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Und was macht Ihre Zielgruppe morgens?

Warum PR noch zu oft im Blindflug unterwegs ist
Brandsatz GmbH | 12.08.2008
Weder PR-Agenturen noch PR-Abteilungen von Unternehmen kennen in den meisten Fällen die Zielgruppe, die sie eigentlich erreichen sollen und wollen, im Detail. Zu oft geht es hauptsächlich um Präsenz in Verbindung mit Reichweite. Zugegeben: Solche Clippings lassen jeden Resonanzreport etwas schicker aussehen. Es ist ja auch in der Tat zu würdigen, wenn ein positiver Beitrag im ZDF-Morgenmagazin lief. Wenn die Zielgruppe in dieser Zeit aber generell noch schläft oder eher per Instant Messaging kommuniziert, statt den Fernseher einzuschalten, relativiert dies den Erfolg. Während im Marketing dezidiert Informationen und Insights bezüglich exakt definierter Zielgruppen gesammelt, aufbereitet und ausgewertet werden, um zu soliden Schlussfolgerungen in Form von Kampagnen und Maßnahmen zu kommen, spielen objektive und valide Zielgruppen-Informationen im Bereich PR noch eine zu geringe Rolle.

Was im Marketing zuweilen fast schon übertrieben wird, weil die Ergebnisse ob ihres Umfangs kaum noch konsumierbar respektive nutzbar sind, ist in der PR noch wenig ausgeprägt: Marktforschung. Wo wohnt die Zielgruppe vorwiegend? Wie viele Kinder sind im Haushalt? Prägen diese Kinder die Einstellung der Erwachsenen mit? Welche Freizeitaktivitäten stehen hoch im Kurs? Gibt es hier signifikante Ausschläge gegenüber den Aktivitäten einer Referenzzielgruppe? Welche Themen bewegen die Zielgruppe? Welche Kanäle eignen sich, um sie zu aktivieren? Ist die Zielgruppe offen für die Ansprache per Post, eine Aktivierung im Rahmen von Events oder die E-Mail-Nutzung? Holt sie sich aktiv Informationen über ein Produkt, Service oder Unternehmen über Freunde, Internet oder auf Messen? Welche Medien rezipiert die Zielgruppe? Zu welchen anderen Marken besteht eine große Zuneigung? Wer dies nicht weiß, ist im Blindflug unterwegs und verschwendet einen - womöglich großen - Teil seines Budgets.

Eine unserer Zielgruppen-Analysen für eine renommierte Versicherung ergab, dass die potenziell an Pflegeversicherungsangeboten Interessierten in großen Teilen auf dem Land leben. Darüber hinaus sind sie weit überproportional in Schützenvereinen aktiv. Man muss nicht über viel Phantasie verfügen, um auf einen Ansatz zu kommen, wie man diese Gruppe unmittelbar erreichen könnte, welche Art von Veranstaltungen geeignet und welche Medien zu nutzen sind. Ein Beitrag im Ressort „Finanzen“ einer überregionalen Tageszeitung – womöglich der erste Maßnahmen-Reflex einer PR-Agentur – würde daher einen Großteil der Zielgruppe nicht erreichen.

Im Auftrag eines Baufinanzierers ermittelten wir unlängst geeignete Kooperationspartner. Es galt herauszufinden, welche Marken sich aufgrund ihrer Zielgruppen, ihrer Images, ihrer Medien und Kanäle eignen, um eine optimale Win-Win-Situation zu schaffen. Ein erster Reflex ohne valides Datenmaterial würde wohl auf Obi, Max Bahr, Praktiker etc. kommen lassen. Wir indes ermittelten u.a. ein Männermodelabel sowie eine Getränkemarke als optimal passende Partner.

Zielgruppen-Informationen machen eine effiziente und zielgerichtete Kommunikation erst möglich. Sie machen Konzepte nachvollziehbarer und im Übrigen auch unangreifbarer. Sie geben dem Tun eine solide Basis. Und sie stärken insgesamt die eigene Position – im Unternehmen.
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