Konsumklima bleibt robust
Nürnberg, 27. April 2009 – Der schweren Wirtschaftskrise zum Trotz bleibt die Stimmung der Verbraucher auch im April dieses Jahres stabil. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen kön-nen nach leichten Einbußen im Vormonat sogar wieder etwas zulegen. Die Anschaffungsneigung schwächt sich zwar leicht ab, kann aber ihr gutes Niveau insgesamt beibehalten. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 2,5 Zählern im April für Mai ebenfalls 2,5 Punkte und zeigt sich damit angesichts der anhaltenden Hiobsbotschaften erstaunlich robust.
Kaufkraftstärkende Faktoren, wie eine niedrige Inflation, geringe Energiepreise sowie steigende Renten sowie erste vereinzelte Anzeichen, die auf eine konjunkturelle Trendwende zum Jahresende hoffen lassen, sorgen offenbar dafür, dass sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen im April 2009 zulegen können. Die Anschaffungsneigung behält ihr bislang überdurchschnittlich gutes Niveau nahezu bei und muss nur bescheidene Verluste hinnehmen. Folglich indiziert der Konsumklima-Indikator auch für Mai eine stabile Konsumstimmung. Allerdings dürften die düsteren Prognosen im aktuellen Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute, die unter anderem mit einer Schrumpfung der deutschen Wirtschaft um 6 Prozent im Jahr 2009 rechnen, in den kommenden Monaten zu einer erheblichen Belastungsprobe für die Verbraucherstimmung führen.
Konjunkturerwartung: Zugewinne auf sehr niedrigem Niveau
Nach mäßigen Verlusten im März dieses Jahres gewinnt die Konjunkturerwartung im April wieder 1,6 Punkte hinzu. Damit weist der Indikator aktuell -31,2 Punkte auf.
Der Konjunkturpessimismus ist immer noch sehr ausgeprägt. Die Talfahrt des Indikators, die Mitte 2007 einsetzte und bis Anfang dieses Jahres anhielt, scheint jedoch langsam zu einem Ende zu kommen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass erste vereinzelte Meldungen in den Medien darauf hindeuten, dass die Konjunktur ihren Absturz in absehbarer Zeit stoppen kann und zum Jahresende 2009 zumindest eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung möglich erscheint. Und auch die Unternehmen gehen zunehmend davon aus, dass konjunkturell das Schlimmste überstanden sein dürfte, wie die aktuelle Besserung des ifo-Geschäftsklimas belegt.
Einkommenserwartung: kann wieder zulegen
Nach den minimalen Verlusten aus dem Vormonat gewinnt die Einkommenserwartung aktuell 3,4 Punkte hinzu und weist nun -8 Zähler auf. Damit ist auch die bisherige Bilanz für das Jahr 2009 im Hinblick auf die Einkommensaussichten durchaus positiv zu werten: Seit dem Tief im Januar hat sich der Indikator um 12,5 Punkte erholt.
Wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist sicherlich das überaus ruhige Preisklima in der Bundesrepublik. So betrug die Inflationsrate im März dieses Jahres nur noch 0,5 Prozent, was in erster Linie auf rückläufige Preise bei Energie und einigen Nahrungsmitteln zurückzuführen ist. Dies stärkt die Kaufkraft der Konsumenten. Zudem steht inzwischen auch für die Rentner fest, dass sie in diesem Jahr auf eine Erhöhung ihrer gesetzlichen Bezüge vertrauen können. Im Osten Deutschlands bekommen sie ab 1. Juli 3,4 Prozent mehr Bezüge, im Westen sind es 2,4 Prozent. Auch dies hat sicherlich eine stabilisierende Wirkung auf die Einkommensaussichten.
Anschaffungsneigung: gutes Niveau bleibt erhalten
Die Anschaffungsneigung verteidigt auch im April ihr gutes Niveau. Zwar verzeichnet der Indikator ein Minus von 1,5 Punkten. Mit dem aktuellen Wert von 12,4 Zählern liegt er jedoch gut 17 Punkte höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Neben der moderaten Preisentwicklung sorgen auch die finanziellen Anreize aus dem Konjunkturpaket II dafür, dass die Konsumneigung der Verbraucher konstant bleibt. Vor allem die Abwrackprämie für Autos, die von einer Reihe von Herstellern noch durch weitere Vergünstigungen ergänzt wird, hält die Konsumenten offenbar bei Laune. Zumal diese Form des Kaufanreizes inzwischen auch von anderen Branchen für deren Produkte übernommen wird. Damit können sich die Konsumenten weiter über sinkende Preise freuen.
