Neue Technologien für zukunftsorientierte Banken
Lange Zeit wurde prognostiziert, dass neue und smartere Finanztechnologien traditionelle Banken und Finanzdienstleister künftig überflüssig machen könnten. Eine Studie der Analysten von PricewaterhouseCoopers hat nun herausgefunden: Banken stehen Fintechs immer offener gegenüber und wollen in immer mehr Bereichen mit ihnen zusammenarbeiten. 88 Prozent der in einer aktuellen Fintech-Kooperationsstudie befragten Finanzhäuser haben in diesem Zusammenhang erklärt, dass Fintechs fester Bestandteil ihrer künftigen Geschäftsstrategie seien. Doch welche Technologien und Lösungen gilt es hierbei besonders im Auge zu behalten? Fest steht: Es geht um weitaus mehr als um clevere mobile Bezahlungslösungen oder NFC-Zahlungsgeräte. Stattdessen wird vermehrt nach ganzheitlichen Lösungen gesucht, um beispielsweise die vorliegenden Datenberge besser für Geschäftsstrategie, Kundenansprache, Compliance und Entscheidungsfindung zu nutzen.
Bislang standen Entscheider insbesondere vor einer Frage: Wo anfangen? Eine aktuelle IDC-Prognose geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass die weltweite Datenmenge bis 2025 auf 163 Zettabyte ansteigen soll. Das ist eine Verzehnfachung gegenüber 2016. Zur Einordnung: Ein Zettabyte sind eine Milliarde Terabyte. Genau hier können Firmenlenker in Sachen Fintech starten. Die meisten Banken arbeiten noch mit vielen unterschiedlichen Systemen, in denen ihre Informationen gespeichert sind. Die Herausforderung: Oft sind die Systeme in die Jahre gekommen und Daten liegen mehrfach vor, sodass eine strategische Nutzung und Analyse sich als schwierig und aufwändig darstellt. Der gezielte, umfassende und durchdachte Umgang mit Daten – egal ob es sich hierbei um Kunden-, Finanz- oder andere geschäftsrelevante Informationen handelt – muss 2019 oberste Priorität einnehmen. Nur Unternehmen, die sich dieser Herausforderung stellen und innovative Lösungen einsetzen, die sie hierbei unterstützen, werden Prozesse künftig nachhaltiger und effizienter gestalten können.
Ein Technologiebeispiel für die optimierte Informationsrecherche und ein verbessertes Datenmanagement im Finanzumfeld liefert die in Dublin entwickelte Lösung DataChemist. Sie unterstützt Banken dabei, chaotische und inkonsistente Datensätze in saubere, strukturierte und integrierte Informationen zu transformieren. Dies verbessert die Entscheidungsfindung und senkt zudem Kosten. DataChemist durchsucht Datenmengen der unterschiedlichsten Quellen und hilft, Verbindungen aufzudecken, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Finanzunternehmen lernen so ihre Kunden und deren Anforderungen und Wünsche deutlich besser kennen. Dies verbessert beispielsweise die „Know your customer“-Performance signifikant: Sie können die für Kreditinstitute und Versicherungen vorgeschriebene Legitimationsprüfung wichtiger Neukunden, beispielsweise zur Verhinderung von Geldwäsche, deutlich schneller und effizienter durchführen.
Ein weiterer Trend, der sich 2019 weiter durchsetzen wird, ist die zunehmende Einführung von Cloud-basierten Technologien im Banken- und Finanzumfeld. Immer mehr Unternehmen werden diesbezüglich auf maßgeschneiderte Lösungen setzen. Die anfängliche Skepsis gegenüber einer Auslagerung relevanter Daten in die Cloud ist mittlerweile der Erkenntnis gewichen, dass durchdachte Sicherheitsmaßnahmen sowie die Kooperation mit einem verlässlichen Partner eventuelle Risiken oder Sicherheitsbedenken nichtig machen. Wer sich zu spät für die Cloud entscheidet, kann in Sachen Wettbewerbsstärke und Geschäftserfolg heute schnell das Nachsehen haben. Digitale und junge Banken haben oft vor den etablierten Finanzhäusern auf Cloud Computing gesetzt, die nun jedoch nachziehen. IT-Riesen, wie der weltweit größte Softwarehersteller, haben in diesem Zusammenhang Plattformen entwickelt, denen die Verbraucher vertrauen, und die sich in ähnlicher Form auch für die Finanzindustrie eignen. Der vermehrte Einsatz von Cloud Computing-Technologien führt in einem weiteren Schritt dazu, dass Unternehmen neue Finanzdienste und -angebote deutlich schneller als zuvor auf den Markt bringen können. Hierdurch erhöhen sich Skalierbarkeit und Flexibilität für die gesamte Finanzbranche.
