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Mentale und emotionale Stärke im Sport

"Mensch, was war denn das?!“ Der Trainer schüttelte bedauernd den Kopf, nachdem der Wettkampf vorbei war und Peter S. erschöpft in der Umkleide saß.
Antje Heimsoeth | 04.02.2013
Mentale und emotionale Stärke entwickeln!

Vielen Sportlern, selbst erfahrenen, geht es so wie Peter S. Sie sind frustriert über ihre Misserfolge, verpatzte Wettkämpfe oder Turniere. Sie leiden unter Versagensängsten, sind verkrampft und verspannt im Training, ihre Leistung stagniert ohne ersichtlichen Grund oder sie können ihre Potentiale nicht voll ausschöpfen. Sie wünschen sich Lob, Anerkennung und Unterstützung von außen. Sie haben Angst vor weiteren Stürzen und Verletzungen oder leiden unter Konflikten in der Mannschaft bzw. unter kritischen Kommentaren aus ihrem Umfeld zu ihrer Trainingsleistung. Oder es geht ihnen so, wie es mir neulich ein talentierter Tischtennisspieler schilderte: „Leider habe ich seit einiger Zeit das Problem, dass ich mitten im Spiel meine ganze Konzentration verliere. Ab dem dritten Satz ist alles weg und ich treffe nichts mehr, und das in jedem Spiel."

Mentalcoaching wird leider als Lösungsweg bei solchen Problemen oft vernachlässigt, obwohl man manchmal mit einigen wenigen mentalen Techniken die eigene Leistung mehr steigern kann, als es jede weitere Trainingswoche könnte. Ich arbeite seit vielen Jahren als Sportmentaltrainerin mit Amateuren und Spitzensportlern (ich war 2012 auf der Olympiade in London) zusammen. Im Laufe der Zeit habe ich schon die erstaunlichsten Entwicklungen von entmutigten, unzufriedenen und von Misserfolgen geplagten Sportlern zu selbstbewussten, zufriedenen und erfolgreichen Athleten erlebt. Ihr „Geheimnis“? Es gibt keines. Sie haben lediglich an ihrer mentalen und emotionalen Stärke gearbeitet.

Was ist Mentaltraining?

mental:
[lateinisch] die psychischen Vorgänge (Denken und Vorstellen) betreffend. (www.wissen.de)
men-tal:
[Adj., o.Steig.] zum Geist gehörend, den Geist betreffend, geistig, (nur) in Gedanken (nach www.wissen.de)
Training ['trɛi-; das; englisch]


Der Sportpsychologe Hans Eberspächer (2004, S. 73) definiert Mentaltraining als das „planmäßig wiederholte, systematische, bewusste und kontrollierte Optimieren von Vorstellungen eines Eigenzustandes, seiner Handlung und/oder seines Weges ohne gleichzeitig praktische Ausführung.“ Mentales Training ist die gedankliche Vorbereitung, ein Hineingehen in eine Situation im Vorfeld. Es ist belegt, dass mental gut vorbereitete Sportler erfolgreicher sind als solche, die ausschließlich aufs herkömmliche Training setzen.

Einen guten, einführenden Überblick über die zentralen Themen, die Vorteile, Nutzen und Grenzen des Mentalen Trainings im Sport finden Sie auf meiner Website unter http://www.sportmentaltraining.eu/Sportmentaltraining.html.

Nur wer bereit ist, ausgetretene und alte Pfade zu verlassen, sich auf Neues einzulassen, wird erfolgreich sein und sich verbessern. Die wichtigste Erkenntnis, die Sportler aus dem Mentaltraining mitnehmen können, ist: Fast alles, auch Niederlagen, nehmen ihren Ausgangspunkt in unserem Kopf, unserem Denken. Wir haben es damit selbst in der Hand, ob wir gewinnen oder nicht!

In der nächsten Folge nehme ich Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch ihren Kopf. Wir erforschen, welchen Einfluss Ihre Gedanken und Einstellungen auf Ihre sportlichen Leistungen haben. Die Tipps und Übungen zu einem anderen Umgang mit Ihren Gedanken können Sie sofort umsetzen – wie alle Anleitungen, die ich Ihnen in dieser Serie mit auf den Weg gebe.