Werbeausgaben bei Direct Mail, Online und Kino stiegen in 2005
Der positive Trend des Werbemarktes spiegelt sich laut Nielsen Media Research auch in der Entwicklung der Bruttowerbeaufwendungen der Mediengattungen Direct Mail, Online und Kino wider. Ergänzt man die bereits seit langem erfassten Werte der klassischen Medien um diese nun zur Verfügung stehenden Mediengattungen, ergibt sich für 2005 ein neuer und erweiterter Gesamtmarkt. Statt der für das Jahr 2005 erfassten 19,1 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen in den klassischen Medien addieren sich nun zusätzlich Direct Mail mit einem Volumen von 2,96 Milliarden Euro, Online mit 410 Millionen Euro und Kino mit 86 Millionen Euro zu einem Gesamtmarkt von insgesamt 22,6 Milliarden Euro (Plus 6,7 Prozent) aller von Nielsen Media Research erfassten Medien.
In der Mediengattung Direct Mail wurde für das Gesamtjahr 2005 Bruttowerbeinvestitionen von 2,96 Milliarden Euro (Plus 13,7 Prozent bzw. Plus 358 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2004) ermittelt. Damit sind Werbesendungen die Mediengruppe mit dem zweitstärksten absoluten Zuwachs an Spendings innerhalb der von Nielsen Media Research analysierten Medien. Zu den werbestärksten Bereichen in Direct Mail in 2005 gehörten erneut die Spezialversender mit insgesamt 838 Millionen Euro (Plus 17,9 Prozent), gefolgt von den Gross-Versendern mit 492 Millionen Euro (Plus 9,1 Prozent) und den Handelsorganisationen mit 486 Millionen Euro (Plus 3,9 Prozent). Branchen, die in diesem Medium in 2005 gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich warben, waren neben den Spezial- und Gross-Versendern (Plus 127 Millionen Euro bzw. Plus 41 Millionen Euro) auch die Unternehmen der Finanzdienstleistungen (Plus 26 Millionen Euro bzw. Plus 49,4 Prozent), der Reisegesellschaften (Plus 22 Millionen Euro bzw. Plus 52,8 Prozent) sowie der Telekommunikation (Plus 20 Millionen Euro bzw. Plus 61,5 Prozent).
Die persönliche Ansprache der Konsumenten gewinnt hierbei immer weiter an Bedeutung. Während sich die Investitionen für teiladressierte Werbesendungen nur um Plus 6,5 Prozent erhöhten (Plus 3,8 Millionen Euro) und unadressierte Mailings um 12,2 Prozent zulegen konnten (Plus 108 Millionen Euro), stiegen die Spendings im Bereich der adressierten Werbesendungen überproportional um 14,8 Prozent an (Plus 246 Millionen Euro).
Bei den Werbesendungstypen entfielen die absolut höchsten Zuwächse auf die Briefpost mit einem Plus von 165 Millionen Euro (Plus 16,3 Prozent), gefolgt von Katalogen mit einem Zuwachs von Plus 120 Millionen Euro (Plus 16,7 Prozent) und Prospekten mit Plus 66 Millionen Euro (Plus 11,4 Prozent). Rückgänge gab es lediglich beim gewerblichen Versand von Postkarten, deren Spendings um Minus 0,8 Millionen Euro (Minus 3,9 Prozent) zurückgingen.
Die Daten im Bereich Direct Mail werden anhand einer repräsentativen Stichprobe von privaten Haushalten ermittelt und auf alle 39,1 Millionen Haushalte in Deutschland hochgerechnet.
