20 Tipps für bessere Texte
1. Ausrichtung auf die Leserschaft
Informationstexte für die Medien, Unternehmenspublikationen oder das Internet sind erfolgreicher, wenn sie auf die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Leserschaft ausgerichtet sind. Schreiben Sie also so, wie es für diese Zeitung, diesen Newsletter oder diese Website üblich ist.
Tipp: Nehmen Sie die Publikation zur Hand, für die Sie schreiben und orientieren Sie sich an den darin publizierten Texten.
2. Wichtigkeit
Die Grundlage eines Informationstextes ist eine wichtige Information. Das hört sich banal an, ist aber einer der häufigsten Scheiterungsgründe von Informationstexten. Welche Informationen welche Leserschaft Interessieren, das spiegelt die Publikation, in der Sie veröffentlichen wollen.
Tipp: Verfassen Sie nur Informationstexte, wenn Sie auch wichtige Informationen haben. Konstruieren Sie nicht krampfhaft einen Text, nur damit mal wieder was veröffentlicht wird.
3. Information schnell vermitteln
Wie der Name schon sagt, ist die Aufgabe eines Informationstextes, Informationen zu vermitteln. Je schneller der Text diese Aufgabe erfüllt, umso besser ist er. Setzen Sie deshalb alle wichtigen Informationen gleich an den Textanfang.
Tipp: Testen Sie, ob Ihr Text korrekt aufgebaut ist, in dem Sie ihn Satz für Satz von hinten kürzen. Ergibt der Text jeweils noch Sinn und ist die Kerninformation schlussendlich noch enthalten, ist der Textbau korrekt.
4. Aktualität
Die meisten Informationen sind nur so lange interessant, wie sie aktuell sind. Verpassen Sie den idealen Zeitpunkt für Ihren Informationstext nicht. Gerade bei elektronische Medien müssen Sie sehr schnell reagieren.
Tipp: Falls Sie den richtigen Zeitpunkt dennoch verpasst haben, können Sie vielleicht eine zeitunabhängigere Information in den Mittelpunkt stellen. Themen wie Arbeitslosigkeit, Immigration und Alters-Vorsorge beispielsweise sind immer aktuell.
5. Verständlichkeit
Schmeissen Sie gerne mit Fachbegriffen, komplizierten literarischen Bildern und verschachtelten Sätzen um sich? Oder schreiben Sie gerne um den heissen Brei herum? Dann lassen Sie das Texten besser sein. Lesende würden Ihren Text nämlich gerne verstehen und erfahren, worum es überhaupt geht. Schreiben Sie daher so allgemeinverständlich wie möglich.
Tipp: Lassen Sie Ihren Text von Ihrem Neffen, Ihrer Nachbarin oder Ihrer Grossmutter lesen. Ersetzen Sie Worte, die sie nicht verstehen. Haben Sie den Mut, klar zu schreiben.
6. Die W-Fragen
Nur wenn alle W-Fragen beantwortet sind, ist ein Informationstext komplett. Fehlt eine der Fragen, wirkt Ihr Text nicht optimal. Fehlt wer, was, wann oder wo: Der Text lässt sich schlecht einordnen, die Informationen wirken unklar. Fehlt wie oder warum: Der Text hinterlässt Wissensdurst. Fehlt das woher: Der Text wirkt unseriös, unglaubwürdig, da er keine Quellenangabe enthält.
Tipp: Beginnen Sie jeden Informationstext mit der sachlichen Beantwortung der W-Fragen. So vermeiden Sie auch effizient die Angst vor dem weissen Blatt.
7. Über Wahrheit und Ethik
Finden Sie, Wahrheit und Ethik sind aus der Mode gekommen? Dann tragen Sie Ihren Teil dazu bei, den Trend umzukehren. Lassen Sie sich nicht aus Bequemlichkeit, Bitterkeit oder durch Zeitdruck dazu verleiten, halbe Wahrheiten zu verbreiten. Vermeiden Sie verletzende Aussagen.
Tipp: Versetzen Sie sich in diejenigen, die von Ihrem Text betroffen sind. Möchten Sie, dass man derart über Sie und ihre Angelegenheiten schreibt? Wenn nicht, dann lassen Sie es, über andere so zu schreiben.
