Verbände gehen gegen Cookie-Aus vor
Das geplante Aus der Third-Party-Cookies in Googles Browser Chrome gilt als beschlossene Sache. Ab Mitte 2023 sollen diese abgeschaltet werden, womit das Targeting deutlich erschwert wird. Gegen diesen Beschluss haben nun große Verbände der deutschen Presse und Werbewirtschaft Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Sie sehen darin einen Verstoß gegen das europäische Wettbewerbsrecht.
Das Bündnis unter dem Dach des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) moniert, dass die geplanten Änderungen von Google Wettbewerber von der Verwertung kommerziell relevanter Daten ausschließe. „Gleichzeitig sammelt Google selbst erhebliche Mengen an Nutzerdaten und wird durch die technischen Änderungen nicht beeinträchtigt“, wirft der ZAW dem Internetriesen in einer Pressemitteilung vor. Die damit einhergehende Monopolstellung gefährde die Medienvielfalt. Stattdessen schlagen die Verbände vor, dass die Nutzung von Drittanbieter-Cookies weiterhin erlaubt bleiben soll, solange die Nutzer diesen zustimmen. Ein Aus des Trackings, würde für Online-Publisher einen Umsatzeinbruch von bis zu 70 Prozent bedeuten. Das hätte zur Folge, dass „Verbrauchern eine geringere Auswahl an Online-Angeboten zur Verfügung stehen wird und sie künftig vermehrt für Inhalte zahlen müssen.“
Google Chrome ist mit einem Marktanteil von 60 Prozent der verbreitetste Browser und nimmt damit eine vorherrschende Stellung im Online-Werbemarkt ein. Bei den Konkurrenten Mozilla und Safari gehören Drittanbieter-Cookies bereits der Vergangenheit an.