Kalifornien lässt Tote nur mit Einwilligung wieder auferstehen
- AB 1836 erfordert Einwilligung der Erben für digitale Abbilder verstorbener Künstler
- Der Gesetzesentwurf folgt AB 2602, der ähnliche Regelungen für lebende Schauspieler vorsieht
- Die Maßnahme zielt darauf ab, Urheberrechte im digitalen Zeitalter besser zu schützen
Kalifornien hat mit der Verabschiedung des Gesetzes AB 1836 einen bedeutenden Schritt zur Regulierung der Nutzung digitaler Abbilder von verstorbenen Künstlern gemacht. Dieses neue Gesetz erfordert von Filmstudios und anderen Medienproduzenten, dass sie die Zustimmung der Erben einholen, bevor sie digitale Repliken von verstorbenen Schauspielern in ihren Produktionen verwenden. Diese Regelung tritt in Kraft parallel zu AB 2602, welches ähnliche Anforderungen für lebende Künstler stellt und verdeutlicht, wie ernst Kalifornien den Schutz der Künstlerrechte im digitalen Zeitalter nimmt.
Die American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) hat sich entschieden für das Gesetz eingesetzt und beschreibt es als einen wesentlichen Fortschritt für den Schutz der digitalen Rechte von Künstlern. Die Organisation betont, wie wichtig es ist, klare rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um die unbefugte Nutzung digitaler Abbilder zu verhindern. Diese gesetzgeberische Initiative reflektiert die wachsende Besorgnis über die ethischen und rechtlichen Implikationen der digitalen Reproduktion von Künstlern, insbesondere wenn diese bereits verstorben sind.
Abgesehen von den rechtlichen Vorteilen bringt AB 1836 jedoch auch praktische Herausforderungen mit sich. Die Bestimmung der zuständigen Erben für die Genehmigung digitaler Abbilder könnte kompliziert werden und stellt Fragen zur Umsetzung des Gesetzes auf. Nichtsdestotrotz positioniert sich Kalifornien durch dieses Gesetz als Vorreiter im Bereich der Mediengesetzgebung und zeigt, wie wichtig es ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen an die sich schnell entwickelnde digitale Landschaft anzupassen.