8. Korrektheit
Nur korrekte Texte sind gute Texte. Ihr Text wirkt glaubwürdiger, wenn alle Namen, Länder, Ortschaften, Daten und Zahlen korrekt geschrieben sind. Überprüfen Sie sie aufs Sorgfältigste, recherchieren Sie gegebenenfalls mit Telefonbuch, Atlas, Lexikon und Unterlagen nach, ob sich kein Fehler eingeschlichen hat.
Tipp: Fachlich anspruchsvolle Textpassagen und Fachbegriffe können Sie auch von einer Fachperson nachkontrollieren lassen. Bitten Sie diese zu prüfen, ob der Text den Sachverhalt richtig vermittelt.
9. Rechtschreibung und Grammatik
Ebenso wie falsch geschriebene Namen lassen auch Tipp- und Rechtschreibfehler Ihren Text schlechter wirken als er unter Umständen ist. Schreiben Sie Ihren Text in einem Textverarbeitungsprogramm mit Rechtschreibeprüfung, schlagen Sie in Zweifelsfällen in einem aktuellen Duden nach oder nehmen Sie ein professionelles Korrektorat in Anspruch.
Tipp: Oft hilft es schon, den Text auszudrucken und durchzulesen. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, Tippfehler am Bildschirm zu erkennen.
10. Die richtige Satzlänge
Wenn Ihre Informationen die Lesenden wirklich interessieren, sind sie auch gewillt, Ihren Text zu lesen. Damit der ganze Text leicht lesbar ist, sollte er flüssig geschrieben sein. Vermeiden Sie lange, verschachtelte Sätze. Achten Sie darauf, bei welchen Textabschnitten Sie beim Lautlesen Ihres Textes ausser Atem geraten oder stolpern und überarbeiten Sie diese. Aber Achtung, auch zu viele kurze Sätze hemmen den Lesefluss, sie wirken stakkatoartig.
Tipp: Einen langen Satz können Sie oft einfach verkürzen, wenn Sie ein Komma durch einen Punkt ersetzen.
11. Aktiv schreiben
Ob Sätze verständlich und flüssig zu lesen sind, hängt nicht nur von ihrer Länge ab. Oft schreiben wir ganz anders, als wir reden. Statt aktiver Sätze bilden wir Monstren mit vielen Hauptwörtern und inaktiven Verben in Sollen-, Wollen- und Haben-Konstruktionen. Versuchen Sie so aktiv und deutlich wie möglich zu schreiben. Ersetzen Sie Hauptwörter durch Verben, streichen Sie die inaktiven Verben und setzen Sie wo immer möglich genau zutreffende, deutliche Begriffe.
Tipp: Stellen Sie sich vor den Spiegel und erklären Sie Ihrem Spiegelbild den zu verbessernden Satz. Und zwar so lange, bis Ihre Aussage treffend und aktiv ist. Dann schreiben Sie das genau so auf.
12. Fremdwörter und Fachbegriffe
Wer in Texten auf Wörter trifft, die er nicht versteht, kann sich ungebildet oder gar dumm fühlen. Um solch negative Gefühle bei der Leserschaft zu vermeiden, sollten Schreibende so wenig Fachbegriffe und Fremdwörter verwenden wie möglich. Natürlich gibt es Texte, bei denen Fachwörter weniger fehl am Platz sind, in Sachtexten beispielsweise. Orientieren Sie sich auch hier an der Publikation, für die Sie Ihren Text geschrieben haben.
Tipp: Lassen sich Fremd- oder Fachwörter nicht vermeiden, erklären Sie sie in Klammern oder einem separaten Kästchen.
13. Übertreibungen und Satzzeichen
Superlative wie schönste, beste, grösste machen den Text unglaubwürdig, weil sie die Nähe zwischen Ihnen als Autor und dem Text erhöhen. Informationstexte sollten immer eine gewisse Distanz aufweisen. Satzzeichen wie Ausrufezeichen und Gedankenstriche sind Regieanweisungen für die Leserschaft. Sie wirken bevormundend. Formulieren Sie den ganzen Text sowie einzelne Sätze so, dass die mündigen Lesenden von selbst wichtigen Informationen besondere Aufmerksamkeit schenken.
14. Titel
Im Idealfall sagt der Titel Ihres Textes schon alles aus. Wenn ein Krimi zu einem Informationstext würde, müsste der Name des Mörders bereits im Titel stehen. Noch besser, wenn Ihr Titel auch noch neugierig auf die weiteren Informationen macht. Doch lieber ein sachlicher, aber korrekter Titel als ein werbekräftiger, der nicht mit den folgenden Informationen übereinstimmt.
