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Zukunftsmotor Nachhaltigkeit – Erfolgreich durch Verantwortung

Nachhaltiges Denken wird zum wettbewerbsentscheidenden Faktor. Top-Manager sichern damit die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens.
Otmar Ehrl | 02.12.2008

Zunächst nur im Zusammenhang mit umweltpolitischen Fragen genannt, wird nachhaltiges Denken immer mehr zum wettbewerbsentscheidenden Faktor. Top-Manager, die diese Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft annehmen, können damit die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens sichern.

„Nachhaltig ist eine Entwicklung dann, wenn sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten der zukünftigen Generationen zu gefährden“

So die Definition von Nachhaltigkeit der Internationalen Kommission für Umwelt und Entwicklung im Brundtland-Report des Jahres 1987. Kaum ein Ausdruck findet sich in der aktuellen Diskussion um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft so häufig, wie dieser. Gründe dafür sind vor allem die wachsenden Herausforderungen durch die Globalisierung aber auch den immer deutlicher werdenden Klimawandel. Wichtigster Handlungspunkt ist der sorgsame, nachhaltige Umgang mit Ressourcen jeglicher Art, angefangen bei natürlichen Energieressourcen bis hin zu der Nutzung von Gütern. Um dies zu realisieren, bedarf es technischer Innovationen und diese sind wiederum vor allem durch die Forschung für Nachhaltigkeit voranzutreiben, betont auch Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Zukunftsfähigkeit garantieren
In seiner ursprünglichen Verwendung tauchte das Konzept der Nachhaltigkeit bereits im 18. Jahrhundert in Bezug auf die Bewirtschaftung eines Waldes auf, dem nur soviel Holz entnommen werden sollte, wie wieder nachwachsen konnte. Nicht verwunderlich also, dass Nachhaltigkeit auch später meist nur im Zusammenhang mit Umweltschutz genannt wurde.
In den Achtziger Jahren griff die von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung den Leitgedanken wieder auf. Seither werden Diskussionen um die Zukunft unserer Welt immer wieder davon inspiriert. Mittlerweile ist das Konzept auch in Politik und Wirtschaft ein zentraler Begriff. Nachhaltigkeit ist immer häufiger das Synonym für Verantwortung, Zukunftsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit.

Nachhaltigkeit mal drei
Drei weitere, mit diesen Schwerpunkten eng verbundene, Teilaspekte sind in diesem Zusammenhang zu beachten. Zum einen die umweltpolitische Thematik, die den gezielten Klimaschutz vorsieht. Zum anderen wirtschaftliche Nachhaltigkeit, die eine zukunftsfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand und damit den Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung garantieren soll. Hinzu kommt die gesellschaftliche Komponente. Sie umfasst soziale Gerechtigkeit im Allgemeinen und wird nicht selten auch mit Corporate Social Responsibility gleichgestellt. Die zahlreichen Maßnahmen auf internationaler Ebene wie EU und UN wurden seit dem Jahr 2001 auch von der deutschen Bundesregierung durch die offizielle Gründung des Rates für nachhaltige Entwicklung unterstützt. Dieses Gremium erhielt den Auftrag im Rahmen seiner beratenden Tätigkeit, eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie zu verfolgen. Diese Strategie sollte in einem übergreifenden Leitbild die zentralen Elemente Generationsgerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung vereinen.

Innovationspotenzial Nachhaltigkeit
Zusätzlich zu den politischen Aktivitäten mehren sich auch auf wirtschaftlicher Ebene die Investitionen in nachhaltige Projekte. Analog zu den Bemühungen der Bundesregierung wenden Unternehmen hier eine bereichsübergreifende Strategie an. Bei der Unternehmensphilosophie beginnend, zieht sich diese durch alle Entscheidungswege und Planungen. Im Fokus bleibt aber die Innovationskraft, besonders bei technikorientierten Firmen. Gerade im Erfinderland Deutschland steht sie für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit und damit der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Die Erwartungen sind hoch und daher sollen nicht zuletzt anerkannte Wettbewerbe motivieren und das hohe Prestige deutlich machen. Vorreiter bei der Förderung von unternehmerischem Engagement ist hier der Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft, mit dem die Organisatoren jedes Jahr die drei bedeutendsten Innovationen auszeichnen. Dabei wird auch ein spezieller Dekadenpreis für Nachhaltigkeit vergeben.

Verantwortung für die Zukunft
Die Investition in nachhaltige Entwicklung muss nicht immer ein Umwelt-Großprojekt bedeuten. Das Einsparen von Energien und Ressourcen ist Teil jedes Prozesses innerhalb eines Unternehmens. Der mittelständische Anbieter für Automatisierungstechnik ifm electronic beispielsweise fertigt einen 3D-Sensor, der Objekte auf einen Blick räumlich erfasst. Verwendet wird dieser vor allem in der industriellen Automation und in der Automobilbranche. Durch die optoelektronische Entwicklung werden Bremsvorgänge optimiert und Fahrgast-Sicherheitssysteme können effizienter und damit nachhaltiger arbeiten.
Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht den nachkommenden Generationen aufbürden - das ist der Grundgedanke nachhaltiger Entwicklung", so Gerhard Schröder in seinem Vorwort zum Fortschrittsbericht 2004 der deutschen Bundesregierung: „Perspektiven für Deutschland. Unsere Strategie für eine nachhaltige Entwicklung“. Die Verbindung aus ver-antwortlichem Handeln gegenüber Umwelt und Gesellschaft und der gezielten Förderung von Innovationen wird in Zukunft im Mittelpunkt nachhaltiger Unternehmensstrategien stehen. Sie wird über die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen und damit über die Zukunft des Landes entscheiden.

Mit über 600.000 interdisziplinären Entscheidern und kreativen Köpfen hat sich der Querdenker-Club zum führenden Innovation-Network entwickelt.