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Immer mehr Kunst wird online gekauft

Die Versandgalerie ars mundi und das Kunsthaus ARTES starten mit gemeinsamer Online-Plattform durch.
deleted | 10.05.2010
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts bietet das internationale Kunsthaus ARTES. Kunst von der Antike bis in die Gegenwart ist dagegen im umfangreichen Angebot des Kunstversandhauses ars mundi zu finden. Auch in der digitalen Welt wird man hier fündig.
Rund 10.000 Objekte vertreibt das europaweit führende Kunstversandhaus ars mundi: Originale internationaler Künstler, handsignierte Lithographien, limitierte Künstler-Multiples, Museumsreplikate, Schmuck-Refakturen nach historischen Vorbildern, aktuelle Designs renommierter Juweliere und Kunsthandwerk. Die Online-Shops der beiden Unternehmen laufen jetzt als MultiSites auf der On-Demand-Plattform des Düsseldorfer E-Commerce-Spezialisten Xsite. Der Kunsthändler nutzt die Lösung zur gemeinsamen Administration beider Shops. Produktdaten, Bilder und Preise werden zentral gepflegt und stehen unter beiden URLs zur Verfügung.

Auch Kunstliebhaber sind mittlerweile online

Dr. Max-Georg Büchner, Geschäftsführer in dritter Generation von ars mundi und seit 2004 Geschäftsführer von ARTES: „Wir haben festgestellt, dass das Internet bei unserer Zielgruppe, der Generation 45 plus, mit überdurchschnittlichem Bildungs- und Einkommensniveau angekommen ist.“ Zahlen, die auch durch Studien gestützt werden. So hat etwa der Hightech-Verband BITKOM auf Basis der Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat festgestellt, dass fast jeder zweite Bundesbürger im Alter von 55 bis 74 Jahren das Internet nutzt. Und zwar nicht mehr nur als Informationsmedium, sondern auch zur Abwicklung von Online-Transaktionen.

Die Umstellung vom Online-Shop auf die neue Internet-Plattform wurde bei ars mundi und ARTES Mitte 2009 beschlossen. Die Vertriebskanäle der beiden Firmen waren bis vor einigen Jahren die klassischen. Die einzigen Marketinginstrumente waren aufwändig produzierte Kataloge sowie Direkt-Mailings per Post. Im Jahr 2000 öffnete ars mundi dann erstmals einen Online-Shop. Das Kunsthaus ARTES zog 2005 mit der gleichen Software nach. Doch das System erwies sich bereits wenige Jahre später als veraltet. Die einzelnen Produktseiten konnten nicht für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen optimiert werden und die Konversionsrate sollte verbessert werden. Ein weiterer Schwachpunkt der eingesetzten Lösung bestand darin, dass direkte Verlinkungen auf die angebotenen Produkte nicht möglich waren. Alles in allem – wenig komfortabel, das System war „in die Jahre“ gekommen – mit dem Ergebnis, dass im Jahr 2009 ein Großteil der Geschäfte mit den Kunstwerken offline stattfand.

Für Dr. Max-Georg Büchner stand deshalb fest, dass eine „normale“ E-Commerce-Software für einen notwendigen Relaunch der beiden Online-Shops nicht mehr in Frage käme: „Wir suchten nach einer Lösung, die ständig weiterentwickelt wird und auf neue Nutzeranforderungen schnell reagieren kann.“ Auch sollte der Lösungspartner über umfassendes Marketingwissen verfügen und dieses mit in das Projekt einbringen. Die Wahl fiel nach einem Vergleich mit drei weiteren Anbietern auf die Düsseldorfer Xsite GmbH, die ein On-Demand-Geschäftsmodell anbietet. Der E-Commerce-Spezialist stellt die Plattform inklusive der Shop-Software und Infrastrukur bereit, baut das gesamte E-Commerce-Projekt auf, betreibt und wartet es. Dabei wird der Shop technisch und konzeptionell laufend weiterentwickelt.
Bei der Umsetzung galt es, die komplizierte Artikelstruktur der Kunstanbieter zu erfassen. Die Artikel mussten über das Warenwirtschaftssystem SPH in der FileMaker-Datenbank internetgerecht aufbereitet werden. Diese Daten wurden dann über eine Schnittstelle jeweils im richtigen Online-Shop bereitgestellt.

