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Das Stammesgesetz: Von den Nomaden bis zur Globalisierung

Die heutige Gesellschaftsstruktur sich aus der Sesshaftwerdung unserer Vorfahren, den Nomaden entwickelt. Was haben wir dazugelernt?
Markus Konrad | 15.11.2006
Die heutige Struktur unserer Familien, Gemeinden, Städte, Kommunen, Länder und Staaten hat sich aus der Sesshaftwerdung unserer Vorfahren, den Nomaden entwickelt. Im Laufe der Jahrtausende hat sich, um dieses Zusammenleben zu organisieren, eine Gefüge gebildet, das vom Prinzip her immer noch die gleichen Grundzüge aufweist: Es gibt einen Stammesführer und dessen Berater, es gibt Jäger und Sammler, die für das primäre Überleben des Stammes verantwortlich sind und es gibt den emotionalen Rückhalt oder besser ausgedrückt: das emotionale Rückrad, das den Stamm als Ganzes funktionieren lässt. Früher wie heute liegt das Wohl und Wehe des Stammes in den Händen des Stammesführers. Er ist für die Ausrichtung und Entwicklung des Stammes entsprechend seinen Möglichkeiten zuständig. Versagt dieser Führer, gibt es folgende Möglichkeiten: Bestenfalls wird sich ein neuer Führer finden, der die Verantwortung übernimmt oder aber der Stamm wird, sei es durch Krieg, durch Hungersnot, Krankheiten oder einfach nur durch Abwanderung, zerfallen und sich letztlich auflösen.
Diese Art der Struktur finden sie in allen Bereichen des Lebens. Ob dies die Politik, die Kirche oder sonstige Vereinigungen sind, ist dabei zweitrangig: Es gibt einen Führer der für das Wohl und Wehe seines Stammes als Ganzes verantwortlich ist und somit auch die Verantwortung für die ihm unterstellen Mitglieder trägt.
Deutlich und eindrucksvoll sind diese Entwicklungen im Bereich der Unternehmen zu sehen. Auch hier kann man das Unternehmen als einen Stamm betrachten. Einfach war dies vor allem vor der Zeit der Industrialisierung zu erkennen, wesentlich komplexer wird es jetzt durch die weltweiten Verstrickungen und Verflechtungen als Ergebnis der Globalisierung. Durch sie hat sich eine neue Hierarchie gebildet, die sich über die der alten Stämme gestellt hat. Soviel und emotional wie über die Globalisierung auch debattiert wird – sie ist im Prinzip nichts anderes als die Kreuzzüge, mithilfe derer sich die Kirche als „Missionar“ über die vorhandenen Stammesstrukturen gestellt hat; Sie ist nichts anderes als die Industrialisierung, wo sich ein neuer Stamm vor die bereits bestehenden Stämme gestellt hat; Sie ist nichts anderes als die Gründung der Gewerkschaften, die sich wiederum als ein Stamm der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern positionierte.
Lediglich die Komplexität der Systeme (der Stämme) hat so weit zugenommen, dass sie nicht mehr ohne den Einsatz des Computers verwaltet werden kann. Was früher in für jeden überschaubaren Größen stattgefunden hat, ist heute über den gesamten Planeten verteilt. Dies betrifft sowohl die elementarsten Bereiche wie die Gesundheit und die Ernährung als auch die der Forschung und Entwicklung.
Wenn man sich diese Entwicklung des Zusammenlebens, die eine Zeitspanne von mehreren tausend Jahren abdeckt, ansieht, muss man zu der Frage kommen: Wo ist der Fortschritt für den Menschen, die Evolution, in all diesen Jahren stecken geblieben? Außer technischen Hilfsmitteln, die mehr und mehr die Funktion des neuen „Stammesältesten“ übernehmen, haben wir in dieser Zeitspanne nichts erreicht, was ein wirklicher Fortschritt für den Menschen und dem Planeten Erde gewesen währe. Wir haben heute noch unheilbare Krankheiten, auch heute noch sterben Menschen an Hunger, auch heute noch führen wir Kriege gegeneinander und auch heute noch sind wir den Naturgewalten nahezu schutzlos ausgeliefert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es die angeblich weit entwickelten Industrienationen wie z. B. die Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Hurrikan „Kathrina“ betrifft, oder die Entwicklungsländer z. B. mit dem Tsunami: Es trifft alle gleich und alle Menschen, wenn sie davon betroffen sind, reagieren gleich. Es trifft auch alle gleich, wenn es um die Zerstörung der Umwelt und dem Raubau, der an der Mutter Erde vollzogen wird, geht. Überspitzt formuliert leben wir heute so, als gäbe es kein Morgen.
Der Computer, der nur einfache wenn – dann Beziehungen verarbeiten kann, die der Intelligenz des Programmierers entsprechen, der diese Beziehungen aufgestellt hat; der Computer, der immer noch nur die Zahlen „1“ und „0“ kennt, leitet und koordiniert die Geschicke der Menschheit. Und die Menschheit degradiert sich selbst zum Sklaven dieser Maschine, weil sie jemanden gefunden hat, dem sie vertrauen kann, an den sie glauben kann und mit dem sie in eine neue, eine scheinbar bessere Welt flüchten kann wie in dem Internetspiel „Second Life“ (http://www.secondlife.com) beeindruckend demonstriert wird.
Wie armselig im wahrsten Sinne des Wortes ist diese Maschine im Vergleich zu den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, wie unterentwickelt ist er im Vergleich zu den Speichermöglichkeiten von Informationen und wie absolut unfähig ist er im Vergleich zu der menschlichen emotionalen Intelligenz.
Wenn ich hier von emotionaler Intelligenz schreibe, meine ich nicht die subjektive Interpretation von Gefühlen wie: Freude, Zuneigung oder gar Liebe. Emotionale Intelligenz ist für mich der Ausdruck von Schöpfungskraft und von Göttlichkeit, die jeder Mensch in sich hat. Es erfordert lediglich eine Art der Denkweise wie sie unserem eigentlichen menschlichen Wesen entspricht, um diese Art der Intelligenz freizusetzen. Die erzielbaren Veränderungen durch das Einbeziehen des emotionalen Potenzials in das tägliche Leben währen Quantensprünge in der Evolution!
Es wird Zeit, dass sich die Menschen wieder als das wahrnehmen, was sie sind: Jeder für sich ein Individuum und jeder für sich die absolute Krone der Schöpfung. Diese Einzigartigkeit ist uns durch unsere Vorfahren mit unserer DNS übergeben worden, um mit dieser Basis die Spezies „Mensch“ weiter zu entwickeln. Was wir daraus machen, liegt einzig und alleine in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

Markus Konrad

Internet: http://www.maerkhe.de
E-Mail: Mark@maerkhe.de