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Virtuelle Zusatzinhalte und Mobile Games sind 2012 Wachstumsfelder der Games-Industrie

Das Geschäftsmodell Item-Selling ist eine echte Innovationsgeschichte der Games-Industrie.
Das erste Halbjahr 2012 der Games-Industrie wurde besonders vom Geschäftsmodell des Item-Selling geprägt. Dieses Segment hat sich auch im ersten Halbjahr 2012 sehr stark entwickelt und bleibt damit ein Wachstumsfeld des deutschen Games-Marktes. Innerhalb der ersten sechs Monate konnten nach einer Hochrechnung insgesamt 145 Millionen Euro mit virtuellen Items umgesetzt werden (Vorjahreszeitraum 89 Millionen Euro). Dies teilte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. (BIU) im Vorfeld der gamescom heute mit.

"Der Umsatzanteil von virtuellen Zusatzinhalten ist im Vergleich zu den klassischen Geschäftsmodellen noch gering - aber er wächst kontinuierlich und äußerst dynamisch. Das Geschäftsmodell Item-Selling ist eine echte Innovationsgeschichte der Games-Industrie, die nicht nur unsere, sondern auch andere Content-Bereiche befeuern kann", so Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU. Bei dem Geschäftsmodell Item-Selling erwerben die Verbraucher virtuelle Zusatzinhalte, etwa zusätzliche Ausrüstungsgegenstände, in Games, während das Spiel selbst kostenfrei oder für einen relativ geringen Betrag genutzt werden kann. Mit dem Boom der virtuellen Zusatzinhalte geht eine Veränderung der Geschäftsmodelle im Markt einher: Die Nachfrage der Konsumenten nach Abonnements zur Nutzung von Online- und Browser-Spielen hat sich dem gegengegenüber abgeschwächt. Nach einer Hochrechnung des BIU erwirtschaftete die Games-Industrie im ersten Halbjahr 2012 mit Abonnements einen Umsatz von 84 Millionen Euro und damit rund acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Gesamtmarkt der Games-Branche setzt sich neben den Geschäftsmodellen der Online- und Browser-Games aus den Umsätzen mit dem Erwerb von Games auf Datenträgern und per Download zusammen - Letztere machen rund 75 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die Marktzahlen zu Datenträgern und Downloads sowie die Zahlen zum Gesamtmarkt des ersten und zweiten Quartals 2012 wird der BIU im Rahmen der gamescom bekannt geben.

Ausblick auf den Gesamtmarkt 2012

Der BIU prognostiziert für den Absatz von Games ein Plus von sechs Prozent im Jahr 2012. Insbesondere der Bereich der Mobile Games wird hier mit einem geschätzten Anstieg von rund 50 Prozent für Marktimpulse sorgen. Daneben wird die digitale Distribution, das heißt der Erwerb von Games per Download, einen stetig wachsenden Stellenwert einnehmen. So ist damit zu rechnen, dass die digitale Distribution in diesem Jahr um 45 Prozent wächst.

Daneben ist eine wesentliche Veränderung in der Veröffentlichungs- und Markenpolitik der Unternehmen fest zu stellen, bei der das Jahresendgeschäft sowie einzelne Titel eine noch stärkere Bedeutung gewinnen. Es wird erwartet, dass im zweiten Halbjahr 2012 viele

umsatzträchtige Neuerscheinungen veröffentlicht werden. Dies wird nach einer Hochrechnung des BIU positive Effekte auf die Marktzahlen des dritten und vierten Quartals haben. Neben dem Weihnachtsgeschäft wird auch die gamescom mit ihren rund 300 Neuerscheinungen für einen Impuls auf das Wachstum sorgen. Trotz des erwarteten Wachstums beim Absatz von Games in Höhe von sechs Prozent ist aktuell damit zu rechnen, dass aufgrund sinkender Preise für Games-Software der Gesamtumsatz 2012 im unteren einstelligen Bereich rückläufig sein wird. Trotz dieser Entwicklung ist der deutsche Games-Markt im Vergleich zu den anderen wichtigen Games-Märkten stabil. Dies ist unter anderem ein Erfolg der deutschen Industrie mit ihrer breiten Aufstellung bei Geschäftsmodellen, Produkten und Zusatz-Serviceleistungen.

Hochrechnung

Das Marktsegment der Online- und Browser-Games wird einmal pro Kalenderjahr von der GfK im Rahmen einer Repräsentativbefragung von 25.000 Deutschen erhoben. Zur Bestimmung dieses wachsenden Marktsegments für das erste Halbjahr 2012 wurden die Ergebnisse des Jahres 2011 vom BIU hochgerechnet.