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Wie man mit Hilfe von Videos aus passiven Screen-Scrollern Kunden macht

Mit einer Strategie kann die Aufmerksamkeit des Publikums in kürzester Zeit gewonnen werden.
Maarten Boon | 24.03.2022
© freepik / rawpixel.com
 

Videomarketing ist eines der meistgehüteten Geheimnisse des Marketings. Und das ist auch kein Wunder. Denn über die letzten Jahre hinweg hat der Konsum von Online-Medien durch Verbraucher immer weiter zugenommen. Dabei hat sich das Video als die beste Möglichkeit erwiesen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Videoinhalte dynamisch, ansprechend und leicht verdaulich sind. Laut einer Studie von Wyzowl setzen 85 Prozent der Marketingspezialisten Videos im Rahmen ihrer Marketingstrategie ein. 87 Prozent von ihnen sind zudem der Meinung, dass sie durch den Einsatz von Videos einen positiven ROI erzielen.

Kurze und prägnante Videos sind demnach eine großartige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit von Verbrauchern zu gewinnen, vor allem, weil diese immer mehr Zeit mit ihren mobilen Endgeräten verbringen. Dies bringt jedoch eine neue Herausforderung mit sich: Verbraucher werden zunehmend mit Videoinhalten überflutet, während Marketingspezialisten und Werbetreibende aller Branchen aus der Popularität ihrer Videos Kapital schlagen. Das Videomarketing muss sich daher weiterentwickeln, um als effektives Marketingtool auch die passiven Bildschirm-Scroller unter den Mediennutzern anzusprechen. Dafür muss es sich stärker auf die digitale Welt konzentrieren und eine Strategie entwickeln, die es ermöglicht, Videoinhalte flexibel an die jeweiligen Plattformen anzupassen. Zudem sollte eine solche Strategie auch die schnelle und effiziente Übermittlung einer Markenbotschaft fördern - selbst dann, wenn die Verbraucher Videos nur passiv konsumieren. 

 
Die Bedeutung von Umfang und Flexibilität 

In der Vergangenheit wurde die Videoproduktion häufig ausgelagert. Hochwertige Videoinhalte wurden nur selten in-house erstellt, da dies erhebliche Investitionen in Produktionsteams und Spezialisten erforderte. Heutzutage lohnt es sich jedoch nicht mehr, Zeit, Energie und Geld in ein gut produziertes Video zu investieren, sofern man es nicht an die Anforderungen der jeweiligen Plattformen und Zielgruppen anpassen kann. Denn mit dem Aufkommen neuer digitaler Formate und Social-Media-Kanäle haben Markenproduzenten feststellen müssen, dass sie verschiedene Versionen ihrer Inhalte benötigen. So gibt es zum Beispiel kein einheitliches Videoformat, das auf allen Kanälen gleichermaßen erfolgreich ist. Stattdessen benötigen Marketingspezialisten jetzt Variationen jedes Video-Assets, die zum Format jeder einzelnen Plattform passen. Das unterstreicht die Notwendigkeit eines digitalen Ansatzes für die gesamte Video-Content-Marketing-Strategie eines Unternehmens. Bei einem solchen Ansatz sind die Kreativteams von Anfang an darauf vorbereitet, solche Variationen sofort zu erstellen, damit sie später nicht zu viel Energie und Ressourcen in die Entwicklung eines „perfekten" Assets stecken müssen. 

Um die Relevanz der verschiedenen Versionen eines Videos zu gewährleisten, müssen Markenproduzenten die Leistungskennzahlen genau im Auge behalten und bereit sein, ihre Inhalte entsprechend zu optimieren. Flexibilität ist hier der Schlüssel. Die Möglichkeit, die Leistung eines Videos in Echtzeit zu analysieren, ist somit zentral für den Erfolg einer Strategie. Denn mithilfe einer solchen Analyse können Marketingspezialisten ihre Strategie bei Bedarf schnell abändern. Glücklicherweise hält die Marketingtechnologie in diesem Fall mit der Notwendigkeit Schritt, Videoinhalte für verschiedene Plattformen anzupassen und zu skalieren. So können Marken durch den Einsatz intuitiver Tools zur Erstellung von Videoinhalten interne Videoproduktionsteams aufbauen. Die richtige technische Ausstattung hilft ihnen dabei, in der sich ständig verändernden digitalen Medienlandschaft dynamisch zu bleiben, effektive Videoinhalte in großem Umfang zu erstellen und sie bei Bedarf an die Zielgruppe, Plattform oder sogar die Bildschirmgröße anzupassen. 
 

