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Leben in der digitalen Welt - Resümee zum 2. Dresdner Zukunftsforum

Mit Prof. Richard Scase, Dr. Curtis R. Carlson, Jaron Lanier und Tim O’Reilly
T-Systems | 28.11.2006
Rund 300 Besucher folgten am 16. November 2006 der Einladung von T-Systems Multimedia Solutions zum 2. Dresdner Zukunftsforum. Wie schon beim ersten Zukunftsforum im vergangenen Jahr hatten die Veranstalter sich auf die Fahnen geschrieben, die Entwicklungen des Internets und das Leben und Wirtschaften in der digitalen Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dazu haben sie mit Prof. Richard Scase, Dr. Curtis R. Carlson, Jaron Lanier und Tim O’Reilly vier hochkarätige Experten als Referenten gewinnen können. Prof. Joachim Niemeier, Honorarprofessor an der Universität Stuttgart, moderierte die Veranstaltung.

Prof. Richard Scase: Europa braucht neue Geschäftsmodelle
Prof. Richard Scase, Professor für Organisation und Führung an der Universität Kent und einflussreicher Business Stratege aus Großbritannien, sprach in seinem Vortrag „Global Re-Mix and the New Corporate Playlist“ über die Globalisierung im 21. Jahrhundert, über ihre Treiber und ihre Folgen. Nicht Europa sondern Indien, China und in besonderem Maße die USA sind bisher in der Lage, die Globalisierung zu steuern und für sich zu nutzen. Unternehmen in Europa sollten sich daher dringend neuen Geschäftsmodellen, -strategien und neuen Geschäftsstrukturen öffnen. Nur kleine Unternehmen können den Anforderungen der globalen Wirtschaft gerecht werden. Denn sie verfügen über eine höhere Bereitschaft für Risiken, ein stärker unternehmerisches, flexibles Denken, ein effektives Umgehen mit immer kürzeren Zeitspannen, in denen Leistungserfolge erzielt werden müssen, und effektive Lösungen für Wissensmanagement. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für globale Unternehmen sind außerdem deren Mitarbeiter, die laut Scase in der Lage sein müssen, Innovationen wie sie tagtäglich um uns herum entstehen, zu erkennen und in das Geschäft der Unternehmen einzubinden.

Dr. Curtis R. Carlson: Innovation lässt sich managen
Innovation als einzig möglicher Weg, wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, war das Thema des Vortrages „Innovation – The Five Disciplines for Creating What Customers Want“ von Dr. Curtis R. Carlson, Geschäftsführer von SRI International. In der heutigen Zeit gibt es laut Carlson keine Begrenzungen für innovative Ideen und Kreativität. Die Wirtschaft wächst rasant, neue Entwicklungen eröffnen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Unternehmen müssen innovationsfähig sein, um diese neuen Möglichkeiten zu entdecken und für sich zu nutzen. Wie sein Vorredner betonte auch Carlson die Bedeutung kleinerer und mittlerer Unternehmen, allerdings besonders im Hinblick auf ihre Innovationsfähigkeit. Wie aber treibt ein Unternehmen Innovationen voran? Nach Carlson müssen sie risikobereit sein und eine geeignete Umgebung für kreative Mitarbeiter schaffen. Er empfiehlt das seit vielen Jahren erprobte 5-Punkte-Modell von SRI International. Demnach ist nur die Innovationsidee erfolgreich, bei der der Kundennutzen im Zentrum steht. Während „Innovation-Champions“, im Team die Idee schließlich umsetzen, müssen Kosten und Mitbewerber kontinuierlich überwacht werden. Generell lässt sich Innovationsarbeit nicht in Einzelinitiativen ableisten. Innovation muss als fester Prozess am besten beim Qualitätsmanagement installiert werden.

Jaron Lanier: Technologie muss Vielfalt unterstützen
Der von vielen mit Spannung erwartete Vortrag „The New Definition of Personhood“ von Jaron Lanier, Computerwissenschaftler und Künstler, führte durch die Welt der Technologie und der daraus hervorgehenden Gefahren. Für Lanier ist das Primat von Gruppen und Teams im „Web 2.0“-Zeitalter häufig ein Mythos. Die Erfolgsgeschichten von „Web 2.0“-Unternehmen wie Wikipedia oder Google werden derzeit durch eine gefährliche Monopolisierung von Wissen bedroht. Diesem Trend liegen weit verbreitete aber falsche Überzeugungen zugrunde. Als beispielhaft hierfür nennt er die Überzeugung, dass sich in Wikipedia-Artikeln das Wissen widerspiegelt, auf das sich viele in einem Prozess des gegenseitigen Austausches und Ergänzens geeinigt hätten, oder auch dass davon ausgegangen wird, dass Wikipedia-Einträge in den Top 30 Suchergebnissen bei Google auch tatsächlich die richtigen Antworten auf die Suchanfragen geben. Lanier warnte vor den negativen Auswirkungen dieser Art, Wissen zu bilden. Individuen sind häufig einfach besser, nur ist es recht unwahrscheinlich, dass man diese Personen immer zur Verfügung hat. Daher wird beides benötigt: Schwarmintelligenz und Elite bzw. Einzelintelligenz. Ein Unternehmen muss daher eine geeignete Arbeitsumgebung schaffen, die sowohl für hochkreative Einzelkämpfer als auch für kooperierende Teams geeignet ist. Lanier warnte vor einem fanatischen, vollständigen Glauben an die Macht der Technologie, insbesondere, wenn damit die Stimme des Einzelnen und seine Kreativität unterdrückt wird.

