, wie positiv die Menschen ihre Arbeit mit ChatGPT bewerten. 75 Prozent geben an, mit der Anwendung zufrieden oder sogar sehr zufrieden zu sein. Schwachstellen des Systems wie fragwürdige Inhalte oder frei erfundene Fakten (das sogenannte Halluzinieren) stören die überwältigende Mehrheit nicht.
Spürbare Auswirkungen auf die Produktivität
Ein Grund für diese positive Resonanz: ChatGPT macht deutlich produktiver. So empfinden es zumindest die Nutzerinnen und Nutzer. 40 Prozent geben an, dass sie durch den Einsatz von KI drei bis fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche einsparen. Knapp 20 Prozent schätzen den Effekt sogar auf mehr als fünf Stunden pro Woche. Sei es beim Schreiben, beim Brainstorming oder bei der Analyse längerer Texte: Der Chatbot von OpenAI hat einen spürbaren Effekt auf die eigene Arbeitsleistung. Für die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer gehört ChatGPT mittlerweile zum Alltag. 58 Prozent setzen die Anwendung mehrmals pro Woche ein, knapp 15 Prozent sogar mehrmals täglich.
Ein Hemmschuh der Entwicklung: Hinter ChatGPT steckt mit OpenAI ein US-amerikanisches Unternehmen. 65 Prozent der Befragten wünschen sich deshalb eine vergleichbare GenAI-Anwendung eines deutschen Anbieters – eine große Chance für Unternehmen wie das Heidelberger Start-up Aleph Alpha, das auf „AI Made in Germany“ setzt.
„Die Erkenntnisse aus der Befragung decken sich auch mit unseren Erfahrungen“, erläutert Benedikt Bonnmann, Leiter des Geschäftsbereichs Data & Analytics bei der adesso SE. „Am Anfang stand die Phase des individuellen Ausprobierens. Jetzt kommen immer mehr Unternehmen auf uns zu, die die Potenziale von GenAI systematisch heben wollen. Dazu gehört die Nutzung eigener Daten in einer gesicherten Umgebung, die Entwicklung individueller Lösungen ebenso wie die nahtlose Integration in Prozesse und die eigene IT-Landschaft. Das wird den Business-Nutzen durch die Technologie noch einmal deutlichen erhöhen. Unternehmen stellen jetzt die Weichen, um in Zukunft von GenAI zu profitieren.“