Das Überwinden der Video-Müdigkeit 

Wie also können Marken, die ihre Videoproduktion erfolgreich weiterentwickelt haben, sicherstellen, dass ihre Videoinhalte nicht in einem Meer von Verbrauchermüdigkeit untergehen? Die Antwort lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Storytelling. Das Erzählen von Geschichten ist das Herzstück der meisten guten Werbemaßnahmen. Allerdings muss die darin verpackte Botschaft klar und prägnant sein, um auf digitalen Plattformen Erfolg zu haben. Um den passiven Betrachter zu fesseln, sollte der Aufhänger der Geschichte im Vordergrund stehen. Filmische Clips mögen zwar visuell ansprechend sein, jedoch hat es wenig Sinn, eine Szene aufzubauen oder sich langsam auf einen Höhepunkt vorzubereiten, wenn die Verbraucher einfach weiterscrollen können. Digital optimierte Videoinhalte müssen somit kurz und prägnant sein, damit die Aufmerksamkeit der Zuschauer nicht verloren geht und sie die Botschaft schnell aufnehmen können. 

Mit ein paar kleinen Änderungen an bereits vorhandenen Videoinhalten - wie dem Hinzufügen von Untertiteln, um die Botschaft für diejenigen, die sie ohne Ton verfolgen, deutlicher zu machen - können Markenhersteller Inhalte wiederverwenden, die sie möglicherweise bereits gespeichert haben – und das, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Marketingspezialisten sollten sich zudem auch überlegen, wie sie ihre Designprozesse automatisieren können, damit skalierte, personalisierte Videoinhalte so schnell wie möglich auf den Markt gebracht werden können. Auf diese Weise können sie mit der Nachfrage nach immer neuen Inhalten Schritt halten und die Ermüdung durch sich wiederholende, unpersönliche Videoanzeigen vermeiden. 
 

Anpassung an neue Plattformen 

Es ist wahrscheinlich, dass Verbraucher ihre Videoinhalte auch in Zukunft auf neuen digitalen Plattformen und Social-Media-Kanälen konsumieren werden. Das verdeutlicht auch die explosionsartige Zunahme und Beliebtheit neuer Plattformen wie zum Beispiel Tik Tok im vorletzten Jahr. Dabei beeinflussen neuere Formate wie Tik Tok, Instagram und Co. laut der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie vor allem den täglichen Videokonsum jüngerer Verbraucher im Alter von 14 bis 19 Jahren. Je nachdem, welche Zielgruppen Unternehmen also mit ihren Angeboten erreichen wollen, kann es für sie durchaus empfehlenswert sein, diese gängigen digitalen Plattformen als neue Anlaufstellen für ihre Marken in Betracht zu ziehen. -  Diesen Trend hat Tik Tok hingegen längst erkannt und im vergangenen Juni seine eigene Marketing- und Werbe-Subplattform gestartet. 

Darüber hinaus wird Software, die Marken dabei hilft, die unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen digitalen Kanäle zu erfüllen, immer häufiger genutzt. Denn Marketingspezialisten können diese gewinnbringend einsetzen und gegebenenfalls kreative Automatisierungslösungen implementieren. Auf diese Weise können Kreativteams Zeit gewinnen und gleichzeitig dafür sorgen, dass Videoinhalte für die richtigen Plattformen und Zielgruppen optimiert werden. Schließlich gibt es keinen schnelleren Weg, Ihr Team zu frustrieren, als es fünfzig Mal darum zu bitten, schrittweise Änderungen an einem Video vorzunehmen. 

An all dem wird deutlich, dass es durchaus möglich ist, sich mit ansprechenden Videoinhalten von der Masse abzuheben, ohne die Kreativität Ihres Videoteams zu überfordern. Um die Aufmerksamkeit des Publikums in kürzester Zeit zu gewinnen, benötigen Marketingspezialisten eine Strategie, die Videos flexibel, effizient und skalierbar macht und außerdem die kreative Ausführung und Leistung nicht einschränkt. Die richtige Strategie ist also der Schlüssel, um aus passiven Bildschirm-Scrollern Kunden zu machen, die Videos als Marketingtool der Zukunft annehmen.  

 

Quellen:

Studie von Wyzowl
https://blog.hubspot.com/marketing/state-of-video-marketing-new-data

ARD/ZDF-Onlienstudie
https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/