Konsumklima: noch stabil
Der Gesamtindikator prognostiziert für Mai 2009 einen Wert von 2,5 Punkten nach revidiert ebenfalls 2,5 Zählern im April. Damit zeigt sich das Konsumklima angesichts des gesamtwirtschaftlichen rezessiven Umfelds überaus robust. Die Konsumenten trotzen nach wie vor den negativen Meldungen über Einbrüche bei Auftragseingängen und Produktion. Allerdings bleibt das Niveau nach wie vor insgesamt eher niedrig. Deshalb wird die Binnennachfrage in diesem Jahr die schweren Einbrüche bei Export und Investitionen allenfalls etwas abfedern, jedoch bei weitem nicht kompensieren können.
Zusätzlich dürfte das jüngste Frühjahrsgutachten, das nach dem Umfragezeitraum veröffentlicht wurde, das Konsumklima in den kommenden Monaten belasten. Die führenden Wirtschaftsinstitute gehen in ihrer Prognose von einem Einbruch der deutschen Wirtschaft im Jahr 2009 von 6 Prozent aus. Dies kann zu einer weiteren Herausforderung für die Verbraucherstimmung führen.
Die größte Gefahr für die weitere Entwicklung des Konsumklimas droht allerdings vom Arbeitsmarkt. Sollten die verfügbaren arbeitsmarktpolitischen Instrumente, wie die Kurzarbeit, die den Gang in die Arbeitslosigkeit verhindern sollen, von den Unternehmen ausgereizt und noch keine konjunkturelle Trendwende erkennbar sein, wird es zu weiteren Entlassungen kommen, die den Arbeitsmarkt und damit auch das Konsumklima schwer belasten würden.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Weitere Informationen: Rolf Bürkl, Tel. +49 911 395-3056, rolf.buerkl@gfk.com
Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media aktiv. Insgesamt gehören der GfK Gruppe 115 operative Unternehmen an, die über 100 Länder abdecken. Von den rund 10.000 Beschäftigten (Stand:
31. Dezember 2008) arbeiten mehr als 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com.
V.i.S.d.P.
GfK SE, Corporate Communications
Marion Eisenblätter
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
Tel. +49 911 395-2645
Fax +49 911 395-4041
public.relations@gfk.com
Kaufkraftstärkende Faktoren, wie eine niedrige Inflation, geringe Energiepreise sowie steigende Renten sowie erste vereinzelte Anzeichen, die auf eine konjunkturelle Trendwende zum Jahresende hoffen lassen, sorgen offenbar dafür, dass sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen im April 2009 zulegen können. Die Anschaffungsneigung behält ihr bislang überdurchschnittlich gutes Niveau nahezu bei und muss nur bescheidene Verluste hinnehmen. Folglich indiziert der Konsumklima-Indikator auch für Mai eine stabile Konsumstimmung. Allerdings dürften die düsteren Prognosen im aktuellen Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute, die unter anderem mit einer Schrumpfung der deutschen Wirtschaft um 6 Prozent im Jahr 2009 rechnen, in den kommenden Monaten zu einer erheblichen Belastungsprobe für die Verbraucherstimmung führen.
Konjunkturerwartung: Zugewinne auf sehr niedrigem Niveau
Nach mäßigen Verlusten im März dieses Jahres gewinnt die Konjunkturerwartung im April wieder 1,6 Punkte hinzu. Damit weist der Indikator aktuell -31,2 Punkte auf.
Der Konjunkturpessimismus ist immer noch sehr ausgeprägt. Die Talfahrt des Indikators, die Mitte 2007 einsetzte und bis Anfang dieses Jahres anhielt, scheint jedoch langsam zu einem Ende zu kommen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass erste vereinzelte Meldungen in den Medien darauf hindeuten, dass die Konjunktur ihren Absturz in absehbarer Zeit stoppen kann und zum Jahresende 2009 zumindest eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung möglich erscheint. Und auch die Unternehmen gehen zunehmend davon aus, dass konjunkturell das Schlimmste überstanden sein dürfte, wie die aktuelle Besserung des ifo-Geschäftsklimas belegt.