Wie sich mithilfe smarter Finanztechnologien neue Geschäftsfelder und Wege der Kundenansprache finden lassen, zeigt die Autofinanzierung. Ein Beispiel ist die digitale Lösung des irischen Unternehmens Peeled Finance. Durch das Online-Finanzierungstool können Autokäufer unkompliziert einen Kredit beantragen, der innerhalb von fünf Jahren zurückgezahlt werden muss. So lässt sich die Lösung an die Anforderungen von Unternehmen anpassen, die an einem Einstieg in den Kfz-Finanzierungsmarkt interessiert sind, ohne die Kosten oder Barrieren als Kreditgeber tragen zu müssen.
Der unaufhaltsame Aufstieg von künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und dem Internet of Things werden 2019 und darüber hinaus tiefgreifende Auswirkungen auf Themen wie Betrugserkennung und -absicherung haben. Schätzungen gehen davon aus, dass Betrugsfälle Unternehmen weltweit rund 2,1 Billionen US-Dollar pro Jahr kosten. Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt von Saudi-Arabien, Pakistan, der Schweiz und Irland zusammen.
Allein die Bekämpfung von Geldwäsche kostet weltweit rund 83,5 Milliarden US-Dollar. Es gibt jedoch Fintech-Innovationen, mit denen sich Banken und Finanzdienstleister gegen diese Gefahr wappnen können. Irische Fintechs wie Kyckr helfen, diese Kosten zu senken und tragen gleichzeitig dazu bei, dass Unternehmen die immer strengeren Vorschriften einhalten: Durch die Echtzeit-Kundenprüfung in weltweiten Handelsregistern reduziert die Kyckr-Lösung das Gegenparteirisiko in der Handelsfinanzierung, steigert die Transparenz im Know Your Customer-Prüfprozess und bietet Vorteile bei der Lieferkettenanalyse.
Fintechlösungen für die Betrugsbekämpfung und verbesserte Absicherung von Finanzprozessen werden künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Um hier wettbewerbsstark und zukunftsorientiert aufzutreten, ist es essentiell, offen für neue technologische Ansätze zu sein. Hierzu gehören mobile Apps sowie neue Authentifizierungsansätze. Das Human-Authentifizierungsunternehmen Daon zeigt, wie wichtig Innovationsstärke und Weitsicht zum Schutz der Identität im heutigen Finanzumfeld sind. Durch die Zusammenarbeit mit einer britischen Bank nutzen bereits über eine Millionen Menschen täglich biometrische Authentifizierung für ihre mobilen Bankgeschäfte. Darunter befinden sich unter anderem die Fingerabdruck- und Gesichtserkennung.
Die Einführung mobiler Apps bietet Banken unzählige Möglichkeiten, um Kunden besser anzusprechen, zu binden und zu unterstützen. Schließlich besucht der Durchschnittskunde seine Bankfiliale nur rund zehn Mal im Jahr, seine Bank-App aber 300 Mal im Jahr. Auch in diesem Jahr wird sich der Erfolg von BaaS (Banking as a Service) fortsetzen. Unternehmen, die auf BaaS-Plattformen setzen, haben so einen klaren Wettbewerbsvorteil. Technologien wie diese werden dazu beitragen, den digitalen Wandel in der Finanzindustrie voranzutreiben, Ängste abzubauen, Kunden besser zu unterstützen und Prozesse effizienter zu gestalten.
2019 wird es darüber hinaus einige Neuerungen im Bereich des Zahlungsverkehrs geben. Hierzu gehört die Dynamic Currency Conversion (DCC), die dynamische Währungsumwandlung, mit der ausländische Kunden beispielsweise eine Kreditkartenzahlung am Terminal in ihrer Landeswährung abwickeln können. Mit Hilfe von DCC-Dienstleistungen, beispielsweise von Fexco, wissen Kunden direkt, wie viel sie in ihrer Landeswährung ausgeben und besitzen die volle Transparenz über Wechselkurse.
Die fünf genannten Trends zeigen eindrücklich, mit welchen Fintech-Innovationen und Themen sich Banken und Finanzdienstleister in den kommenden Monaten vermehrt beschäftigen sollten. Verschließen sie sich neuen Lösungen und Ansätzen, kann dies ihren Erfolg und im schlimmsten Fall sogar ihr Fortbestehen behindern. Gerade deshalb ist eine Kooperation mit interessanten Fintech-Anbietern 2019 zentrale Voraussetzung für zukunftsorientierte Banken in diesem hart umkämpften und von vielen Veränderungen betroffenen Markt.
