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Product Sites: Digitale Markeninszenierung

Handlungsempfehlungen für Einzelhändler und Online-Shop-Betreiber
TWT Group GmbH | 27.06.2013
Produkte, die interessant und ansprechend präsentiert werden, fallen ins Auge der potenziellen Kunden – ganz egal ob offline oder online. Genauso wie ein Einzelhändler sein Schaufenster dekoriert und seine Produkte erlebbar macht, muss auch der Online-Shop-Betreiber versuchen, seine Angebote digital in Szene zu setzen. Dabei sollte aber die Funktionalität im Gleichklang mit Designaspekten stehen. Denn wer würde im Geschäft schon gern Schuhe kaufen, die unerreichbar unter der Decke hängen?

Betreiber von Onlineshops müssen bei der Gestaltung ihrer Produktseiten zwei Gruppen von Website-Besuchern “bedienen”: Auf der einen Seite sind es die Spider der Suchmaschinen, die Daten sammeln, um ihre Website-Rankings ständig zu aktualisieren. Auf der anderen Seite sind es natürlich die potenziellen Käufer, die die für sie relevanten Produkte suchen und meist nicht mehr auf der Homepage, sondern durch Suchmaschinen direkt auf der Produktseite landen. Hier finden SieTipps, wie Sie auf einer optimierten Produktseite beide Aspekte – Design und Suchmaschinen-Optimierung – erfolgreich umsetzen können.

Beschriftung optimieren – Suchergebnisse verbessern
Die Optimierung der Webseite für natürliche Suchergebnisse hat nicht zwangsläufig den kompletten Onlineshop-Relaunch oder das Umschreiben aller Inhalte zur Folge. Ein valides HTML, eindeutige Überschriften mit dem Keyword der Seite und klare Kategorienamen, die suchwortspezifisch sind, reichen als erste Schritte oftmals aus. Falls notwendig kann auch ein Glossar oder eine Frage-Antworten-Liste eingebunden werden.

Mehr Link Juice für neue Produkte
Alte Produktseiten sollten auf neue umgeleitet werden. So kann man die Kraft von eingehenden Links erhalten und versorgt neue Produkte des Shops mit “Link Juice”. Zudem vermeidet man, dass Besucher den Shop enttäuscht wieder verlassen, weil die Seite nicht aufzufinden war.

Einzigartige Produktbeschreibungen
Aussagekräftige und mehrwertbietende Produktbeschreibungen wirken sich positiv auf das Suchmaschinenranking und die Kauflust aus. Zu technische oder formelle Aussagen sollten vermieden werden, denn zu künstlich erscheinende Produktdaten sind Google nicht “unique” genug und werden schlechter gelistet. Eine optimale Produktbeschreibung umfasst idealerweise ca. 200 Wörter und beinhaltet die Einstiegs-Keywords. Dabei sollte mit dem Keyword-Einsatz nicht übertrieben werden. Zu viele Key-words können zu Keyword-Stuffing und damit zu einem schlechteren Ranking führen.

Gestaltung von Produktseiten
Hat ein User nun durch ein hohes Suchmaschinen-Ranking den Weg auf Ihre Produktseite gefunden, sollte sie so gestaltet sein, dass sie Kunden zum Kauf anregt und somit eine hohe Konversionsrate generiert. Hinsichtlich der Gestaltung ergeben sich folgende Aspekte, die beachtet werden sollten:

Mehr Usability für den Nutzer
Der einfachste Weg die Konversionsrate zu erhöhen ist, sich zu vergewissern, dass Shop-Besucher eine Bestellung so einfach und komfortabel wie möglich durchführen können. Sind Warenkorb- und Check-Out-Funktion nutzerfreundlich und übersichtlich angeordnet? Gibt es mögliche Barrieren oder überflüssige Elemente, die zu einem Abbruch des Bestellvorgangs führen können? Mit Hilfe einer geeigneten Web Analytics-Software können Ausstiegspunkte der Besucher identifiziert und Optimierungsmöglichkeiten analysiert werden. Hier ist es auch wichtig, den Nutzer visuell und textlich zu führen, um die Navigation auf der Seite zu erleichtern.

