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IKT-Standort Deutschland für den nächsten konjunkturellen Aufschwung gut aufgestellt

„Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2009“ belegt überdurchschnittliche Performance der deutschen IKT-Wirtschaft in Europa
Kantar | 17.06.2009
Berlin/München, 17. Juni 2009 – Der IKT-Standort Deutschland belegt im Vergleich mit den bevölkerungsstärksten europäischen Staaten Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien 2008 den zweiten Platz. Im Länderranking liegt die Performance der IKT-Industrie in Großbritannien durchschnittlich 22 Prozent und in Deutschland 15 Prozent über dem europäischen Durchschnittswert (=100 Prozent). Frankreich liegt mit 97 Prozent knapp unter dem europäischen Durchschnitt, während die IKT-Standorte Italien und Spanien deutlich, und zwar 21 und 28 Prozent, unter dem europäischen Durchschnittswert liegen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Messung der „ePerformance“ des IKT-Standortes Deutschland im europäischen Vergleich. Diese Messungen werden von TNS Infratest seit dem Jahr 2000 im Rahmen des Langzeitprojektes „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit Hilfe von Kernindikatoren durchgeführt. Das Gesamtergebnis dieser Messung setzt sich aus Bewertungen für „Gesamtmarkt“, „Infrastruktur“ und „Anwendungen“ zusammen.



Gesamtmarkt: Deutschland erstmals vor dem bisherigen Spitzenreiter Großbritannien



Mit einer durchschnittlichen Performance von zwölf Prozent über dem Gesamtdurchschnitt verdrängt Deutschland erstmals den bisherigen Spitzenreiter Großbritannien. Insbesondere sind die IKT-Patentanmeldungen, bei denen Deutschland 60 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt, ursächlich für die eroberte Spitzenposition und Ausdruck seiner Innovationsfähigkeit. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Umsatz im B2C-E-Commerce von 913 Euro ist Deutschland sogar Weltmarktführer vor den USA, wo 906 Euro pro Kopf umgesetzt werden.



Infrastruktur: Deutschland erstmals mit überdurchschnittlicher Performance



Deutschland verbesserte sich in seiner Performance im Bereich „Infrastruktur“ um neun Prozentpunkte und liegt jetzt durchschnittlich sieben Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Dazu tragen vor allem die mittlerweile erreichten Spitzenpositionen bei der Breitbandpenetration, der Computerdichte und den Internetzugängen in deutschen Haushalten bei. Der Spitzenreiter Großbritannien erzielt im Bereich „Infrastruktur“ eine Performance von 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.



Anwendungen: Deutschland mit Spitzenreiter Großbritannien nahezu gleichauf



Im Bereich „Anwendungen“ belegt Deutschland mit 26 Prozentpunkten über dem europäischen Durchschnitt und nur zwei Prozentpunkten hinter Spitzenreiter Großbritannien den zweiten Platz. Europäische Spitzenpositionen erreicht Deutschland insbesondere bei den Einkäufen von Unternehmen über das Internet (97 Prozent über dem europäischen Durchschnitt), bei den Verkäufen von Unternehmen über das Internet (44 Prozent) und bei der E-Commerce-Nutzerpenetration (45 Prozent über dem europäischen Durchschnitt).



Deutliche Verbesserungen im E-Commerce und Breitband



Die deutlichen Verbesserungen der Performance der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem auf Steigerungen beim E-Commerce-Umsatzwachstum (plus 22 Prozentpunkte) und der Breitbandversorgung der Bevölkerung (Sprung von 103 Prozent auf 119 Prozent des europäischen Durchschnitts) zurückzuführen, einhergehend sowohl mit einer verbesserten Versorgung mit DSL-Anschlüssen (Steigerung von 116 Prozent auf 133 Prozent) und einer deutlichen Zunahme von Breitbandanschlüssen über Koaxialkabel (Steigerung von 40 Prozent auf 55 Prozent des europäischen Durchschnitts).