Für den Online-Markt ermittelt Nielsen Media Research für 2005 Bruttowerbeaufwendungen in Höhe von 410 Millionen Euro. Dieses entspricht einem Plus von 32,8 Prozent bzw. mehr als 100 Millionen Euro. Damit weist das Medium Online die stärkste prozentuale Wachstumsrate aller von Nielsen Media Research erfassten Medien auf. „Der Online-Werbemarkt schließt mit einem Rekordniveau in 2005 ab. Dies liegt auch daran, dass Dank schnellerer Internet-Verbindungen und den zunehmend attraktiven Angeboten an Internet-Services die Internet-Nutzung deutlich gesteigert werden konnte. Diese Faktoren wirken sich dementsprechend auch positiv auf die Online-Werbeschaltungen aus.“ kommentiert Ludger Wibbelt das Wachstum des Online-Werbemarktes. Besonders stark fiel das Wachstum der Online-Werbespendings für die Online-Dienstleistungen (Plus 23 Millionen Euro bzw. 39,5 Prozent auf 82 Millionen Euro) aus. In diesem Bereich sind insbesondere die Online-Vermittlungsdienste hervorzuheben, die ihre Werbeaufwendungen im Online-Markt um knapp 185 Prozent steigerten, wobei ein Großteil dieses Wachstums vom Online-Partnervermittlungsunternehmen meetic.de stammt, welches in diesem Medium seine Werbeinvestitionen um 570 Prozent auf 5,7 Millionen Euro steigerte. Weiterhin haben die Bereiche Finanzdienstleistungen (Plus 14 Millionen Euro bzw. 61,2 Prozent auf 37 Millionen Euro) und Telekommunikation (Plus 13 Millionen Euro bzw. 54,4 Prozent auf 37 Millionen Euro) im Online-Markt verstärkt geworben.
Die Daten des Mediums Online werden aufgrund von Angaben der Vermarkter von Online-Werbung ermittelt. Insgesamt kooperiert Nielsen hier mit 25 der führenden Vermarktern von Online-Werbung.
Im Medium Kino wurden für das Jahr 2005 Bruttowerbeaufwendungen in Höhe von 86 Millionen Euro festgestellt. Dieses entspricht einem Plus von 1,4 Prozent bzw. 1,2 Millionen Euro. Werbeintensivste Branche im Kino war in 2005 der Bereich Körperschaften mit einem Plus von 1,3 Millionen Euro bzw. 17,4 Prozent auf ca. 9,0 Millionen Euro. Der Bereich Körperschaften wurde dabei hauptsächlich durch die Werbeschaltungen von Behörden, Organisationen und Verbänden geprägt. Eine bemerkenswerte Steigerung hatte der Bereich Oberbekleidung mit einem Wachstum von fast 230 Prozent auf 6,9 Millionen Euro. Das Werbewachstum dieser Branche im Kino beruhte zum großen Anteil auf der Textilkette H&M, die ihre Werbeinvestitionen u. a. ins Medium Kino verlagerte. Darüber hinaus verstärkten die Unternehmen der Pflegenden Kosmetik (Plus 1,2 Millionen Euro) ihre Werbeinvestitionen in diesem Medium.
Die Daten des Mediums Kino werden aufgrund einer Kooperation von Nielsen Media Research, den führenden Vermarktern der Kinowerbung und des FDW Werbung im Kino e.V. ermittelt. Berücksichtigt werden nahezu alle wöchentlich vorgeführten Kinowerbefilme. Werbung für Tabakerzeugnisse sowie die monatlich geschalteten Regionalkunden werden jedoch nicht erfasst.
Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH: „Das erfreuliche Wachstum des Bruttowerbemarktes in Deutschland in den klassischen Medien beobachten wir auch in den Mediengattungen Direct Mail, Online und Kino. Wie bei den klassischen Medien verzeichnen wir auch für Online und Kino ein stärkeres prozentuales Wachstum im zweiten Halbjahr, während Werbung in Werbesendungen – prozentual gesehen - ihren Schwerpunkt im ersten Halbjahr 2005 setzte, jedoch im zweiten Halbjahr die Direct Mail-Spendings absolut gesehen nochmals zulegen konnten.“