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Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil in der Krise

Fast die Hälfte der Veranstaltungsstätten inkludiert kostengünstige Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Frankfurt am Main, 26. Mai 2009. Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Und wenn es um wirksame Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung geht, setzt Deutschland immer wieder wichtige Akzente: als Impulsgeber für politische Prozesse, aber auch als Veranstaltungsort für weltweit ausstrahlende Tagungen und Kongresse. Mehr als die Hälfte der Veranstalter (58 Prozent) sieht die Klimaschutzziele als "wichtig" oder "sehr wichtig" an. Ein Viertel der befragten Anbieter stimmt diesen Aussagen ebenfalls zu. Bei der Mehrheit der Anbieter (74,7 Prozent) ist dieses Thema - sicher auch aufgrund der oft exzellenten Standards, die in Deutschland bereits seit Jahren geboten werden - weniger präsent. Das ist ein Ergebnis des "Meeting- & EventBarometers 2009" - einer Studie zum Tagungs- und Eventmarkt in Deutschland -, das heute auf der Fachmesse IMEX vorgestellt wurde. Bereits zum dritten Mal haben der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V., die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. und das GCB German Convention Bureau e.V. das Europäische Institut für TagungsWirtschaft beauftragt, den deutschen Veranstaltungsmarkt zu beleuchten. Zum ersten Mal haben die Auftraggeber dabei nicht nur Fragen zur Bedeutung, sondern auch zur Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen bei der Organisation von Tagungen und Events in die Studie integriert.

Großes Interesse bei den Veranstaltern

Aktuell lassen sich bereits 15 Prozent der Veranstalter "unbedingt" bei der Auswahl der Location für ihre Tagung oder ihr Event vom Thema Klimaschutz beeinflussen. 39 Prozent sehen einen "geringen Einfluss" des Themas auf die Wahl ihrer bevorzugten Veranstaltungsstätte. Über die Hälfte aller Unternehmen, Verbände und Agenturen würde Klimaschutzprojekte weiter empfehlen, besonders solche mit konkreten Maßnahmen zum Umweltschutz.

Fast die Hälfte der Veranstaltungsstätten inkludiert kostengünstige Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

37,7 Prozent aller Anbieter haben verschiedene Programme zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bei der Anreise zu ihren Veranstaltungen aufgelegt: 25,6 Prozent schließen die Nutzung von Nahverkehrsmitteln wie Straßenbahnen und Busse in ihre Kongresspauschale ein. Eine etwas kleinere Gruppe (21,6 Prozent) bietet den Veranstaltungsteilnehmern weiter reichende Vergünstigungen wie eine TourismusCard, ein Kongressticket oder eine kostengünstige Anreise mit dem Fernverkehr - zum Beispiel das Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn - an.
Das Thema Green Meetings beinhaltet nicht nur die umweltfreundliche Anreise zu Kongressen und Tagungen mit der Deutschen Bahn, sondern schließt die gesamte Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen ein. Sowohl die Veranstalter als auch die Hotels und Kongresszentren können ihren Beitrag zu umweltbewussten Meetings leisten: zum Beispiel durch umfassendes Recycling, den lokalen Bezug von Lebensmitteln, die Nutzung von Speiseresten zur Energie- / Stromherstellung, die niedrigemissionsorientierte Umstellung der PKW-Flotten und die stetige Schulung der Mitarbeiter.

Klimaschutz und Wirtschaftskrise

Die Wirtschaftskrise birgt die Chance, dass bereits bestehende klimaschonende Angebote zukünftig noch stärker gebucht werden und die Nachfrage nach "Green Meetings" steigt: Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist zum Beispiel oft preiswerter als die Fahrt mit dem eigenen Auto, insbesondere, wenn sie als Teil der Serviceleistungen von Seiten der Veranstalter angeboten wird. Damit haben Anbieter klimaschonender Zusatzleistungen einen Wettbewerbsvorteil. Für die Hotels und Kongresszentren steht die Reduzierung der Energiekosten im Vordergrund: Energieeffizientes Bauen ist die wichtigste Maßnahme für die Locations. Deshalb hat die deutsche Tagungs- und Kongressbranche schon vor Jahren einen Prozess der kontinuierlichen Ausrichtung auf Energieeffizienz und Klimaschutz initiiert: Ältere Kongresszentren und Tagungshotels werden nachhaltig modernisiert, neue werden gleich entsprechend gebaut, dazu gibt es innovative Kooperationen.

Vorsichtige Einschätzung durch die Experten

Die Studie zeigt auch auf, wie die Experten das Thema "Green Meetings" einschätzen: 55 Prozent bestätigen ihm eine zunehmende Bedeutung, 15 Prozent sehen die hohen Standards Deutschlands auf diesem Feld als Imagefaktor und Verkaufsargument. Rund ein Viertel hält das Thema für überbewertet.

Deutschland hat beste Chancen, sich weltweit unter den führenden Standorten für nachhaltige Veranstaltungen zu etablieren. In puncto Umweltschutz und Energieeffizienz setzt nicht nur die deutsche Bundesregierung weltweit Maßstäbe - auch deutsche Kongresszentren und Tagungshotels gehören zu den internationalen Vorreitern.

Das GCB vermarktet Deutschland international und national als nachhaltigen und innovativen Standort für Kongresse, Tagungen und Events.