Der Siegeszug des Internet
Das Internet hat sich erfolgreich als Massenmedium
etabliert. Old und New Economy lassen sich
heute nicht mehr voneinander trennen. Nahezu
jedes Unternehmen ist online, und E-Commerce
wird eine immer wichtigere Einnahmequelle.
"Internet - war's das schon?", titelte das Manager-
Magazin 2001. Damals platzte die Dotcom-
Blase. Nach den goldenen Jahren 1995 bis 2000
folgte der Absturz. Schlagartig gerieten etliche
Internet- und Technologieunternehmen in einen
Kurssturz, ungeachtet ihrer zuvor noch hohen
Bewertung. Die New-Economy brach in sich
zusammen. Skepsis und Ernüchterung prägten
die Stimmung. Nach und nach machte sich in
den Unternehmen ein gesunder Realismus breit,
der die kommerziellen Möglichkeiten des Internet
kritisch hinterfragte. In dieser Phase entwickelten
sich tragfähige Geschäftsmodelle, die
auch für die gegenwärtige Krise gerüstet scheinen.
Es ging wieder bergauf. Zunächst noch
langsam, zog das Tempo stetig an, unterstützt
von Glasfaserkabel und Breitbandinternet. Mittlerweile
spricht manch einer gar schon wieder
von einem Hype.
Internet verändert Mediennutzung
Ausgelöst wurde der zweite Frühling im Internet
von einer ganzen Reihe an Veränderungen und
Entwicklungen. Begriffe wie Blogs, Twitter, Youtube,
Facebook und StudiVZ stehen für diesen
Umbruch. Allesamt entstanden sie aus einer
Philosophie, die sich Web 2.0 nennt. Ein Kunstwort,
das eine neue Evolutionsstufe des Internets
beschreibt. Im Kern geht es darum, dass jeder
zugleich Inhalte konsumieren und produzieren
kann (Internet als Mitmachweb). Natürlich hinterlässt
eine so tief greifende Veränderung Spuren
in der Mediennutzung – das Internet landet
auf Platz zwei noch vor Radio und Zeitschriften.
Alleine in Deutschland tummeln sich regelmäßig
43,5 Millionen Menschen im Web (ARD/ZDFOnlinestudie
2009). Dies entspricht etwa zwei
Drittel der deutschen Wohnbevölkerung der über
14-Jährigen. Wachstumspotenziale können nur
noch bei den über 50-Jährigen, den sogenannten
Silversurfern, ausgeschöpft werden.
Für die Digital Natives, gemeint sind damit die
Internetnutzer unter 25 Jahren, ist eine Welt
ohne Internet nicht mehr vorstellbar. Sie sind mit
dem Medium aufgewachsen. Während sich der
Silversurfer freut, endlich reibungslos E-Mails
verschicken zu können, kommunizieren Digital
Natives fast ausschließlich über Instant Messenger
(ICQ, MSN oder Yahoo-Messenger) oder
Communities wir Facebook, StudiVZ oder werkennt-
wen. E-Mail wird zum antiquierten Werkzeug.
Charakterisierend für die aktuelle Internetnutzung
ist der verstärkte Zugriff auf multimediale
Inhalte wie Videos, Radiosendungen oder Live-
Streams. Bereits 62 Prozent der Internet-Surfer
nutzen das Web, um sich Videos anzuschauen –
dies entspricht einem Plus von sieben Prozent
zum Vorjahr (ARD/ZDF-Onlinestudie 2009). Zweifellos
gehört Bewegtbild zu einem der Trends im
Internet. Die Unternehmen machen sich dies
bereits zu nutze, indem sie verstärkt auf solchen
Plattformen werben.
