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Lust oder Frust?

Hadern Sie mit widersprüchlichen Gedanken? 6 Erfolgsprinzipien öffnen Ihnen die Tür zu mehr Entscheidungslust. Von Heinz Peter Wallner & Kurt Völkl.
Heinz Peter Wallner | 09.05.2013
Sollten Sie eine Entscheidung treffen und wissen nicht, welche die richtige sein könnte?
Wollen Sie lieber kreativ oder organisiert sein?
Wollen Sie lieber eine Vorgabe oder Selbstverantwortung leben?
Schätzen Sie Flexibilität oder brauchen Sie eine Check-Liste?
Beschäftigen Sie sich lieber mit Ihrer Vergangenheit oder setzen Sie auf Ziele und Zukunft?
Entscheiden Sie lieber allein oder im Team?
Setzen Sie auf Selbstverwirklichung oder auf eine sinnerfüllte Gemeinschaft?
Vertrauen Sie Ihrem Geist oder Ihrem Herz?

Und die wichtigste Frage überhaupt: Wollen Sie bleiben wer und wie Sie sind, oder wollen Sie sich von Grund auf verändern?

Auf alle diese Fragen gibt es nur eine Möglichkeit als Antwort: Ich will das Gute von beiden Seiten und mich zu einer Lösung auf höherer Ebene emporschwingen.

Vom Umgang mit den Widersprüchen

Widersprüche sind nicht angenehm, es gibt aber eine gute Nachricht: Jeder Widerspruch bringt uns zwischen „zwei Pole“ und versieht uns mit einer Art Spannung des Lebens. Genau diese Spannung kann den Strom des Lebens wieder ins Fließen bringen. Wenn uns die Widersprüche belasten, dann haben wir nur deren Kraft noch nicht erkannt. Im beruflichen Umfeld leiden Menschen oft unter dem Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Führungskraft. Ständige Begleiter in diesem Duo sind die Widersprüche „Vertrauen oder Kontrolle“ und „Distanz oder Nähe“. Wenn aus diesen Widersprüchen Konflikte entstehen, die Menschen schwer beladen durchs Leben gehen lassen, dann hilft hier nur ein „Dialog-Prozess“. Keine schnelle Entscheidung kann das Problem aus der Welt schaffen. Darum gibt es für das „innere Spiel“ auch eine neue Spielregel: „Entscheide nicht gleich, initiiere einen Prozess“.

Hier einige hilfreiche Fragen, die Sie in wenigen Minuten beantworten können:

Welche Widersprüche belasten mich besonders stark?
Welche davon sind die schmerzlichsten?
Mit welchen Widersprüchen kann ich beginnen, mich auszusöhnen? (aussöhnen heißt, mit Bereitwilligkeit innerlich bejahen)
Mit welchen Widersprüchen aber kann und will ich nicht leben?
Somit gibt es nur einen Weg, der mit der Zeit zu einer guten Lösung führen kann. Dieser ist einerseits beschwerlich, andererseits aber auch lustvoll spielerisch. Wenn Sie ihn gehen, führt er Sie auf eine höhere Ebene. Aber Vorsicht, damit ist dann vielleicht eine radikale Veränderung in Ihrem Leben verbunden!

Das innere Spiel und die Prinzipien


Mit ihrem neuesten Buch „Das innere Spiel“ bieten die Autoren Dr. Heinz Peter Wallner und Prof. Kurt Völkl sechs Erfolgsprinzipien an, mit denen sich bei unlösbaren Widersprüchen und Konflikten eine Tür zur Freiheit öffnen kann. Einige dieser Prinzipien haben viele Väter, bei Rüdiger Dahlke haben die Autoren eine besonders ausführliche Darstellung gefunden, dort werden sie Schicksalsgesetze genannt. Für die direkte Umsetzung in einer komplexen Lebenssituation, stellt „Das innere Spiel“ zu jedem Erfolgsprinzip praktische Fragen, um zu einem klareren Bild zu kommen:

Das Prinzip Anfang und Ende

Ich schenke dem Anfang meines Vorhabens große Bedeutung, in ihm steckt schon viel, was mich auf dem Weg erwartet. Und ich denke am Anfang das Ende gleich mit. Wo stehe ich heute und warum? Wohin führt mich der Weg, den ich gerade gehe? Ich zeichne ein Zukunftsbild mit wenigen Pinselstrichen. Gefällt mir das Bild?

Das Prinzip Polarität


Welcher Widerspruch – welche Polarität des Lebens – belastet mich derzeit am meisten? Ich beginne genau damit. Ich setze einen bewussten Gegenpol als Neuanfang.

Das Prinzip Resonanz


Welche Resonanzen – das sind Schwingungen, Gefühle, die aufsteigen, weil mich etwas belastet oder etwas begeistert – breiten sich in mir aus? Was fühlt sich gut an und was fördere ich? Was ersticke ich in mir oder in anderen?

Das Prinzip doppelte Entscheidung


Ich frage zuerst meinen Bauch und dann mein Herz: Welche Entscheidung steht in meinem Leben an? Dabei ist wieder meine Intuition wichtig, also der erste schnelle Gedanke, der aufgestiegen ist. Ich frage dann meinen Geist nach einer Erkenntnis: Welche Entscheidungen zur Wiederholung treffe ich ständig? Was wiederhole ich aus Gewohnheit? Ist das für mich nährend oder belastend? Was leitet mich an, genau diese eine Sache immer wieder zu wiederholen?

Das Prinzip Wiederholung

Welche Gewohnheiten spielen für meinen Konflikt eine wichtige Rolle? Welche Denkgewohnheit oder welche Routine in meinem Tun belastet mich? Ich denke dabei: Alles, was ich durch Wiederholung gelernt habe, kann ich durch eine andere Wiederholung auch wieder verlernen. Ich kann so eine alte Gewohnheit durch eine neue ersetzen.

Das Prinzip Ordnungsmuster


Wie lebendig fühle ich mich? Wo keimt das Leben mit angenehmen oder belastenden Gefühlen in mir auf? Wie kann ich in meinem Leben für mehr Lebendigkeit sorgen? Welches meiner Bedürfnisse braucht mehr Anerkennung? Welche Bedürfnisse anderer Menschen brauchen mehr von meiner Anerkennung?

Die Beschäftigung mit diesen Erfolgsprinzipien braucht einen „Prozess“, eine längere Beschäftigung. Sie können es auch als ein inneres Spiel sehen, das Ihnen mehr Lebendigkeit bringen kann. Beginnen Sie das innere Spiel zuversichtlich. Ihr Leben kann dadurch um vieles besser, klarer und entspannter werden, beruflich und privat.

Dieser Artikel ist im BusinessVillage-Onlinemagazin erschienen: www.businessvillage.de/Magazin