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Zeit für ein Level-Up! Top 4 Gamification Faktoren für Dein E-Commerce Marketing

In Spiele-Apps erhalten User Belohnungen, wenn sie Endbosse besiegen, sich täglich einloggen oder Level aufsteigen. Und im E-Commerce Marketing?
ODOSCOPE GmbH | 12.03.2020
© ODOSCOPE GmbH
 

In Videospielen und Spiele-Apps erhalten User Belohnungen, wenn sie Endbosse besiegen, sich täglich einloggen oder Level aufsteigen. So werden sie bei jedem Besuch erneut zum Weiterspielen motiviert. Dieses Prinzip findet auch im E-Commerce erfolgreich Anwendung, indem Kunden durch unterhaltsame Minispiele zu einem bestimmten Kaufverhalten motiviert werden und dafür von zusätzlichen Vorteilen oder Give-Aways profitieren. Die sogenannte Gamification erfreut sich als Marketing-Strategie bei Online-Händlern zunehmender Beliebtheit, da sie Retention und Conversion Rate signifikant steigern kann.

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Mit Gamification zur User Experience

Der Begriff Gamification kann mit Spielifizierung übersetzt werden (was wir im Folgenden zum Glück nicht tun werden) und beschreibt Maßnahmen, welche die von Usern gelernten Spielelemente und -mechaniken in einem ganz anderen Kontext verwenden. Allgemeiner bezeichnet Gamifizierung oftmals den Prozess, bei dem auf ein Gefühl der Belohnung und des Erfolgs abgezielt wird, um jemanden zu ermutigen, eine gewünschte Aktion auszuführen. In einem ursprünglich spielfremden Anwendungsgebiet, in unserem Fall ein Onlineshop, werden demnach spielerische Komponenten integriert, um Kunden etwa zum Kauf, Teilen von Inhalten oder längeren Verweilen im Shop zu inspirieren.

Durch die Einbettung von Gamification können herkömmliche Internetauftritte und Shop-Strukturen nicht nur durch (virtuelle) Belohnungen interessanter gestaltet werden, sondern auch die User Experience enorm aufgewertet werden. Welcher Kunde träumt nicht davon, die monotone Routine von Bestell- und Bezahlvorgängen durch anregende Minigames aufzupeppen?

Sogar Auktionsplattformen wie eBay leben letztendlich nicht allein durch die mögliche Schnäppchenjagd, sondern locken User auch durch den bis zur letzten Sekunde bestehenden Konkurrenzkampf mit anderen Bietern an. Mithilfe der richtigen Ausspielung und Strategie können E-commerce-Anbieter von Gamifizierung-Methoden stark profitieren und einige der häufigsten, aber auch schwierigsten Probleme im E-Commerce wie niedrige Warenkorbwerte und fehlende Kundenbindung zuverlässig lösen. Die folgenden 4 Faktoren solltest Du dabei unbedingt in deiner Gamification-Strategie bedenken.

Game-Now-unsplash

1. Spielelemente am rechten Fleck

Wenig überraschend lassen sich Komponenten der Gamifizierung in unterschiedliche Phasen und an verschiedenen Touchpoints der gesamten Customer Journey integrieren. Dabei ist es von großer Bedeutung, sich der eigenen Unternehmens- wie auch Marketingziele bewusst zu sein und die spielerischen Elemente genau an der richtigen Stelle passend einzusetzen. In Kanälen sozialer Netzwerke können Gamification-Inhalte etwa die Interaktionsrate steigern und durch die Weiterverbreitung anderer User potenzielle Neukunden erreichen, die anschließend die Unternehmens- oder Shop-Seite abonnieren bzw. dieser folgen.

Nutzt man Minigames im eigenen Online-Shop, so ermöglicht das bei einer durchdachten Platzierung die Customer Experience enorm zu verbessern und die Abbruchrate von Bestellungen sowie die Bouncerate deutlich zu senken. Um beispielsweise für Kundenbefragungen oder Rezensionen mehr User gewinnen zu können, wirkt Gamification auch hier als motivierender Faktor. Auch der Zeitpunkt innerhalb eines Kundenpfades kann entscheidend sein: So wecken Spielelemente beim Seitenaufruf etwa das Interesse des Users und laden zu einer längeren Verweildauer, während ein unterhaltsamer Bestell- oder Ladeprozess die Wiederkehrrate erhöhen kann.

2. Der Customer ist kein Chamäleon

Studienergebnisse der Universität Göttingen zeigen, dass Unternehmen durch den Gamification-Einsatz bewusst die Emotionen und das Kaufverhalten der Nutzer beeinflussen können, wobei diese Methoden insbesondere bei Digital Natives wirksam sein sollen. Da sich (potenzielle) Kunden jedoch nicht an Deinen Online-Shop anpassen, sondern bei unpassenden Inhalten schnell das Interesse verlieren, sollte der Anbieter möglichst zielgruppenspezifische Gaming Komponenten einfügen.