Onlinehandel trotzt der Krise
Als einziger Vertriebskanal verspricht das Internet
Wachstum auch in Krisenzeiten. Mehr und
mehr Produkte werden online gekauft. Ein Blick
auf die Zahlen verdeutlicht dies eindrucksvoll:
Drei von vier Deutschen haben bereits online
eingekauft. Im Vorjahr wechselten hierzulande
Waren im Wert von 13,6 Milliarden Euro den
Besitzer (GFK Webscope). Dies entspricht einem
Plus von 19 Prozent. Damit bleibt das Internet
der Vertriebskanal mit der größten Wachstumsdynamik.
Gestiegen ist ebenfalls die Größe des
durchschnittlichen Warenkorbes um sieben Prozent
auf knapp 48 Euro pro Kauf. Konstant blieb
lediglich die Einkaufshäufigkeit von 9,4 Käufen
pro Person und Jahr.
Zunehmend wird der Kampf um Kunden und
Märkte im Internet ausgefochten. Kein Wunder
also, dass Unternehmen weiter in den Internethandel
investieren. Rund 40 Prozent der Unternehmen
möchten ihr Onlinegeschäft 2009/2010
ausbauen (eResult Entscheider-Befragung 2009).
Ein Viertel plant den Einstieg in den Webhandel.
Die Konsumenten rechnen ebenfalls mit anhaltendem
Aufschwung im Web. Knapp 90 Prozent
der Deutschen sind davon überzeugt, dass das
Internet als Vertriebskanal weiter an Bedeutung
gewinnen wird (Quelle-Studie 2009).
Gründe für den Einkauf im Internet gibt es viele.
Die Erfolgsformel lautet „Kundennutzen“. Nirgendwo
findet ein Käufer schneller und bequemer
zur Ladentheke als im Online-Shop. Dabei
übertrifft das Angebot im Netz jedes Kaufhaus:
Die Shops haben rund um die Uhr geöffnet und
die Preise können mit wenig Aufwand verglichen
werden. Zudem fehlen im Internet Kaufdruck und
unfreundliche Verkäufer. Eine große Auswahl
und ein einfacher Bestellvorgang wirken besonders
verführerisch auf Webshopper. Auch die
Möglichkeit, Ratenzahlungen als anonymer Käufer
in Anspruch zu nehmen, lassen für manch
einen den Einkauf im Web attraktiver erscheinen.
Online suchen, offline kaufen
Das Internet als Verkaufsmaschine ist sicherlich
der Traum eines jeden Händlers. Aber nicht nur
im direkten Online-Vertrieb offenbaren sich die
Stärken des Mediums. Gerade in den Phasen vor
und nach einem Kauf spielt das Internet eine
wichtige Rolle. Denn mittlerweile wird jeder
vierte Kauf im stationären Handel online vorbereitet.
Im Internet werden Produkte und Preise
verglichen, Erfahrungsberichte und Tests gelesen
und das passende Ladengeschäft ausgesucht.
Gefunden werden kann nur derjenige, dessen
Internetauftritt suchmaschinenoptimiert ist.
Hier erfreut sich die regionale Suche immer größer
werdender Beliebtheit, nicht zuletzt wegen
der funktionalen Kartendarstellung bei Google.
Gekauft wird dann offline. Sicherlich auch wegen
des haptischen und olfaktorischen Einkaufserlebnises:
Produkte wollen gesehen, berührt, gefühlt
und gerochen werden. Nach einem Kauf freut
sich der Kunde, wenn online Betriebsanleitungen
heruntergeladen und Servicetermine vereinbart
werden können. Im Zeitalter von Web 2.0 werden
online natürlich auch gerne Erfahrungen und
Tipps untereinander ausgetauscht, sowie Produkt-
und Händlerbewertungen abgegeben. Wer
hier mit seiner Website eine entsprechende
Plattform zur Verfügung stellt, punktet nicht nur
bei seinen Kunden, sondern bekommt noch wichtiges
Feedback für sein Unternehmen. Es kann
also zusammengefasst werden: „Internet – das
war’s noch lange nicht“.