Tipp: Setzen Sie erst einen rein sachlichen Titel mit der Hauptaussage über Ihren Text. Überlegen Sie sich danach, wie der Titel attraktiver wirken könnte.
15. Textbau
Alles, was für den Titel gilt, ist auch für die nachfolgenden Textabschnitte wichtig. Schreiben Sie lieber sachlich als krampfhaft lustig oder literarisch. Auch die Zwischentitel müssen unbedingt die Hauptinformation der nachfolgenden Abschnitte spiegeln. Alle Informationen, die zusammenhängen, müssen auch nah beieinander stehen. Sie dürfen nicht über den ganzen Text verteilt werden, sonst fehlen wichtige, vertiefende oder weiterführende Informationen zu einem Themenbereich, wenn der Text gekürzt wird oder Lesende vorzeitig aus dem Text aussteigen.
16. Bild und Bildlegende
Falls Sie Ihren Text bebildern, braucht jedes Bild eine eigene Bildunterschrift mit Quellenangabe. Abgebildete Personen nennen Sie von links nach rechts jeweils mit vollständigem (und korrektem) Vornamen und Namen sowie der Funktion. Auch Infografiken oder Tabellen profitieren von einer erklärenden Bildunterschrift.
Tipp: Wenn Sie eine grössere Gruppe fotografieren, zeichnen Sie auf einem Blatt Papier verschiedene Kreise in der gleichen Anordnung wie die Fotografierten. Setzen Sie in jeden Kreis eine Zahl und notieren Sie sich zu jeder Zahl die benötigten Angaben sofort.
17. Nennung von Personen
Auf jeden Text, den wir vor uns haben, stellt sich unser Auge ein. Bei einem Informationstext erwarten wir andere Textelemente als bei einem Finanzbericht oder dem Telefonbuch. Jeder Text hat sein eigenes Gesetz. Bricht ein Text sein Gesetz, stolpert das Leserauge. Die Gesetze eines Informationstextes leiten sich von den journalistischen Regeln ab. Personen werden bei der ersten Nennung beim Vornamen, Namen und der Funktion genannt, bei jeder weiteren Nennung nur noch mit Namen oder Funktion. Anredeformeln wie Herr oder Frau sowie Doktorentitel werden nicht erwähnt.
18. Geldangaben und Abkürzungen
Auch bei den anderen Textelementen erwartet das Auge beim Informationstext, dass die journalistischen Regeln eingehalten werden. Schreiben Sie also: Rund 10 000 Franken statt Fr. 9875.15; 15 Uhr statt 15.00; 12.30 Uhr statt 12:30 Uhr; 7. März statt 07.03.; beispielsweise statt z.B.; zirka statt ca.; Prozent statt %, Paragraph statt §.
Tipp: Halten Sie die journalistischen Regeln ein, dann färbt die Glaubwürdigkeit journalistischer Texte auf Ihren Informationstext ab.
19. Zitat und Redebericht
Ihr Text wird lebendiger, wenn Sie Zitate in direkter Rede einfügen. Jedes Zitat muss in Anführungs- und Schlusszeichen stehen und soll einer Person zugeordnet werden können. Aber überfüllen Sie Ihren Text auch nicht mit Zitaten. Wechseln Sie zwischen direkter Rede (Meyer sagt: „Ich kündige“), indirekter Rede (Meyer sagte, er kündige) und Redebericht (Meyer habe gekündigt) ab.
Tipp: Zitate erhalten Sie auf Veranstaltungen, in dem Sie Anwesende nach ihrer Meinung fragen. Aber auch bei anderen Texten können Sie einfach telefonisch zusätzliche Meinungen einholen, die Ihren Text bereichern.
20. Quellenangaben
Den meisten Informationstexten geht eine mehr oder weniger umfangreiche Recherche voraus. Ob Sie nun nur schnell eine Information per Internet suchen, in einem Sachbuch nachschlagen oder sich auf Fachartikel beziehen. Knausern Sie nicht bei den Quellenangaben. Jeder Schreibende zieht Fremd-Quellen für die Texte heran. Mit der Quellenangabe weisen Sie sich als verantwortungsbewussten, seriösen Autoren aus. Bei Webtexten gehört der Link zum Quellentext zur Netiquette.
Tipp: Gerade im Online-Bereich bieten Sie Ihren Lesenden mit weiterführenden Links Mehrwert. Auch Lesetipps, Empfehlungen für Veranstaltungen oder Hinweise auf verwandte Beiträge kommen immer gut an.