Neben der Auswahl einer bestimmten Spielmechanik solltest Du dich zunächst entscheiden, ob Du Deine User durch in erster Linie unterhaltsamen Content intrinsisch oder aber durch materielle Belohnungen und Prämien extrinsisch motivieren willst. Während ersteres Beispiel etwa Leaderboards mit Levelerhöhungen und virtuellen Abzeichen entspricht, umfasst zweiteres Loyalitätsprogramme wie PAYBACK oder My Starbucks Rewards.

StarbucksRewards

Quelle: starbucks.com

Es gibt zahlreiche weitere Gamification-Maßnahmen, welche unterschiedliche Ziele von Kundenbindung über Personalisierung bis hin zum Neukundengewinn verfolgen. Neben klassischen und kreativen Quiz-Varianten, Glücksrad-Modellen, Slogan- und Fotowettbewerben erfreuen sich auch individualisierte Kunden-Avatare und Empfehlungsprogramme steigender Beliebtheit. Versetzen Sie sich in Ihre Shop-Kunden und entscheiden Sie sich für Spielmechaniken oder spielerische Elemente, die zu Ihrer Seite, Ihren Produkten und Leistungen passen.

3. Keep it simple!

Ein weiterer essenzieller Faktor für Dein Gamification Content ist Einfachheit und intuitive Steuerung. Damit User den Spaß nicht verlieren, sind nämlich eine leicht verständliche Bedienung, klare Regeln und ein schlichtes Spielprinzip ein Muss. Wahrgenommene Anstrengungen oder Überforderungen beim Spielen sind Gift für erfolgreiche Gamification, bringen User um ihre Zeit, Geduld und Nerven – und treiben zusätzlich die Absprungrate in die Höhe.

Auch in diesem Punkt ist die Zielgruppe Deines Online-Shops entscheidend: Je nach dem, welche Kundengruppen man ansprechen und motivieren möchte, eignen sich ganz unterschiedliche Spielmechaniken und -designs. Dabei muss man auch nicht unbedingt an einer digitalen Umsetzung festhalten. Der Süßigkeitenhändler Olé Candy hat Gamifizierung für sich und seine Hauptkunden neu definiert, da er maßgeschneiderte Verpackungen mit Malbüchern für Kinder kombiniert hat. So profitieren sowohl Eltern als auch ihr Nachwuchs von den erlebnisorientierte Ausmalpaketen und einer kreativen Freizeitbeschäftigung.

4. Die Macht der Neugier

Schon Albert Einstein hatte eine eigentümliche Erklärung für seine Erfolgsgeschichte, indem er festhielt: „Ich habe keine speziellen Talente, ich bin nur leidenschaftlich neugierig.“ Neugier und das Bedürfnis nach Innovation bestimmen auch in puncto Gamification die Online-Shopper heutzutage. Grund dafür ist, dass beim erfolgreichen Stillen von Neugierde das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns aktiviert wird. Da der User in diesem Sinne zum „homo curiositas“, dem neugierigen Menschen, zählt, sollten Anbieter sich bei integrierten Spielelementen nicht nur an Shop-Sortiment und Zielgruppe orientieren, sondern zugleich mit Feingefühl und Kreativität neue Ideen umsetzen.

Dabei macht neu nicht unbedingt neugierig: Sowohl das einfache Kopieren gängiger Gamification-Muster als auch die Reizüberflutung durch zu viel akustischen oder visuellen Input sollte in jedem Fall vermieden werden. Vielmehr solltest Du drei der größten Eigenschaften des Users für Dich nutzbar machen, also das Bedürfnis nach Unterhaltung, Belohnung und Überraschung. So zielte etwa der Online-Shop Helmexpress.com darauf ab, seine Facebook-Community zu mehr Aktivität zu motivieren, und konzipierte ein Gewinnspiel, bei dem Fans den sich bewegenden Gewinnerhelm in GIF-Format per Klick im richtigen Moment stoppen mussten. Mit einem geposteten Screenshot in den Kommentaren konnten Teilnehmer dann den hochwertigen Helm im Wert von ca. 500 Euro gewinnen.

HELMEXPRESS-Gewinnspiel

Quelle: facebook.com/Helmexpress

Fazit: Gamification als klares Level-Up!

Dass die Customer Journey meist kein rationaler Prozess, sondern von Emotionen geleitet ist, leuchtet ein. Gamification Maßnahmen bieten Kunden sowohl eine definierte Vorgehensweise mit spielerischen Wegweisern und zu erreichenden Schritten als auch einen hohen Unterhaltungsfaktor. Auch kleine E-Commerce-Unternehmen können mit Gamifizierung ihre Marketingstrategie auf das nächste Level bringen. Insbesondere die Kombination eines personalisierten Shopping-Erlebnisses mit passenden Spielelementen beinhaltet große Potenziale bisherige Konversions- und Wiederkehrraten zu optimieren. Als Allrounder kann Gamification zudem auch für andere Unternehmensbereiche wie im Corporate Learning, Projektmanagement oder der Mitarbeitermotivation effektiv genutzt werden.

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