Tim O’Reilly: Web 2.0 stellt den Nutzer in den Mittelpunkt
Tim O’Reilly, Gründer und Geschäftsführer des O’Reilly Verlags, verwendete 2004 den Begriff „Web 2.0“ erstmals anlässlich einer Konferenz, um damit Internet-Angebote zu bezeichnen, bei denen der Nutzer die Inhalte selber beeinflusst und mitgestaltet. In seinem Vortrag „What is Web 2.0: Design Patterns and Business Models for the Next Generation of Software” befasste er sich mit den wesentlichen Eigenschaften von „Web 2.0“-Anwendungen. Für O’Reilly handelt es sich dabei um Internet-Plattformen, in denen Daten aggregiert werden. Sie basieren auf Open Source und sind insbesondere auf Nutzerfreundlichkeit ausgerichtet. Als beispielhafte Prinzipien nannte er hier „Web as a Platform“, „Software as a Service”, „Harnessing collective intelligence” und „Data is the next Intel Inside”. Er machte deutlich, dass Software immer weniger als ein Produkt zu verstehen ist, sondern vielmehr zum Prozess wird. Während Software bislang vor allem die Konzepte der Entwickler abbildete, stehen nun immer deutlicher die Handlungen der Anwender im Zentrum: „Nicht Technik macht uns smarter, sondern wir machen Technik smarter“. Die Anwender von „Web 2.0“-Services vernetzen sich aufgrund der Technologie und bilden Systeme, die stetig verbessert und weiter entwickelt werden, je mehr Menschen daran teilnehmen. „Web 2.0“-Geschäftsmodelle machen den Kunden und Nutzer erstmals zum aktiven und strukturellen Bestandteil einer sich ständig weiter entwickelnden Lösung.

Prof. Joachim Niemeier: „Web 2.0“ in Unternehmen einsetzen
Prof. Joachim Niemeier empfiehlt in seinem Resümee zum Schluss der Veranstaltung, „Web 2.0“-Ansätze auch verstärkt in Unternehmen einzusetzen. Für viele Unternehmen sind diese Ansätze häufig noch eine unbekannte Größe. Sie befinden sich in einer Situation, die mit der Nutzung des Internets in den Unternehmen im Jahr 1996 vergleichbar ist. Manch ein Entscheidungsträger wird die damit zusammenhängenden Veränderungen von Strukturen und Prozessen, insbesondere aber auch der Kultur in den Unternehmen, eher kritisch sehen. Die Veränderungen in Unternehmen, die Scase und Carlson fordern, können lediglich durch „Web 2.0“-Ansätze realisiert werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gilt es jetzt, zügig Erfahrungen zu sammeln und die Nutzenpotenziale in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu erschließen, denn „wir haben zwar noch nicht viel von dieser Zukunft gesehen und verstanden, aber sie hat bereits begonnen.“

Die Videoaufzeichnungen der Vorträge sind ungekürzt im Internet auf der Webseite des Dresdner Zukunftsforums unter www.dresdner-zukunftsforum.de verfügbar. Hier findet sich auch ein Weblog, in dem live von der Veranstaltung berichtet wurde und der zahlreiche Fotos von den Rednern und Gästen sowie weitere Hintergrundinformationen zum Thema der Veranstaltung bereithält.

Informationen zum Unternehmen:
T-Systems, Multimedia Solutions ist innerhalb von T-Systems zuständig für E-Business-Lösungen sowohl für Großkonzerne als auch für mittelständische Unternehmen. Zu den Dienstleistungen gehört die Entwicklung und der Betrieb von Portalen für die Branchen Telecommunications, Services & Finance, Public & Healthcare, Manufacturing sowie branchenübergreifender Lösungen für Online Marketing, E-Procurement, E-Commerce, E-Services, E-Learning u.a. Das Unternehmen ist 2006 im vierten Jahr in Folge Sieger des New Media Service Rankings. Mehr Informationen zum Unternehmen und seinen Dienstleistungen finden Sie unter www.t-systems.de, www.t-systems-mms.com

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