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Digitale Arbeitswelt: Die Pyramide hat ausgedient

Fachkräfte in Deutschland bewerten die Strukturen, in denen sie arbeiten, kritisch.
StepStone Solutions | 26.04.2017
55 Prozent sind der Meinung, dass ihr Arbeitgeber für die Zukunft schlecht aufgestellt ist. Auch das Verhalten der Vorgesetzten muss sich aus Sicht der Mitarbeiter ändern. Sechs von zehn Fachkräften glauben, dass aktuelle Führungsmuster und -stile den Herausforderungen der Zukunft nicht gerecht werden. Das zeigt eine neue Studie von StepStone und Kienbaum zu Organisationsstrukturen in deutschen Unternehmen, für die mehr als 14.000 Fach- und Führungskräfte befragt wurden. "Die Dynamik der Märkte zwingt Unternehmen zu immer mehr Flexibilität und schnellerem Handeln. Viele Unternehmen leben jedoch noch im trägen Rhythmus von hierarchischen Abstimmungsprozessen und dem Entscheidungstakt wöchentlicher Vorstandssitzungen. Flache Hierarchien und dezentrale Entscheidungsstrukturen sind also nicht nur Wunsch der Fachkräfte, sondern auch Grundvoraussetzung für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen", erklärt Sebastian Dettmers, Geschäftsführer bei StepStone.de.

Starke Hierarchien bremsen Innovationen in Deutschland

Zwei Drittel der von StepStone und Kienbaum befragten Fachkräfte arbeiten in Unternehmen, die hierarchisch oder stark hierarchisch organisiert sind. Bei der Mehrheit der Studienteilnehmer ist dies ein Unternehmen mit einem Einlinien-Führungssystem. Das bedeutet, dass Berichtsketten im Unternehmen vertikal zu direkten Vorgesetzten verlaufen - Entscheidungen werden eher auf den oberen Führungsebenen getroffen. "Oft sind aber genau diese Systeme durch lange Entscheidungswege geprägt", sagt Walter Jochmann, Geschäftsführer bei Kienbaum. "Gerade große Unternehmen benötigen zwar Strukturen, um Arbeit und Kommunikation zu ordnen, Hierarchien sollten aber nicht lähmend wirken. Der pyramidenförmige Aufbau von Unternehmen ist für schnelle Reaktionen ungeeignet." Das meinen auch die befragten Fachkräfte: Knapp 60 Prozent sind der Ansicht, dass veränderte Unternehmensstrukturen auch mehr Innovationen ermöglichen würden.

Intrapreneurship: Ideen der Mitarbeiter nutzen


Auf dem Weg zu einer Unternehmensstruktur, die stärker an Innovationsreichtum als an starren Zielvorgaben ausgerichtet ist, sind die Ideen der Mitarbeiter ein wertvolles Gut. Doch viele Unternehmen nutzen diese Ressource noch nicht: Fast ein Fünftel der Fachkräfte hat das Gefühl, dass ihre Ideen im Unternehmen ausdrücklich nicht erwünscht sind; von den befragten Führungskräften sind rund zehn Prozent dieser Meinung. 26 Prozent der Führungskräfte geben an, das Einbringen von Ideen und Verbesserungsvorschlägen von Mitarbeitern werde von der Führung aktiv gefördert - auf der Fachkräfteseite teilen nur 18 Prozent diese Einschätzung.

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie im Whitepaper "Organigramm deutscher Unternehmen", erhältlich unter http://www.rethink-blog.de

Über die Studie "Organigramm deutscher Unternehmen"


Im Winter 2016 haben die Online-Jobplattform StepStone und die Personal- und Managementberatung Kienbaum eine Gemeinschaftsstudie zu Stand und Perspektive der Hierarchie und Organisation von Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 14.317 Personen befragt, davon circa 50 Prozent Fachkräfte, 40 Prozent Führungskräfte und 10 Prozent Mitarbeiter in sonstigen Positionen wie etwa Werkstudenten.