Erhöhung der FuE-Effizienz vonnöten



Deutlichen Nachholbedarf hat Deutschland beim IT-Umsatzwachstum (86 Prozent vom europäischen Durchschnitt) und bei den Ausgaben für die Telekommunikation als Anteil am Bruttoinlandsprodukt (88 Prozent). 50 Prozent der von TNS Infratest befragten Experten werten insbesondere die „Umsetzungsdefizite von Innovationen in marktreife Produkte" als gegenwärtige Schwäche für den IKT-Standort Deutschland. 59 Prozent der Anwender und immerhin jedes zweite Anbieterunternehmen meint, dass IKT-Forschung in Deutschland nicht effizient genug betrieben werde. 33 Prozent der Anwenderunternehmen fordern deshalb eine stärkere Fokussierung von Forschung und Entwicklung auf die Top-Wachstumsbereiche der IKT. Hierzu zählen insbesondere Embedded Systems, E-Energy, Internet der Dinge (insbesondere RFID), Internet der Dienste (zum Beispiel Cloud Computing) sowie mobile Anwendungen. IKT- Experten gehen davon aus, dass die Innovationsbereiche in Deutschland bis zum Jahr 2020 zusätzliche Wachstumsimpulse von insgesamt 100 Milliarden Euro auslösen könnten.



Aufholbedarf bei mobilen Anwendungen und digitalen Bürgerdiensten



Die Nutzung mobiler Internet-Angebote liegt in Deutschland noch 26 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Unter dem Aspekt einer bürger- und unternehmerfreundlichen Verwaltung sind des Weiteren die E-Government-Angebote in Deutschland bedarfsgerechter zu gestalten und zu verbessern. Die „Inanspruchnahme von E-Government-Diensten durch Unternehmen“ liegt 20 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.



Gestärkt aus der Krise



Der deutsche IKT-Standort verfügt aus Expertensicht über beste Voraussetzungen, im nächsten konjunkturellen Aufschwung zur führenden IKT-Nation Europas aufzusteigen. Dazu benötige der IKT-Standort Deutschland eine global wettbewerbsfähige IKT-Software- und Dienstleistungsindustrie. Ferner müsse sich der innovative deutsche Mittelstand deutlich stärker auf den internationalen Märkten engagieren. Die FuE-Effizienz müsse erhöht werden, um in strategisch relevanten Zukunftsfeldern zügig internationale Spitzenpositionen erreichen zu können. Eine flächendeckende, moderne und sichere IKT-Infrastruktur auf der Basis von Breitband- und Hochgeschwindigkeitsnetzen muss ebenso verfügbar sein wie eine leistungsfähige öffentliche Verwaltung, die die Modernisierungspotenziale von IKT insbesondere im E-Government weitgehend ausschöpft.



Die von TNS Infratest befragten IKT-Experten stimmen darin überein, dass dem strukturell bedingten Fachkräftemangel insbesondere durch eine bedarfsgerechtere Aus- und Weiterbildung und Investitionen in Bildung begegnet werden muss. Künftig sollten die Aufwendungen der deutschen Unternehmen für Forschung und Entwicklung wie in anderen Ländern Europas steuerlich absetzbar sein.



„Gelingt es der Informations- und Kommunikationswirtschaft, ihre vielfältigen Chancen in den Wachstumsbereichen zu nutzen, kann die IKT-Industrie auch für andere Branchen zum Wegbereiter werden, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, sagt Dr. Sabine Graumann, Director Business Intelligence bei TNS Infratest.



Die Presseinformation als PDF-Datei finden Sie auf unserer Website: http://www.tns-infratest.com/presse





„Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2009"

TNS Infratest stellt im Juni 2009 den „12. Faktenbericht 2009“ und den „5. ePerformance Report 2009 – IKT-Standort Deutschland im europäischen Vergleich“ der Öffentlichkeit vor. Unter www.tns-infratest.com/bmwi stehen diese Reports kostenfrei zum Herunterladen zur Verfügung. Der „12. Faktenbericht“ ist eine kompakte Darstellung der Performance der deutschen IKT-Wirtschaft im internationalen Vergleich. Im „5. ePerformance Report“ werden mit Hilfe von Indikatorberechnungen Vergleiche des Reifegrades zwischen den fünf bevölkerungsreichsten Ländern Europas sowie zu weiteren weltweit führenden IKT-Nationen vorgenommen.





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TNS Infratest ist Mitglied der TNS Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. Für Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest „Beratung durch Forschung" und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit.

Weitere Informationen unter www.tns-infratest.com





Kontakt und weitere Informationen:



Dr. Sabine Graumann

Director Business Intelligence

TNS Infratest Forschung GmbH

t +49 (0)89 5600 1221

e sabine.graumann@tns-infratest.com





Anselm Speich

Projektleiter Monitoring IuK-Wirtschaft

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