Informationstexte für die Medien, Unternehmenspublikationen oder das Internet sind erfolgreicher, wenn sie auf die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Leserschaft ausgerichtet sind. Schreiben Sie also so, wie es für diese Zeitung, diesen Newsletter oder diese Website üblich ist.
Tipp: Nehmen Sie die Publikation zur Hand, für die Sie schreiben und orientieren Sie sich an den darin publizierten Texten.
2. Wichtigkeit
Die Grundlage eines Informationstextes ist eine wichtige Information. Das hört sich banal an, ist aber einer der häufigsten Scheiterungsgründe von Informationstexten. Welche Informationen welche Leserschaft Interessieren, das spiegelt die Publikation, in der Sie veröffentlichen wollen.
Tipp: Verfassen Sie nur Informationstexte, wenn Sie auch wichtige Informationen haben. Konstruieren Sie nicht krampfhaft einen Text, nur damit mal wieder was veröffentlicht wird.
3. Information schnell vermitteln
Wie der Name schon sagt, ist die Aufgabe eines Informationstextes, Informationen zu vermitteln. Je schneller der Text diese Aufgabe erfüllt, umso besser ist er. Setzen Sie deshalb alle wichtigen Informationen gleich an den Textanfang.
Tipp: Testen Sie, ob Ihr Text korrekt aufgebaut ist, in dem Sie ihn Satz für Satz von hinten kürzen. Ergibt der Text jeweils noch Sinn und ist die Kerninformation schlussendlich noch enthalten, ist der Textbau korrekt.
4. Aktualität
Die meisten Informationen sind nur so lange interessant, wie sie aktuell sind. Verpassen Sie den idealen Zeitpunkt für Ihren Informationstext nicht. Gerade bei elektronische Medien müssen Sie sehr schnell reagieren.
Tipp: Falls Sie den richtigen Zeitpunkt dennoch verpasst haben, können Sie vielleicht eine zeitunabhängigere Information in den Mittelpunkt stellen. Themen wie Arbeitslosigkeit, Immigration und Alters-Vorsorge beispielsweise sind immer aktuell.
5. Verständlichkeit
Schmeissen Sie gerne mit Fachbegriffen, komplizierten literarischen Bildern und verschachtelten Sätzen um sich? Oder schreiben Sie gerne um den heissen Brei herum? Dann lassen Sie das Texten besser sein. Lesende würden Ihren Text nämlich gerne verstehen und erfahren, worum es überhaupt geht. Schreiben Sie daher so allgemeinverständlich wie möglich.
Tipp: Lassen Sie Ihren Text von Ihrem Neffen, Ihrer Nachbarin oder Ihrer Grossmutter lesen. Ersetzen Sie Worte, die sie nicht verstehen. Haben Sie den Mut, klar zu schreiben.
6. Die W-Fragen
Nur wenn alle W-Fragen beantwortet sind, ist ein Informationstext komplett. Fehlt eine der Fragen, wirkt Ihr Text nicht optimal. Fehlt wer, was, wann oder wo: Der Text lässt sich schlecht einordnen, die Informationen wirken unklar. Fehlt wie oder warum: Der Text hinterlässt Wissensdurst. Fehlt das woher: Der Text wirkt unseriös, unglaubwürdig, da er keine Quellenangabe enthält.
Tipp: Beginnen Sie jeden Informationstext mit der sachlichen Beantwortung der W-Fragen. So vermeiden Sie auch effizient die Angst vor dem weissen Blatt.
7. Über Wahrheit und Ethik
Finden Sie, Wahrheit und Ethik sind aus der Mode gekommen? Dann tragen Sie Ihren Teil dazu bei, den Trend umzukehren. Lassen Sie sich nicht aus Bequemlichkeit, Bitterkeit oder durch Zeitdruck dazu verleiten, halbe Wahrheiten zu verbreiten. Vermeiden Sie verletzende Aussagen.
Tipp: Versetzen Sie sich in diejenigen, die von Ihrem Text betroffen sind. Möchten Sie, dass man derart über Sie und ihre Angelegenheiten schreibt? Wenn nicht, dann lassen Sie es, über andere so zu schreiben.
8. Korrektheit
Nur korrekte Texte sind gute Texte. Ihr Text wirkt glaubwürdiger, wenn alle Namen, Länder, Ortschaften, Daten und Zahlen korrekt geschrieben sind. Überprüfen Sie sie aufs Sorgfältigste, recherchieren Sie gegebenenfalls mit Telefonbuch, Atlas, Lexikon und Unterlagen nach, ob sich kein Fehler eingeschlichen hat.