Autor:
Daniel Weichert
BIEG Hessen
daniel.weichert@bieg-hessen.de
etabliert. Old und New Economy lassen sich
heute nicht mehr voneinander trennen. Nahezu
jedes Unternehmen ist online, und E-Commerce
wird eine immer wichtigere Einnahmequelle.
"Internet - war's das schon?", titelte das Manager-
Magazin 2001. Damals platzte die Dotcom-
Blase. Nach den goldenen Jahren 1995 bis 2000
folgte der Absturz. Schlagartig gerieten etliche
Internet- und Technologieunternehmen in einen
Kurssturz, ungeachtet ihrer zuvor noch hohen
Bewertung. Die New-Economy brach in sich
zusammen. Skepsis und Ernüchterung prägten
die Stimmung. Nach und nach machte sich in
den Unternehmen ein gesunder Realismus breit,
der die kommerziellen Möglichkeiten des Internet
kritisch hinterfragte. In dieser Phase entwickelten
sich tragfähige Geschäftsmodelle, die
auch für die gegenwärtige Krise gerüstet scheinen.
Es ging wieder bergauf. Zunächst noch
langsam, zog das Tempo stetig an, unterstützt
von Glasfaserkabel und Breitbandinternet. Mittlerweile
spricht manch einer gar schon wieder
von einem Hype.
Internet verändert Mediennutzung
Ausgelöst wurde der zweite Frühling im Internet
von einer ganzen Reihe an Veränderungen und
Entwicklungen. Begriffe wie Blogs, Twitter, Youtube,
Facebook und StudiVZ stehen für diesen
Umbruch. Allesamt entstanden sie aus einer
Philosophie, die sich Web 2.0 nennt. Ein Kunstwort,
das eine neue Evolutionsstufe des Internets
beschreibt. Im Kern geht es darum, dass jeder
zugleich Inhalte konsumieren und produzieren
kann (Internet als Mitmachweb). Natürlich hinterlässt
eine so tief greifende Veränderung Spuren
in der Mediennutzung – das Internet landet
auf Platz zwei noch vor Radio und Zeitschriften.
Alleine in Deutschland tummeln sich regelmäßig
43,5 Millionen Menschen im Web (ARD/ZDFOnlinestudie
2009). Dies entspricht etwa zwei
Drittel der deutschen Wohnbevölkerung der über
14-Jährigen. Wachstumspotenziale können nur
noch bei den über 50-Jährigen, den sogenannten
Silversurfern, ausgeschöpft werden.
Für die Digital Natives, gemeint sind damit die
Internetnutzer unter 25 Jahren, ist eine Welt
ohne Internet nicht mehr vorstellbar. Sie sind mit
dem Medium aufgewachsen. Während sich der
Silversurfer freut, endlich reibungslos E-Mails
verschicken zu können, kommunizieren Digital
Natives fast ausschließlich über Instant Messenger
(ICQ, MSN oder Yahoo-Messenger) oder
Communities wir Facebook, StudiVZ oder werkennt-
wen. E-Mail wird zum antiquierten Werkzeug.
Charakterisierend für die aktuelle Internetnutzung
ist der verstärkte Zugriff auf multimediale
Inhalte wie Videos, Radiosendungen oder Live-
Streams. Bereits 62 Prozent der Internet-Surfer
nutzen das Web, um sich Videos anzuschauen –
dies entspricht einem Plus von sieben Prozent
zum Vorjahr (ARD/ZDF-Onlinestudie 2009). Zweifellos
gehört Bewegtbild zu einem der Trends im
Internet. Die Unternehmen machen sich dies
bereits zu nutze, indem sie verstärkt auf solchen
Plattformen werben.