Einkommenserwartung: kann wieder zulegen
Nach den minimalen Verlusten aus dem Vormonat gewinnt die Einkommenserwartung aktuell 3,4 Punkte hinzu und weist nun -8 Zähler auf. Damit ist auch die bisherige Bilanz für das Jahr 2009 im Hinblick auf die Einkommensaussichten durchaus positiv zu werten: Seit dem Tief im Januar hat sich der Indikator um 12,5 Punkte erholt.
Wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist sicherlich das überaus ruhige Preisklima in der Bundesrepublik. So betrug die Inflationsrate im März dieses Jahres nur noch 0,5 Prozent, was in erster Linie auf rückläufige Preise bei Energie und einigen Nahrungsmitteln zurückzuführen ist. Dies stärkt die Kaufkraft der Konsumenten. Zudem steht inzwischen auch für die Rentner fest, dass sie in diesem Jahr auf eine Erhöhung ihrer gesetzlichen Bezüge vertrauen können. Im Osten Deutschlands bekommen sie ab 1. Juli 3,4 Prozent mehr Bezüge, im Westen sind es 2,4 Prozent. Auch dies hat sicherlich eine stabilisierende Wirkung auf die Einkommensaussichten.
Anschaffungsneigung: gutes Niveau bleibt erhalten
Die Anschaffungsneigung verteidigt auch im April ihr gutes Niveau. Zwar verzeichnet der Indikator ein Minus von 1,5 Punkten. Mit dem aktuellen Wert von 12,4 Zählern liegt er jedoch gut 17 Punkte höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Neben der moderaten Preisentwicklung sorgen auch die finanziellen Anreize aus dem Konjunkturpaket II dafür, dass die Konsumneigung der Verbraucher konstant bleibt. Vor allem die Abwrackprämie für Autos, die von einer Reihe von Herstellern noch durch weitere Vergünstigungen ergänzt wird, hält die Konsumenten offenbar bei Laune. Zumal diese Form des Kaufanreizes inzwischen auch von anderen Branchen für deren Produkte übernommen wird. Damit können sich die Konsumenten weiter über sinkende Preise freuen.
Konsumklima: noch stabil
Der Gesamtindikator prognostiziert für Mai 2009 einen Wert von 2,5 Punkten nach revidiert ebenfalls 2,5 Zählern im April. Damit zeigt sich das Konsumklima angesichts des gesamtwirtschaftlichen rezessiven Umfelds überaus robust. Die Konsumenten trotzen nach wie vor den negativen Meldungen über Einbrüche bei Auftragseingängen und Produktion. Allerdings bleibt das Niveau nach wie vor insgesamt eher niedrig. Deshalb wird die Binnennachfrage in diesem Jahr die schweren Einbrüche bei Export und Investitionen allenfalls etwas abfedern, jedoch bei weitem nicht kompensieren können.
Zusätzlich dürfte das jüngste Frühjahrsgutachten, das nach dem Umfragezeitraum veröffentlicht wurde, das Konsumklima in den kommenden Monaten belasten. Die führenden Wirtschaftsinstitute gehen in ihrer Prognose von einem Einbruch der deutschen Wirtschaft im Jahr 2009 von 6 Prozent aus. Dies kann zu einer weiteren Herausforderung für die Verbraucherstimmung führen.
Die größte Gefahr für die weitere Entwicklung des Konsumklimas droht allerdings vom Arbeitsmarkt. Sollten die verfügbaren arbeitsmarktpolitischen Instrumente, wie die Kurzarbeit, die den Gang in die Arbeitslosigkeit verhindern sollen, von den Unternehmen ausgereizt und noch keine konjunkturelle Trendwende erkennbar sein, wird es zu weiteren Entlassungen kommen, die den Arbeitsmarkt und damit auch das Konsumklima schwer belasten würden.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Weitere Informationen: Rolf Bürkl, Tel. +49 911 395-3056, rolf.buerkl@gfk.com
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Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media aktiv. Insgesamt gehören der GfK Gruppe 115 operative Unternehmen an, die über 100 Länder abdecken. Von den rund 10.000 Beschäftigten (Stand:
31. Dezember 2008) arbeiten mehr als 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com.
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