Tipp: Fachlich anspruchsvolle Textpassagen und Fachbegriffe können Sie auch von einer Fachperson nachkontrollieren lassen. Bitten Sie diese zu prüfen, ob der Text den Sachverhalt richtig vermittelt.
9. Rechtschreibung und Grammatik
Ebenso wie falsch geschriebene Namen lassen auch Tipp- und Rechtschreibfehler Ihren Text schlechter wirken als er unter Umständen ist. Schreiben Sie Ihren Text in einem Textverarbeitungsprogramm mit Rechtschreibeprüfung, schlagen Sie in Zweifelsfällen in einem aktuellen Duden nach oder nehmen Sie ein professionelles Korrektorat in Anspruch.
Tipp: Oft hilft es schon, den Text auszudrucken und durchzulesen. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, Tippfehler am Bildschirm zu erkennen.
10. Die richtige Satzlänge
Wenn Ihre Informationen die Lesenden wirklich interessieren, sind sie auch gewillt, Ihren Text zu lesen. Damit der ganze Text leicht lesbar ist, sollte er flüssig geschrieben sein. Vermeiden Sie lange, verschachtelte Sätze. Achten Sie darauf, bei welchen Textabschnitten Sie beim Lautlesen Ihres Textes ausser Atem geraten oder stolpern und überarbeiten Sie diese. Aber Achtung, auch zu viele kurze Sätze hemmen den Lesefluss, sie wirken stakkatoartig.
Tipp: Einen langen Satz können Sie oft einfach verkürzen, wenn Sie ein Komma durch einen Punkt ersetzen.
11. Aktiv schreiben
Ob Sätze verständlich und flüssig zu lesen sind, hängt nicht nur von ihrer Länge ab. Oft schreiben wir ganz anders, als wir reden. Statt aktiver Sätze bilden wir Monstren mit vielen Hauptwörtern und inaktiven Verben in Sollen-, Wollen- und Haben-Konstruktionen. Versuchen Sie so aktiv und deutlich wie möglich zu schreiben. Ersetzen Sie Hauptwörter durch Verben, streichen Sie die inaktiven Verben und setzen Sie wo immer möglich genau zutreffende, deutliche Begriffe.
Tipp: Stellen Sie sich vor den Spiegel und erklären Sie Ihrem Spiegelbild den zu verbessernden Satz. Und zwar so lange, bis Ihre Aussage treffend und aktiv ist. Dann schreiben Sie das genau so auf.
12. Fremdwörter und Fachbegriffe
Wer in Texten auf Wörter trifft, die er nicht versteht, kann sich ungebildet oder gar dumm fühlen. Um solch negative Gefühle bei der Leserschaft zu vermeiden, sollten Schreibende so wenig Fachbegriffe und Fremdwörter verwenden wie möglich. Natürlich gibt es Texte, bei denen Fachwörter weniger fehl am Platz sind, in Sachtexten beispielsweise. Orientieren Sie sich auch hier an der Publikation, für die Sie Ihren Text geschrieben haben.
Tipp: Lassen sich Fremd- oder Fachwörter nicht vermeiden, erklären Sie sie in Klammern oder einem separaten Kästchen.
13. Übertreibungen und Satzzeichen
Superlative wie schönste, beste, grösste machen den Text unglaubwürdig, weil sie die Nähe zwischen Ihnen als Autor und dem Text erhöhen. Informationstexte sollten immer eine gewisse Distanz aufweisen. Satzzeichen wie Ausrufezeichen und Gedankenstriche sind Regieanweisungen für die Leserschaft. Sie wirken bevormundend. Formulieren Sie den ganzen Text sowie einzelne Sätze so, dass die mündigen Lesenden von selbst wichtigen Informationen besondere Aufmerksamkeit schenken.
14. Titel
Im Idealfall sagt der Titel Ihres Textes schon alles aus. Wenn ein Krimi zu einem Informationstext würde, müsste der Name des Mörders bereits im Titel stehen. Noch besser, wenn Ihr Titel auch noch neugierig auf die weiteren Informationen macht. Doch lieber ein sachlicher, aber korrekter Titel als ein werbekräftiger, der nicht mit den folgenden Informationen übereinstimmt.
