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8 Trends für Online-Videos

Beim Versuch, Zuschauer an sich zu binden, werden einige Anbieter ganz neue Wege gehen.
Ooyala | 30.01.2018
8 Trends für Online-Videos © Pixabay / StockSnap
 
Kommentar von Jim O'Neill, Principal Analyst, Ooyala

Die digitale Medien- und Entertainmentbranche ist weiterhin in konstantem Wandel. Neue Streaming-Angebote werden auf den Markt kommen, sich zusammenschließen oder auch verschwinden. Beim Versuch, Zuschauer an sich zu binden, werden einige Anbieter ganz neue Wege gehen: Das bleibt nicht ohne Folgen, sondern wird sich auf die gesamte Medienbranche auswirken. Jim O’Neill, Principal Analyst bei Ooyala, erwartet in der Branche einige spannende Entwicklungen für 2018:


1. VR & AR: Endlich der Durchbruch?


Augmented Reality (AR) wird dank Investitionen von Apple (ARKit), Facebook (Camera Effects Platform) und Google (ARCore) dieses Jahr richtig in Fahrt kommen. Für die Virtual-Reality-Technologie werden die Olympischen Winterspiele wichtig sein. Diese Veranstaltung soll die VR-Welt deutlich vergrößern, da Unternehmen zunehmend von klobigem 3-D-Zubehör abkommen. Das Jahr 2018 wird mehr leichte, Google-Glass-artige Wearables sowie Anzüge, in denen man Temperaturen oder sogar Schmerzen fühlen kann, bringen.


2. OTT wird weiter wachsen und die Konkurrenz für Netflix immer größer:


Auch wenn Netflix großen Anstieg bei seinen Abonnentenzahlen verzeichnet, wachsen andere OTT-Anbieter unbemerkt mit. Abo-basierte Streaming-Dienste mit einem Nischenangebot, das Netflix eben nicht anbietet, werden immer größer. Das beinhaltet lokale Inhalte ebenso wie Sport- und Event-Content.


3. Mobile Videoaufrufe nehmen weiter zu:


In Q3 2017 wurden 58 Prozent aller Videos mobil aufgerufen. Damit stiegen sie auch im sechsten aufeinanderfolgenden Quartal an. In diesem Jahr wird dieser Anteil die 60-Prozent-Marke knacken, da mehr Mobilfunkanbieter OTT-Inhalte anbieten. Ihr Angebot umfasst dabei sowohl Abo-basierte Modelle als auch anzeigengestützte Formate. Begünstigt wird die Entwicklung davon, dass mobiles Datenvolumen weltweit immer preiswerter wird.

4. Amazon experimentiert mit Sport-Content:


Amazon hat es sich angeblich 50 Millionen US-Dollar kosten lassen, diese Saison elf Spiele der NFL streamen zu dürfen. Im Vergleich zu dem, was Amazon für dieses Jahr ausgeben könnte, sind das aber nur Peanuts. Der Internetriese macht sich auf, das Geschäft mit Sport-Content aufzumischen. 2018 werden die Übertragungsrechte für die britische Premier League neu vergeben. Beim letzten Mal wurden dafür fast sechs Milliarden Euro fällig – dieses Mal wird der Preis noch höher sein. Angeblich erwägt Amazon, bei den Rechten mitzubieten.

5. Die Kosten für Content werden schwindelerregende Höhen erreichen:


Netflix plant für 2018 Ausgaben von acht Milliarden US-Dollar für Content, Amazon fast fünf Milliarden US-Dollar und HBO zwei Milliarden. Apple ist bereit, mindestens eine Milliarde US-Dollar auszugeben, genau wie Facebook. Zählt man Sportinhalte dazu, könnten die Zahlen sogar noch steigen. Die Ausgaben für Content werden weiter ansteigen und vom Wettbewerb unter den Anbietern weiter verstärkt.

6. Der langsame Untergang traditioneller Werbung:


Die Werbebranche hat endlich erkannt, dass die Zukunft in interaktiver Werbung und gesponserten Programmen liegt. Bald sehen wir grundlegende Veränderungen im Konsum von Werbung. Das bedeutet weniger Werbung auf werbefinanzierten Webseiten, besseres Targeting und ansprechendere Kampagnen, die Daten und neue Technologien einsetzen.

7. Daten, Artificial Intelligence (AI) & Machine Learning setzen sich durch:


Immer mehr Geräte nutzen Sprachsteuerung, um Nutzern geeignete Inhalte zu liefern. Apples Siri, Google Home und Amazons Alexa nutzen alle AI und Machine Learning, um das zu finden, was Zuschauer gerne sehen wollen, ohne dass diese Titel, Namen oder Genre eingeben müssen. AI wird aber nicht nur Content Discovery und -Empfehlungen verbessern: Unternehmen sehen die Ergebnisse gezielter Werbemaßnahmen auf mobilen Geräten, die nicht nur Zuhause genutzt werden.


8. Mehr Fusionen bei Medienunternehmen:


In den USA will der Telekommunikationsriese AT&T das Medienimperium Time Warner übernehmen. Das wird aber nicht der einzige Megadeal bleiben: Disney wird Teile von 21st Century Fox übernehmen. Diesen Deals werden vermutlich weitere Fusionen folgen, um den unstillbaren Hunger der Zuschauer nach neuem Content zu befriedigen.