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Die Hälfte der Gen Z ist für ein Verbot von Künstlicher Intelligenz im Studium

JobTeaser präsentiert generationenübergreifende Umfrage zu KI in Deutschland.
Jobteaser | 06.03.2023
Die Hälfte der Gen Z ist für ein Verbot von Künstlicher Intelligenz im Studium © freepik / rawpixel
 

Mit ChatGPT hat die Diskussion über den Einsatz und die Demokratisierung von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen für die Arbeitswelt und das Bildungswesen eine neue Dimension erreicht. Grund genug für JobTeaser, dem führenden Unternehmen für Rekrutierung und Karriereberatung für die Generation Z, dem Thema in einer repräsentativen Umfrage auf den Grund zu gehen. Die nun veröffentlichten Ergebnisse verdeutlichen die Wahrnehmung, Nutzung und Erwartungen in Bezug auf Künstliche Intelligenz der verschiedenen Generationen. Insgesamt hat das Unternehmen 1.000 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt. Demnach sind mehr als zwei Drittel (69 Prozent) aller Deutschen mit KI-Anwendungen wie ChatGPT vertraut. Obwohl das für gut drei Viertel (76 Prozent) der Gen Z (18-27 Jahre) gilt, gibt mehr als die Hälfte (52 Prozent) von ihnen an, sich durch die möglichen Auswirkungen der KI auf ihre Arbeit oder Karriere bedroht zu fühlen. Jede:r Zweite der Gen Z hält gar ein Verbot von KI-Anwendungen im Studium für sinnvoll.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • 69% der Deutschen sind inzwischen mit Tools der Künstlichen Intelligenz wie ChatGPT vertraut, der Wert ist unabhängig von der Generation sehr hoch (76% Gen Z , 74% Gen Y, 63% Gen X)
  • Jede:r vierte Deutsche hat bereits ein KI-Tool wie ChatGPT genutzt.
  • Die Generation Z (18-27 Jahre) nutzt KI-Tools am intensivsten: 41% haben sie mindestens einmal verwendet (zum Vergleich: 29% der Gen Y und 13% der Gen X)
  • Sieben von zehn Deutschen sehen die Entwicklung von KI-Tools in unserer Gesellschaft positiv.
  • 50% der Deutschen beabsichtigen, KI-Tools künftig für berufliche Zwecke oder im Studium zu nutzen, bei den 18- bis 27-Jährigen sind es sogar 72%. 
  • Die Generation Z ist am enthusiastischsten hinsichtlich des Einsatzes von KI im beruflichen Umfeld. Sie verbindet damit vor allem die Erleichterung ihres täglichen Lebens (81%), die Einsparung wichtiger Arbeitszeit (79%) und die Schaffung neuer Arbeitsplätze (58%). 
  • Die Gen Z ist jedoch auch die besorgteste Generation: 52% haben Angst vor den möglichen Auswirkungen der KI auf ihre Karriere. Bei den Millennials teilen 45% diese Sorge – bei der Generation X sind es noch 28%. 
  • Ähnlich wie auch die älteren Generationen sind die 18- bis 27-Jährigen geteilter Meinung, was den Einsatz von KI im Studium angeht: Für 45% kommt ihr Einsatz einem Betrug gleich – 50% fordern gar ein Verbot.
  • Gleichzeitig sind 71% der Deutschen der Ansicht, dass es sich um zusätzliche Lernwerkzeuge handelt, ähnlich einer Enzyklopädie.

 

Der Beginn des Jahres 2023 hat die Künstliche Intelligenz einmal mehr ins Rampenlicht gerückt. Das hat sich auf ihre Beliebtheit und Nutzung unter den Deutschen ausgewirkt: Im Februar gab jede:r vierte Deutsche an, bereits ein KI-Tool genutzt zu haben, entweder beruflich oder in der Schule. Die Generation Z ist Spitzenreiter bei der Nutzung: 41 Prozent gaben an, mindestens einmal ein KI-Tool wie ChatGPT genutzt zu haben. Damit liegen sie weit vor den Millennials mit 29 Prozent und der Generation X mit 13 Prozent.

KI ist bei allen Generationen beliebt und im Kommen

Fast acht von zehn Nutzern geben an, dass sie mit ihrer Erfahrung mit einem KI-Tool zufrieden waren. Demnach scheint die Technologie die Deutschen zu überzeugen. Die rasche Zunahme der Popularität und Zugänglichkeit von KI, gepaart mit dem sehr guten Feedback der Nutzer:innen, lässt die Deutschen die künftige Entwicklung dieser Technologie positiv beurteilen: Sieben von zehn Deutschen sind für ihre Entwicklung und Integration in die Gesellschaft. Ein Drittel der Deutschen glaubt sogar, dass KI-Tools unser tägliches Leben revolutionieren werden. Diese Meinung wird von allen Generationen geteilt.