Über die Autorin
Jane Greene ist führende Fintech-Marktberaterin für Enterprise Ireland in Deutschland. Enterprise Ireland ist der zweitgrößte Fintech-Investor weltweit (nach Anzahl der Abschlüsse). Weitere Informationen unter: https://irishadvantage.de/fintech/
1. Datenmanagement und -nutzung rationalisieren
Bislang standen Entscheider insbesondere vor einer Frage: Wo anfangen? Eine aktuelle IDC-Prognose geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass die weltweite Datenmenge bis 2025 auf 163 Zettabyte ansteigen soll. Das ist eine Verzehnfachung gegenüber 2016. Zur Einordnung: Ein Zettabyte sind eine Milliarde Terabyte. Genau hier können Firmenlenker in Sachen Fintech starten. Die meisten Banken arbeiten noch mit vielen unterschiedlichen Systemen, in denen ihre Informationen gespeichert sind. Die Herausforderung: Oft sind die Systeme in die Jahre gekommen und Daten liegen mehrfach vor, sodass eine strategische Nutzung und Analyse sich als schwierig und aufwändig darstellt. Der gezielte, umfassende und durchdachte Umgang mit Daten – egal ob es sich hierbei um Kunden-, Finanz- oder andere geschäftsrelevante Informationen handelt – muss 2019 oberste Priorität einnehmen. Nur Unternehmen, die sich dieser Herausforderung stellen und innovative Lösungen einsetzen, die sie hierbei unterstützen, werden Prozesse künftig nachhaltiger und effizienter gestalten können.
Ein Technologiebeispiel für die optimierte Informationsrecherche und ein verbessertes Datenmanagement im Finanzumfeld liefert die in Dublin entwickelte Lösung DataChemist. Sie unterstützt Banken dabei, chaotische und inkonsistente Datensätze in saubere, strukturierte und integrierte Informationen zu transformieren. Dies verbessert die Entscheidungsfindung und senkt zudem Kosten. DataChemist durchsucht Datenmengen der unterschiedlichsten Quellen und hilft, Verbindungen aufzudecken, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Finanzunternehmen lernen so ihre Kunden und deren Anforderungen und Wünsche deutlich besser kennen. Dies verbessert beispielsweise die „Know your customer“-Performance signifikant: Sie können die für Kreditinstitute und Versicherungen vorgeschriebene Legitimationsprüfung wichtiger Neukunden, beispielsweise zur Verhinderung von Geldwäsche, deutlich schneller und effizienter durchführen.
2. Mit Cloud Computing neue Geschäftsfelder schaffen
Ein weiterer Trend, der sich 2019 weiter durchsetzen wird, ist die zunehmende Einführung von Cloud-basierten Technologien im Banken- und Finanzumfeld. Immer mehr Unternehmen werden diesbezüglich auf maßgeschneiderte Lösungen setzen. Die anfängliche Skepsis gegenüber einer Auslagerung relevanter Daten in die Cloud ist mittlerweile der Erkenntnis gewichen, dass durchdachte Sicherheitsmaßnahmen sowie die Kooperation mit einem verlässlichen Partner eventuelle Risiken oder Sicherheitsbedenken nichtig machen. Wer sich zu spät für die Cloud entscheidet, kann in Sachen Wettbewerbsstärke und Geschäftserfolg heute schnell das Nachsehen haben. Digitale und junge Banken haben oft vor den etablierten Finanzhäusern auf Cloud Computing gesetzt, die nun jedoch nachziehen. IT-Riesen, wie der weltweit größte Softwarehersteller, haben in diesem Zusammenhang Plattformen entwickelt, denen die Verbraucher vertrauen, und die sich in ähnlicher Form auch für die Finanzindustrie eignen. Der vermehrte Einsatz von Cloud Computing-Technologien führt in einem weiteren Schritt dazu, dass Unternehmen neue Finanzdienste und -angebote deutlich schneller als zuvor auf den Markt bringen können. Hierdurch erhöhen sich Skalierbarkeit und Flexibilität für die gesamte Finanzbranche.
Wie sich mithilfe smarter Finanztechnologien neue Geschäftsfelder und Wege der Kundenansprache finden lassen, zeigt die Autofinanzierung. Ein Beispiel ist die digitale Lösung des irischen Unternehmens Peeled Finance. Durch das Online-Finanzierungstool können Autokäufer unkompliziert einen Kredit beantragen, der innerhalb von fünf Jahren zurückgezahlt werden muss. So lässt sich die Lösung an die Anforderungen von Unternehmen anpassen, die an einem Einstieg in den Kfz-Finanzierungsmarkt interessiert sind, ohne die Kosten oder Barrieren als Kreditgeber tragen zu müssen.
