Sieben Best Practices für das Affiliate Marketing 2024
Affiliate Marketing erzielt häufig nicht die gewünschten Performanceziele und wird dann als schlechter Kanal hingestellt. Im Gegenteil: Affiliate ist eine sichere Bank für wirtschaftliche Conversions, sofern der Kanal richtig betreut wird. Wir plaudern aus dem Nähkästchen und geben Ihnen sieben Best Practices an die Hand.
1. Richtiges Onboarding der Affiliates
Ein erfolgreiches Affiliate Programm lebt von aktiven, conversionstarken Affiliates. Wenn Sie neue Affiliates für ein Programm gewinnen konnten, dann sollten Sie sich die Mühe machen, diese richtig einzuführen und zu informieren. Eine Grundvoraussetzung ist, dass Ziele und Programmbedingungen verständlich formuliert und klar kommuniziert sind. Nur so können Ihre Affiliates die richtige Zielgruppe effizient bewerben und sind motiviert, das Programm intensiv zu nutzen.
TIPP: Wenn sich neue Publisher bewerben, dann bearbeiten Sie die Bewerbung umgehend! Das zeugt von Interesse und Pflege des Programms und ist der erste Schritt in eine gewinnbringende Partnerschaft.
2. Regelmäßige Kommunikation
Nach der Erstinformation der Partner gehört eine regelmäßige Kommunikation nicht nur zum guten Ton, sondern ist ein Garant für hohe Qualität der Partnerschaft. Die Affiliates sollten kontinuierlich über Updates, neue Produkte, neue Tools oder News des Advertisers informiert werden. Auf diese Weise erfahren die Partner Wertschätzung und es herrschen beste Voraussetzungen für eine gewinnbringende Zusammenarbeit.
Dass Ihre Affiliates sich wohlfühlen und gute Performance erzielen, ist nicht nur aus Umsatz-Gesichtspunkten relevant für den Advertiser. Erfolgreiche Affiliates erhöhen die Gesamteffektivität des Programms, was wiederum die Attraktivität für weitere Partner steigert und die beste Werbung für neue Affiliates ist. Auch die Abwanderungsquote ist geringer, wenn Ihre Affiliates erfolgreich und motiviert sind.
3. Klare Publishervergütung
Eine gute Provision ist natürlich ein hoher Anreiz, um Partner zu gewinnen und zu binden. Aber auch weitere Faktoren spielen eine Rolle. Ihre Partner sind besonders motiviert, das Programm intensiv zu nutzen, wenn die Provisionsmodelle einfach, konsistent und verständlich sind. Es muss klar ersichtlich sein, wie Affiliates ihre Einnahmen maximieren können und wann keine Provision fließt, beispielsweise wie Retouren berücksichtigt werden, und welche Sperrfristen gelten.
Transparenz bei Stornos ist besonders wichtig. Nur wenn die Publisher wissen, warum eine Transaktion storniert wurde, haben sie die Möglichkeit, sich zu verbessern.
4. Perfekter Zeitpunkt der Salesbearbeitung
Der Zeitpunkt der Salesbearbeitung ist enorm wichtig. Wenn der Zeitraum zu kurz ist, dann werden Retouren nicht korrekt berücksichtigt und Sie zahlen als Advertiser Provisionen für Conversions, die anschließend rückabgewickelt werden. Ist der Zeitraum zu lange, dann sind Publisher unzufrieden und fühlen sich womöglich betrogen. Wie lange die perfekte Sperrfrist bis zur Abrechnung ist, hängt von Retourenfristen bzw. Zahlungszeiträumen ab und variiert von Branche zu Branche. Wichtig ist, dass die Provisionen nach Ablauf der Sperrfrist zeitnah bearbeitet werden, damit die Partner an ihr Geld kommen.