Sicherheit auf einem High-Level

Ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung auf Seiten ars mundi / ARTES ist der hohe Sicherheitsstandard, den Xsite bietet. Denn viele Kunstobjekte bewegen sich in einem drei- bis fünfstelligen Kostenbereich. Mit der Zertifizierung nach dem „Payment Card Industry Data Security Standard“ (PCI DSS) ermöglicht die Software-as-a-Service-Lösung von Xsite den Kunden das sichere Speichern und Verwalten von sensiblen Kreditkartendaten im Online-Shop. Ein eigener Datenschutzbeauftragter sowie ein vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als auch nach PCI zertifiziertes Rechenzentrum sorgen für die Einhaltung aller Vorschriften und bieten ein Höchstmaß an Schutz.

On-Demand-Plattform mit vielen Extras

Als kompliziert erwies sich die Verschlagwortung und als aufwändig die Komfortsuche mit ihren Filterfunktionen. Denn der Kunde kann sowohl bei www.arsmundi.de als auch bei www.kunsthaus-artes.de zwischen Epochen, Künstlern und Produkten wählen. Die Künstler sind alphabetisch aufgeführt. Die Suche bei „Epochen“ startet mit der Steinzeit, dann über das Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Entscheidet sich ein Besucher für eine Komfortsuche nach Produkten, hat er die Auswahl zwischen 27 Rubriken von Automobile über Götterbildnisse, Interieur/Wohnen, Schmuck, Skulpturen bis hin zu Teppichen. Ebenfalls hilfreich und informativ ist das Kunstwörterbuch mit Erläuterungen zu den wichtigsten Techniken, Epochen und Fachbegriffen aus der Welt der Kunst.
Mit diesen speziellen Suchfunktionen und dem Wörterbuch haben die beiden Kunstversandshops zugleich exklusive Inhalte geschaffen, die eine „Unique Selling Proposition“ (USP) für die Seite bedeuten. Zu jedem Artikel können Fragen gestellt werden und bei der individuellen Auswahl kann die Darstellung der Objekte nach Preis oder Künstler sortiert werden. Außerdem lassen sich Kunstobjekte auf einen Merkzettel setzen oder an Freunde und Bekannte weiterempfehlen.

Auch wenn es aktuell noch zu früh für eine Auswertung ist: Eine Frequenzsteigerung von zehn Prozent in den beiden Online-Shops ist bereits spürbar, nicht zuletzt wegen der neuen Möglichkeiten: So können Online-Kunden bei ARTES über die exklusiven Unikate und die letzten verfügbaren Exemplare begehrter Editionen hinaus, auch noch besondere Angebote wahrnehmen. Ein weiterer Vorteil: Neue Editionen werden zunächst im Web-Shop präsentiert. Für Sammler kann dies ein entscheidender Zeitvorteil sein, um ein begehrtes Objekt zu erwerben.

Win-Win-Situation durch Umsatzbeteiligung

Das Geschäftsmodell von Xsite, bei dem keine festen Lizenzgebühren berechnet werden, hält Dr. Büchner für einen „sinnvollen Ansatz“. Nach dem Setup fallen für die beiden Online-Shops nur noch die transaktionsbasierten Gebühren an, d. h. gezahlt wird erst ab der ersten Internet-Bestellung. „So wird der E-Commerce-Anbieter zum Mitunternehmer und hat selbst ein großes wirtschaftliches Interesse an unseren Shops“, merkt der Wirtschaftswissenschaftler Büchner an. Die leistungsfähige und skalierbare Plattform wächst dynamisch mit den Anforderungen. Dafür sorgt ein Major Release mit neuesten Features alle sechs Monate. Die Entwicklung der Plattform bei ars mundi und ARTES läuft derzeit noch weiter. Aktuell sind die Schnittstellen von der Plattform zur Warenwirtschaft noch an die speziellen Anforderungen der Kunstversender anzupassen. Bislang gehen die Bestellungen aus dem Shop immer noch an die Mitarbeiter in Hannover und müssen von ihnen manuell in das Warenwirtschaftssystem eingepflegt werden. „Bei der Schnittstelle sollte noch eine logische Prüfung stattfinden“, wünscht sich Dr. Büchner. Denn die Kunden- und Bestelldaten müssen angesichts der Transaktionshöhen bis aufs i-Tüpfelchen genau sein. Überzeugt ist der erfolgreiche Kunsthändler davon, dass die Chancen und Potenziale für den E-Commerce auf dem Kunstsektor gut sind: „Unser Schwerpunkt für das Jahr 2010 ist, unser Online-Konzept im Marketing voranzutreiben und uns in der Webwelt stärker zu etablieren.“

Die Xsite GmbH bietet Cloud Commerce für Wachstum im Mittelstand.