3. Betrug erkennen und abwehren
Der unaufhaltsame Aufstieg von künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und dem Internet of Things werden 2019 und darüber hinaus tiefgreifende Auswirkungen auf Themen wie Betrugserkennung und -absicherung haben. Schätzungen gehen davon aus, dass Betrugsfälle Unternehmen weltweit rund 2,1 Billionen US-Dollar pro Jahr kosten. Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt von Saudi-Arabien, Pakistan, der Schweiz und Irland zusammen.
Allein die Bekämpfung von Geldwäsche kostet weltweit rund 83,5 Milliarden US-Dollar. Es gibt jedoch Fintech-Innovationen, mit denen sich Banken und Finanzdienstleister gegen diese Gefahr wappnen können. Irische Fintechs wie Kyckr helfen, diese Kosten zu senken und tragen gleichzeitig dazu bei, dass Unternehmen die immer strengeren Vorschriften einhalten: Durch die Echtzeit-Kundenprüfung in weltweiten Handelsregistern reduziert die Kyckr-Lösung das Gegenparteirisiko in der Handelsfinanzierung, steigert die Transparenz im Know Your Customer-Prüfprozess und bietet Vorteile bei der Lieferkettenanalyse.
4. Auf biometrische Authentifizierung, mobile Apps und BaaS setzen
Fintechlösungen für die Betrugsbekämpfung und verbesserte Absicherung von Finanzprozessen werden künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Um hier wettbewerbsstark und zukunftsorientiert aufzutreten, ist es essentiell, offen für neue technologische Ansätze zu sein. Hierzu gehören mobile Apps sowie neue Authentifizierungsansätze. Das Human-Authentifizierungsunternehmen Daon zeigt, wie wichtig Innovationsstärke und Weitsicht zum Schutz der Identität im heutigen Finanzumfeld sind. Durch die Zusammenarbeit mit einer britischen Bank nutzen bereits über eine Millionen Menschen täglich biometrische Authentifizierung für ihre mobilen Bankgeschäfte. Darunter befinden sich unter anderem die Fingerabdruck- und Gesichtserkennung.
Die Einführung mobiler Apps bietet Banken unzählige Möglichkeiten, um Kunden besser anzusprechen, zu binden und zu unterstützen. Schließlich besucht der Durchschnittskunde seine Bankfiliale nur rund zehn Mal im Jahr, seine Bank-App aber 300 Mal im Jahr. Auch in diesem Jahr wird sich der Erfolg von BaaS (Banking as a Service) fortsetzen. Unternehmen, die auf BaaS-Plattformen setzen, haben so einen klaren Wettbewerbsvorteil. Technologien wie diese werden dazu beitragen, den digitalen Wandel in der Finanzindustrie voranzutreiben, Ängste abzubauen, Kunden besser zu unterstützen und Prozesse effizienter zu gestalten.
5. Neue Wege der Zahlungsabwicklung eruieren
2019 wird es darüber hinaus einige Neuerungen im Bereich des Zahlungsverkehrs geben. Hierzu gehört die Dynamic Currency Conversion (DCC), die dynamische Währungsumwandlung, mit der ausländische Kunden beispielsweise eine Kreditkartenzahlung am Terminal in ihrer Landeswährung abwickeln können. Mit Hilfe von DCC-Dienstleistungen, beispielsweise von Fexco, wissen Kunden direkt, wie viel sie in ihrer Landeswährung ausgeben und besitzen die volle Transparenz über Wechselkurse.
Die fünf genannten Trends zeigen eindrücklich, mit welchen Fintech-Innovationen und Themen sich Banken und Finanzdienstleister in den kommenden Monaten vermehrt beschäftigen sollten. Verschließen sie sich neuen Lösungen und Ansätzen, kann dies ihren Erfolg und im schlimmsten Fall sogar ihr Fortbestehen behindern. Gerade deshalb ist eine Kooperation mit interessanten Fintech-Anbietern 2019 zentrale Voraussetzung für zukunftsorientierte Banken in diesem hart umkämpften und von vielen Veränderungen betroffenen Markt.
Über die Autorin
Jane Greene ist führende Fintech-Marktberaterin für Enterprise Ireland in Deutschland. Enterprise Ireland ist der zweitgrößte Fintech-Investor weltweit (nach Anzahl der Abschlüsse). Weitere Informationen unter: https://irishadvantage.de/fintech/