Dies kann zum Beispiel durch die Positionierung der Produktsuche im oberen Bereich der Seite, eine nutzerfreundliche, leicht lesbare Typo und einen klaren “Call-to-Action” erreicht werden. Eine Live Chat-Funktion für unmittelbare Fragen und Probleme hilft ebenfalls, die Abbruchquote zu verringern und bietet einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für die Kunden. Für kleinere Online-Shops sind solche Beratungsfunktionen unter Umständen nicht realisierbar. Aber durch die Platzierung eines Call-back-Buttons sowie eine direkte Kontaktmöglichkeit an zentraler Stelle auf der Produktseite können sie dem Kunden schnell Hilfemöglichkeiten bieten.

Visuelle Vielfalt hilft bei der Entscheidung
Neben den vielen Vorteilen eines Online-Shops muss der Shop-Betreiber einen wesentlichen Nachteil gegenüber des Einzelhändlers kompensieren: Die Produkte können nicht angefasst und begutachtet werden. Der Käufer muss sich einzig und allein auf Produktbilder und -beschreibungen verlassen. Qualitativ hochwertige Bilder aus allen Blickwinkeln und mit Zoom-funktion ermöglichen ein umfassendes Bild des Produkts, seiner Beschaf-fenheit und des Materials und erleichtern die Kaufentscheidung. Optimal sind hierbei auch 360°-Darstellungen, in denen der Nutzer das Produkt nach Wunsch drehen und wenden kann. Auch Produktvideos oder Avatare helfen, dem User einen visuellen Eindruck des Produktes zu vermitteln. So wird die Produktauswahl zum Erlebnis und das Produkt wird richtig in Szene gesetzt.

Vertrauen schaffen
User möchten in Shops einkaufen, die sie für vertrauenswürdig halten. Genauso wie im stationären Handel, wo Mundpropaganda ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, vertrauen auch Online-Shopper gerne auf Empfehlungen und Bewertungen von anderen Kunden. Auch Gütesiegel können auf Produktseiten platziert werden, um die Vertrauenswürdigkeit des Shops hervorzuheben.

Kaufanreize durch Teaser und Individualisierung
Befindet sich der Kunde schon einmal auf der Produktseite, sollte er Anreize erhalten, weitere Seiten und Produkte zu entdecken. Diverse Cross- und Up-Selling-Features erhöhen die Konversionsrate und füllen den Warenkorb. Das Einblenden von ähnlichen Produkten oder deutlich gekenn-zeichnete Rabattaktionen bieten zusätzliche Kaufanreize und verlängern die Verweildauer im Shop. Wo es möglich ist, sollten Shops Individualisierungsmöglichkeiten anbieten. Warum nicht Material, Farbe und Design individuell zusammenstellen lassen und so Kunden stärker emotional an die Marke binden und ein kreatives Image präsentieren? Menschen wollen einzigartig sein und sich individuell präsentieren.

Twittern, Liken, Mailen – Social Media im Shop
Social Media Plugins gehören mittlerweile schon zum Standard auf Pro-duktseiten. Kunden können Produkte liken, Produktbilder verbreiten sich über Pinterest oder Rabattaktionen werden über Twitter schnell weiterge-zwitschert. Auch sollte jede Produktseite über einen “Email a Friend”-Button verfügen, um interessante Produkte schnell an die beste Freundin zu verschicken.

Man kann das Raster einer idealen Shop-Produktseite nicht auf alle Branchen gleich anwenden. Da jedes Produkt andere Eigenheiten hat, sollte die Seite individuell daran und an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Jedoch gilt es, die grundsätzlichen Faktoren zu beachten, die den Nutzerfluss unterstützen. Dem potenziellen Käufer sollen alle Informationen mit an die Hand gegeben werden, die er für seine Kaufentscheidung benötigt. Denn sobald etwas fehlt oder er gegenüber dem Kauf unsicher ist, ist die Gefahr groß, dass man ihn verliert.

Weitere Informationen unter: www.twt.de/news/blog/product-sites-digitale-markeninszenierung.html