Tipp: Setzen Sie erst einen rein sachlichen Titel mit der Hauptaussage über Ihren Text. Überlegen Sie sich danach, wie der Titel attraktiver wirken könnte.
15. Textbau
Alles, was für den Titel gilt, ist auch für die nachfolgenden Textabschnitte wichtig. Schreiben Sie lieber sachlich als krampfhaft lustig oder literarisch. Auch die Zwischentitel müssen unbedingt die Hauptinformation der nachfolgenden Abschnitte spiegeln. Alle Informationen, die zusammenhängen, müssen auch nah beieinander stehen. Sie dürfen nicht über den ganzen Text verteilt werden, sonst fehlen wichtige, vertiefende oder weiterführende Informationen zu einem Themenbereich, wenn der Text gekürzt wird oder Lesende vorzeitig aus dem Text aussteigen.
16. Bild und Bildlegende
Falls Sie Ihren Text bebildern, braucht jedes Bild eine eigene Bildunterschrift mit Quellenangabe. Abgebildete Personen nennen Sie von links nach rechts jeweils mit vollständigem (und korrektem) Vornamen und Namen sowie der Funktion. Auch Infografiken oder Tabellen profitieren von einer erklärenden Bildunterschrift.
Tipp: Wenn Sie eine grössere Gruppe fotografieren, zeichnen Sie auf einem Blatt Papier verschiedene Kreise in der gleichen Anordnung wie die Fotografierten. Setzen Sie in jeden Kreis eine Zahl und notieren Sie sich zu jeder Zahl die benötigten Angaben sofort.
17. Nennung von Personen
Auf jeden Text, den wir vor uns haben, stellt sich unser Auge ein. Bei einem Informationstext erwarten wir andere Textelemente als bei einem Finanzbericht oder dem Telefonbuch. Jeder Text hat sein eigenes Gesetz. Bricht ein Text sein Gesetz, stolpert das Leserauge. Die Gesetze eines Informationstextes leiten sich von den journalistischen Regeln ab. Personen werden bei der ersten Nennung beim Vornamen, Namen und der Funktion genannt, bei jeder weiteren Nennung nur noch mit Namen oder Funktion. Anredeformeln wie Herr oder Frau sowie Doktorentitel werden nicht erwähnt.
18. Geldangaben und Abkürzungen
Auch bei den anderen Textelementen erwartet das Auge beim Informationstext, dass die journalistischen Regeln eingehalten werden. Schreiben Sie also: Rund 10 000 Franken statt Fr. 9875.15; 15 Uhr statt 15.00; 12.30 Uhr statt 12:30 Uhr; 7. März statt 07.03.; beispielsweise statt z.B.; zirka statt ca.; Prozent statt %, Paragraph statt §.
Tipp: Halten Sie die journalistischen Regeln ein, dann färbt die Glaubwürdigkeit journalistischer Texte auf Ihren Informationstext ab.
19. Zitat und Redebericht
Ihr Text wird lebendiger, wenn Sie Zitate in direkter Rede einfügen. Jedes Zitat muss in Anführungs- und Schlusszeichen stehen und soll einer Person zugeordnet werden können. Aber überfüllen Sie Ihren Text auch nicht mit Zitaten. Wechseln Sie zwischen direkter Rede (Meyer sagt: „Ich kündige“), indirekter Rede (Meyer sagte, er kündige) und Redebericht (Meyer habe gekündigt) ab.
Tipp: Zitate erhalten Sie auf Veranstaltungen, in dem Sie Anwesende nach ihrer Meinung fragen. Aber auch bei anderen Texten können Sie einfach telefonisch zusätzliche Meinungen einholen, die Ihren Text bereichern.
20. Quellenangaben
Den meisten Informationstexten geht eine mehr oder weniger umfangreiche Recherche voraus. Ob Sie nun nur schnell eine Information per Internet suchen, in einem Sachbuch nachschlagen oder sich auf Fachartikel beziehen. Knausern Sie nicht bei den Quellenangaben. Jeder Schreibende zieht Fremd-Quellen für die Texte heran. Mit der Quellenangabe weisen Sie sich als verantwortungsbewussten, seriösen Autoren aus. Bei Webtexten gehört der Link zum Quellentext zur Netiquette.
Tipp: Gerade im Online-Bereich bieten Sie Ihren Lesenden mit weiterführenden Links Mehrwert. Auch Lesetipps, Empfehlungen für Veranstaltungen oder Hinweise auf verwandte Beiträge kommen immer gut an.