 

Wenngleich die Generation Z am enthusiastischsten ist (83%), sind auch die Generationen Y und X vom Potenzial der KI überzeugt (78% bzw. 58%). Und diese Überzeugung ist durchaus nachhaltig, denn die Hälfte der Deutschen (50%) gibt an, in naher Zukunft KI-Werkzeuge für ihre Arbeit oder ihr Studium nutzen zu wollen. Bei der Generation Z steigt dieser Wert sogar auf 72 Prozent. 

KI und der Arbeitsmarkt: zwischen Begeisterung und Unsicherheit

Die Nutzung von KI-Tools wird auch am Arbeitsplatz immer demokratischer: 38 Prozent der berufstätigen Deutschen geben an, sie schon mindestens einmal bei der Arbeit genutzt zu haben. Bereits 60 Prozent der Gen Z geben an, die KI mindestens einmal bei der Arbeit eingesetzt zu haben. Sie sind am aktivsten beim Einsatz entsprechender Tools, gefolgt von den Millennials (43%) und der Generation X (18%). Die Generation Z ist dabei besonders vom positiven Einfluss der KI-Tools im beruflichen Umfeld überzeugt und glaubt, dass durch sie das tägliche Leben erleichtert (81%) und wertvolle Arbeitszeit eingespart wird (79%) sowie letztlich auch neue Arbeitsplätze geschaffen (58%) werden.

Die Gen Z steht nicht nur am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn, sondern ist sich als “Digital Natives” auch der Möglichkeiten der Technologie bewusster. Das scheint jedoch auch für die potenziellen Risiken der KI am Arbeitsplatz zu gelten: Mehr als jede:r Zweite (52%) der 18- bis 27-Jährigen gibt an, sich durch die möglichen Auswirkungen der KI auf ihre Arbeit oder Karriere bedroht zu fühlen. Ältere Generationen sind diesbezüglich weniger besorgt: 45 Prozent der Millennials und nur etwa jede:r Vierte (28%) der Generation X. 

“Da sich der Arbeitsmarkt ständig weiterentwickelt, verschwinden einige Berufe, andere wandeln sich, und ein großer Teil von ihnen existiert noch gar nicht”, kommentiert Adrien Ledoux, CEO von JobTeaser. “In einer Welt, in der der technologische Fortschritt eng mit der Geschäftswelt verknüpft ist, können junge Talente nur davon profitieren, wenn sie lernen, Tools der künstlichen Intelligenz wie ChatGPT zu beherrschen. So erwerben sie neue Fähigkeiten und fördern ihre Anpassungsfähigkeit, um den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt gewachsen zu sein. Wenn  sie KI-Tools oder eine der vielen neuen künftigen Technologien beherrschen lernen, werden sie dem Arbeitsmarkt auch mit mehr Vertrauen und Gelassenheit begegnen.”

Ein zukünftiges Muss bei der Personalbeschaffung? 

Der Umfrage zufolge beabsichtigen 42 Prozent der Befragten, KI-Werkzeuge auch bei der Stellensuche einzusetzen. Sie sollen ihnen die Bewerbung erleichtern und ihnen unter anderem beim Verfassen ihres Anschreibens helfen. Diese Absicht ist bei den Jüngeren noch ausgeprägter: 60 Prozent der Generation Z und 50 Prozent der Generation Y, gegenüber 29 Prozent der Generation X. 

Andererseits gehen die Meinungen über den Einsatz von KI durch Arbeitgeber zur Bewertung von Kandidaten während eines Vorstellungsgesprächs weit auseinander: Während die Generation Z das generell befürwortet und 67 Prozent der Meinung sind, dass es den Arbeitgeber gut aussehen lässt, sind 55 Prozent der Generation X der Überzeugung, dass es das Image des Unternehmens verschlechtern würde.

KI-Anwendungen im Studium: Die Hälfte der Studierenden ist skeptisch 

KI-Tools sind auch bei Studierenden beliebt: 59 Prozent von ihnen gaben an, sie mindestens einmal in ihrem Studium eingesetzt zu haben. Gleichzeitig stehen die 18-27-Jährigen der offiziellen Integration von KI-Tools in die Hochschulbildung besonders kritisch gegenüber: 50 Prozent sind der Meinung, dass ihr Einsatz mit Betrug gleichzusetzen ist, und 45 Prozent sind der Meinung, dass KI an Hochschulen verboten werden sollte. Die Hälfte der jüngeren Generation, die sich des möglichen Missbrauchs bewusst ist, ist der Ansicht, dass diese Technologie letztendlich negative Auswirkungen auf die Qualität der Ausbildung der Studierenden haben wird (51%).

 

Studiensteckbrief:

Die Umfrage wurde im Auftrag von JobTeaser, dem führenden Unternehmen für Rekrutierung und Karriereberatung für die Generation Z, vom 12. bis 16. Februar 2023 unter insgesamt 1.000 Personen durchgeführt, die repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung im Alter von 18 bis 60 Jahren sind. Sie wurde online über das Kantar-Eigenpanel durchgeführt. Um mögliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Generationen identifizieren zu können, wurden dabei die Sichtweisen der Generationen Z (18-27 Jahre), Y (28-42 Jahre) und X (43-60 Jahre) erfasst und miteinander verglichen.