Auch die Retourenquoten sind stark branchenabhängig. Bei Fashion ist die Retourenquote beispielsweise höher und kann über 50 Prozent liegen, während sie bei Consumer Electronics keine 20 Prozent erreicht und bei Medien/Büchern nur knapp über 10 Prozent liegt (Retourenforschung Universität Bamberg).
5. Tägliche Performance-Analyse und Fraud-Kontrolle
Ein Affiliate Programm ist ein lebendiges Konstrukt und will gepflegt werden. Die tägliche Kontrolle des Programms ist Pflicht, um Ausreißer und Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen und Publisher dabei zu unterstützen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Ein Publisher, der viele Klicks generiert, aber dabei kaum Sales, spricht womöglich die falsche Zielgruppe an und sollte eventuell vom Programm genommen werden. Ebenso verhält es sich bei Publishern, die viele Sales generieren, von denen aber der Großteil wieder storniert wird. Das könnte auch ein Hinweis auf einen möglichen Betrugsversuch sein.
Bei hohen Umsatzvolumen einzelner Partner ist eine Prüfung der Plausibilität sinnvoll. Nur wenn der Partner über entsprechende Zielgruppen und Reichweiten verfügt, ist eine hohe Performance derart möglich, andernfalls muss auch hier mit Betrug gerechnet werden. Wenn sich negative Entwicklungen der Performance abzeichnen, dann gilt es in jedem Fall, rechtzeitig gegenzusteuern, beispielsweise durch Veränderung des CPO, geänderte Segmentierung oder Ausschluss bzw. Anwerben einzelner Affiliates.
6. Pflege der Conversionrate und Stornoquote
Affiliates werden nur dann Partner eines Advertisers, wenn sich die Partnerschaft für sie lohnt. Die offensichtlichsten Merkmale hierfür sind Conversionrate und Stornoquote. Was können Sie tun, wenn Ihre Conversionrate so niedrig oder die Stornoquote so hoch ist, dass neue Affiliates eine Partnerschaft mit Ihnen von vorneherein ablehnen? Oftmals sind es einzelne Affiliates, die eine schlechtere Käuferklientel aufweisen oder den Schnitt senken. Eine genaue Analyse der Partner gibt Aufschluss darüber, welche Partner gute oder schlechte Kunden haben oder welche Affiliates gar nicht performen. Mit diesen Affiliates sollte die Partnerschaft beendet werden. Zudem lassen sich für relevante Partner besondere Anreize schaffen, beispielsweise eine CPO-Erhöhung bei niedriger Stornoquote oder bei erreichten Umsatzzielen.
Gründe für schlechte Werte können zusätzlich auch im Sortiment, der Landingpage oder den bereitgestellten Werbemitteln des Advertisers liegen.
7. Passende Segmentierung und Anreize
Ein gutes Affiliate Programm schafft Anreize zur Maximierung des Potenzials für jeden Affiliate. Nötig ist hierfür die Segmentierung der Affiliates entsprechend ihrem Leistungspotenzial oder ihrem Geschäftsmodell.
Ein Gutscheinpublisher im Lower Funnel, nahe am Kaufabschluss, sollte als Incentive weniger Provision pro Kauf bekommen als z.B. ein Content-Publisher, der sich eher im Upper Funnel befindet. Grund hierfür ist, dass in den meisten Programmen das „Last-Cookie-Wins-Prinzip“ greift, wodurch Publisher im Upper Funnel möglicherweise durch andere Publisher um ihre Provision gebracht werden können, was hierdurch vermieden wird. Auch Hybrid Modelle für Content Publisher im Upper Funnel sind denkbar, um Anreize für den Initialkontakt zu schaffen. Endkundenincentives dagegen sind besonders für das Segment der Gutscheinpartner wertvoll.
Weiterhin können unterschiedliche Provisionierungen nach den vom Publisher angesprochenen Zielgruppen oder beworbenen Produktkategorien vorgenommen werden oder bei Bedarf Schwerpunkte auf Neu- oder auf Bestandsgruppen gesetzt werden.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Magazin der ad agents.