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Unternehmen prüfen Kosten-Nutzen-Verhältnis ihrer Compliance-Strategien

Die Finanzinstitute in Europa stellen in Zeiten enger Budgets ihre Compliance-Maßnahmen auf den Prüfstand. Als besonders kosteneffizent werden dabei von den Sicherheitsexperten das Vieraugenprinzip (66 Prozent), die Funktionstrennung (58 Prozent) und die interne Revision (50 Prozent) eingeschätzt. Diese drei Maßnahmen mit den dazu beschriebenen Detailprozessen rangieren zudem in der Wirksamkeit an oberster Stelle. Mehr als zwei Drittel der Sicherheitsexperten bescheinigen diesen Abwehrmaßnahmen eine hohe Effektivität in der Kriminalitätsprävention. Das ist das Ergebnis der Studie „Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche“, die von Steria Mummert Consulting erstellt wurde.

In der aktuell wirtschaftlich angespannten Situation wird zusätzlicher Druck auf die Compliance-Budgets ausgeübt. Wie bei allen regulären Geschäftsaktivitäten auch, wird das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Abwehrstrategien überprüft. Ergebnis: Den drei wirksamsten Compliance-Maßnahmen wird von knapp 60 Prozent der Sicherheitsexperten gleichzeitig die beste Wirtschaftlichkeit attestiert. Zudem halten 56 Prozent der Befragten die Kontenüberwachung in der Betrugsprävention für sehr kosteneffizient. Der Wirksamkeit dieser Maßnahme wird jedoch eine schwächere Note erteilt. Während den drei kosteneffizientesten Maßnahmen von rund 70 Prozent der Sicherheitsexperten auch eine große Wirkung auf die gesteckten Compliance-Ziele zugeschrieben wird, liegt die IT-Überwachung von Konten und Transaktionen nur bei 56 Prozent. Das Gleiche gilt für die Anwendung des Know-your-Customer-Prinzips, also der guten Kenntnis des Kunden. 40 Prozent der Befragten sind mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Maßnahmen zufrieden, aber nur knapp jeder Zweite bescheinigt eine hohe Wirksamkeit bei der Abwehr krimineller Gefahren.

Alle genannten Compliance-Maßnahmen zeigen, dass Unternehmen bereits mit relativ kosteneffizienten und bekannten Mitteln eine Grundabsicherung gegen Wirtschaftskriminalität vornehmen können. Um Synergien auszuschöpfen, sollten die Unternehmen jedoch besonders auf die Schnittstellen der einzelnen Maßnahmen achten. So sehen beispielsweise 96 Prozent der Befragten in der Geldwäscheprävention eine Aufgabe, die durch die Verknüpfung einzelner Compliance-Teilbereiche kostengünstig zu lösen ist. Als wichtiger Stolperstein für den weiteren Ausbau der Compliance-Vernetzung werden von jedem zweiten Unternehmen inkompatible IT-Syteme genannt. 45 Prozent bemängeln unzureichendes Know-how.

Hintergrundinformationen
Die Studie „Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche“ unter europäischen Banken und Finanzinstituten wurde von Steria Mummert Consulting im Mai 2009 abgeschlossen. Dabei wurden in den 22 Ländern des geografischen Europa außerhalb Deutschlands die jeweiligen Top-10-Institute auf Basis des Umsatzes ausgewählt.



Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de