Onlinehandel trotzt der Krise
Als einziger Vertriebskanal verspricht das Internet
Wachstum auch in Krisenzeiten. Mehr und
mehr Produkte werden online gekauft. Ein Blick
auf die Zahlen verdeutlicht dies eindrucksvoll:
Drei von vier Deutschen haben bereits online
eingekauft. Im Vorjahr wechselten hierzulande
Waren im Wert von 13,6 Milliarden Euro den
Besitzer (GFK Webscope). Dies entspricht einem
Plus von 19 Prozent. Damit bleibt das Internet
der Vertriebskanal mit der größten Wachstumsdynamik.
Gestiegen ist ebenfalls die Größe des
durchschnittlichen Warenkorbes um sieben Prozent
auf knapp 48 Euro pro Kauf. Konstant blieb
lediglich die Einkaufshäufigkeit von 9,4 Käufen
pro Person und Jahr.
Zunehmend wird der Kampf um Kunden und
Märkte im Internet ausgefochten. Kein Wunder
also, dass Unternehmen weiter in den Internethandel
investieren. Rund 40 Prozent der Unternehmen
möchten ihr Onlinegeschäft 2009/2010
ausbauen (eResult Entscheider-Befragung 2009).
Ein Viertel plant den Einstieg in den Webhandel.
Die Konsumenten rechnen ebenfalls mit anhaltendem
Aufschwung im Web. Knapp 90 Prozent
der Deutschen sind davon überzeugt, dass das
Internet als Vertriebskanal weiter an Bedeutung
gewinnen wird (Quelle-Studie 2009).
Gründe für den Einkauf im Internet gibt es viele.
Die Erfolgsformel lautet „Kundennutzen“. Nirgendwo
findet ein Käufer schneller und bequemer
zur Ladentheke als im Online-Shop. Dabei
übertrifft das Angebot im Netz jedes Kaufhaus:
Die Shops haben rund um die Uhr geöffnet und
die Preise können mit wenig Aufwand verglichen
werden. Zudem fehlen im Internet Kaufdruck und
unfreundliche Verkäufer. Eine große Auswahl
und ein einfacher Bestellvorgang wirken besonders
verführerisch auf Webshopper. Auch die
Möglichkeit, Ratenzahlungen als anonymer Käufer
in Anspruch zu nehmen, lassen für manch
einen den Einkauf im Web attraktiver erscheinen.
Online suchen, offline kaufen
Das Internet als Verkaufsmaschine ist sicherlich
der Traum eines jeden Händlers. Aber nicht nur
im direkten Online-Vertrieb offenbaren sich die
Stärken des Mediums. Gerade in den Phasen vor
und nach einem Kauf spielt das Internet eine
wichtige Rolle. Denn mittlerweile wird jeder
vierte Kauf im stationären Handel online vorbereitet.
Im Internet werden Produkte und Preise
verglichen, Erfahrungsberichte und Tests gelesen
und das passende Ladengeschäft ausgesucht.
Gefunden werden kann nur derjenige, dessen
Internetauftritt suchmaschinenoptimiert ist.
Hier erfreut sich die regionale Suche immer größer
werdender Beliebtheit, nicht zuletzt wegen
der funktionalen Kartendarstellung bei Google.
Gekauft wird dann offline. Sicherlich auch wegen
des haptischen und olfaktorischen Einkaufserlebnises:
Produkte wollen gesehen, berührt, gefühlt
und gerochen werden. Nach einem Kauf freut
sich der Kunde, wenn online Betriebsanleitungen
heruntergeladen und Servicetermine vereinbart
werden können. Im Zeitalter von Web 2.0 werden
online natürlich auch gerne Erfahrungen und
Tipps untereinander ausgetauscht, sowie Produkt-
und Händlerbewertungen abgegeben. Wer
hier mit seiner Website eine entsprechende
Plattform zur Verfügung stellt, punktet nicht nur
bei seinen Kunden, sondern bekommt noch wichtiges
Feedback für sein Unternehmen. Es kann
also zusammengefasst werden: „Internet – das
war’s noch lange nicht“.
Autor:
Daniel Weichert
BIEG Hessen
daniel.weichert@bieg-hessen.de